Fernsehtipp: Eco-Crimes

Heute läuft ausnahmsweise mal wieder was Interessantes im Fernsehen – die dreiteilige Dokureihe „Eco-Crimes – Verbrechen gegen die Natur“. Die ARD sendet heute ab 23 Uhr eine 90 minütige Zusammenfassung der drei, jeweils 45 Minuten langen Teile, und im WDR werden alle drei Teile – „Ozonkiller“, „Tibet-Connection“ und „Piratenfischer“ am Montag, den 23.11. ab 22 Uhr hintereinander weg ausgestrahlt.

Aus Anlass der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen widmet sich das WDR-Fernsehen dem Thema Umwelt mit einem brisanten Dreiteiler: eco-crimes. Das organisierte Verbrechen hat ein neues Betätigungsfeld. Experten nennen es in einem Atemzug mit Waffen- und Drogenschmuggel. Milliardengeschäfte zu Lasten des Kostbarsten, was die Natur zu bieten hat. Schwarzhandel mit dem Teuersten, das Umweltgesetze verbieten. Die vielen internationalen Abkommen zum Schutz der Umwelt wiegen die Öffentlichkeit in trügerischer Sicherheit. Sie können nicht verhindern, dass die schützenden Schichten der Atmosphäre durchlöchert, Meere leer gefischt und ganze Tierarten ausgerottet werden. Es mangelt nicht an neuen Paragraphen, sondern am politischen Willen, bestehende Gesetze und Konventionen auch durchzusetzen. Es fehlt an Kontrolleuren, Ausrüstung und Geld, um den Umweltverbrechern das Handwerk zu legen.

Diese dreiteilige Filmreihe dokumentiert zum ersten Mal, wie inter-national operierende Netzwerke von Wilderern, Piraten, Schmugglern und Kartellen über die Schätze der Natur herfallen und dadurch die natürlichen Lebensgrundlagen bedrohen. “eco-crimes” zeigen aber auch, wie engagierte Menschen den Kampf gegen diese Umwelt-Mafia aufgenommen haben: hartnäckige Zollbeamte, mutige Fischereikontrolleure, entschlossene Staatsanwälte und vor allem die Mitarbeiter regierungsunabhängiger Umweltschutzorganisationen, die “undercover” recherchieren und dabei ihr Leben riskieren. Mit ihrer Unterstützung sowie anhand von Gerichtsakten, Verhörprotokollen und Zeugenaussagen zeichnet jede Folge einen authentischen Fall von “eco-crimes” nach. Einen, der uns alle betrifft: der Handel mit verbotenen Chemikalien, die die Ozonschicht zerstören – die illegale Fischerei auf den Weltmeeren – das Geschäft mit seltenen Tierarten.

Die Filme sind das Ergebnis einer über dreijährigen Recherche der Filmemacher Heinz Greuling und Thomas Weidenbach. Die Dreharbeiten fanden rund um den Globus statt. Die Filmemacher konnten auf seltene und zum größten Teil noch nie im Fernsehen gezeigte Beweisvideos von Behörden, dem Militär und Umweltdetektiven zurückgreifen. Einige Szenen der Filme wurden aufwendig nachgestellt, an den Originalschauplätzen und mit Hilfe der echten Ermittler, die selber vor der Kamera mitwirken.

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1 Kommentar

  1. chapultepec

    “…A spokesman for the United Nations Environment Program (UNEP), Nick Nuttall, told VOA that for the past 15 years or so, European companies and others have used Somalia as a dumping ground for a wide array of nuclear and hazardous wastes.

    “There’s uranium radioactive waste, there’s leads, there’s heavy metals like cadmium and mercury, there’s industrial wastes, and there’s hospital wastes, chemical wastes, you name it,” he said. “It’s not rocket science to know why they’re doing it because of the instability there.”

    Mr. Nuttall said, on average, it cost European companies $2.50 per ton to dump the wastes on Somalia’s beaches rather than $250 a ton to dispose of the wastes in Europe…”

    http://www.voanews.com/english/archive/2005-02/2005-02-23-voa23.cfm

    “…In 1991, the government of Somalia collapsed. Its nine million people have been teetering on starvation ever since – and the ugliest forces in the Western world have seen this as a great opportunity to steal the country’s food supply and dump our nuclear waste in their seas.

    Yes: nuclear waste. As soon as the government was gone, mysterious European ships started appearing off the coast of Somalia, dumping vast barrels into the ocean. The coastal population began to sicken. At first they suffered strange rashes, nausea and malformed babies. Then, after the 2005 tsunami, hundreds of the dumped and leaking barrels washed up on shore. People began to suffer from radiation sickness, and more than 300 died…”

    http://www.independent.co.uk/opinion/commentators/johann-hari/johann-hari-you-are-being-lied-to-about-pirates-1225817.html

    “…Hari asks, “Do we expect starving Somalians to stand passively on their beaches, paddling in our nuclear waste, and watch us snatch their fish to eat in restaurants in London and Paris and Rome? We didn’t act on those crimes—but when some of the fishermen responded by disrupting the transit-corridor for 20 percent of the world’s oil supply, we begin to shriek about “evil.” If we really want to deal with piracy, we need to stop its root cause—our crimes —before we send in the gun-boats to root out Somalia’s criminals.” …”

    http://www.projectcensored.org/top-stories/articles/3-toxic-waste-behind-somali-pirates/

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