Wir sind Revolution

Das ist doch mal eine wirklich lobenswerte und hochinteressante Initative – auf der Website „Wir sind Revolution“ läuft derzeit ein Ideenwettbewerb, in dem es darum geht, wie man sich die Welt nach einer stattgefunden habenden Revolution ausmalt, also was sich konkret geändert haben wird bzw. was sich ändern soll. Im Kern geht es also um das Entwickeln von Visionen, die in die Realität umgesetzt werden sollen. Die Einreichungsphase ist mittlerweile vorüber, nun kann über die zwölf Vorschläge, die es in die Endrunde geschafft haben, diskutiert und gestritten werden – dazu wird in Stuttgart auch ein eigener „Revolutionskongress“ stattfinden. [via Der Mensch – das faszinierende Wesen; dort wird auch das RealExperiment vorgestellt]

Und das war die Ausschreibung für unseren Wettbewerb:
Die Gesellschaft, wie sie heute existiert, hat keine Zukunft mehr: Der Wachstumsglaube hat seine Tragfähigkeit eingebüßt, die Herausforderungen durch Staatsverschuldung, Klimawandel oder die Endlagerung radioaktiver Abfälle werden stetig größer. Der soziale Unfriede wächst. Die Nichtwähler sind die stärkste Partei. Ein geeintes Europa rückt in weite Ferne. In Deutschland herrscht der Eindruck historischer Alternativlosigkeit. Es fehlt an Perspektiven.

Macht euch frei von alten Vorstellungen! Glaubt denen nicht, die von „Sachzwängen“ sprechen! Entwerft eine neue Gesellschaft! Je länger wir damit warten, desto kleiner werden die Spielräume für Veränderungen sein. Die Zukunft darf nicht länger aus lauter Rückschritten bestehen. Und die Zukunft, das sind jene, die sie hier entwerfen: Wir sind Revolution.

Die Idee: Denkt revolutionär!
Stellt euch vor, eine Revolution hätte stattgefunden. Stellt euch vor, die „Sachzwänge“ und ökonomischen „Naturgesetze“ würden nicht existieren. Stellt euch vor, die gesellschaftliche „Wirklichkeit“ existiert nur deshalb, weil ihr sie akzeptiert. Die Parteien haben euch längst schon sitzen gelassen, ihr braucht nur noch die Konsequenzen zu ziehen. Ob man will oder nicht: Es geht von vorne los! Ein neues Spiel hat begonnen und ihr könnt die Regeln bestimmen.
Ab dem 11. Oktober habt ihr die Möglichkeit, diese Regeln genauer festzulegen: Dann beginnt die bundesweite Ausschreibung „Wir sind Revolution“. Tausende von Menschen sollen ihre Vorschläge einsenden, wie die neue Gesellschaftsordnung aussieht. Du auch! Sei mit dabei! Schreib uns, wie deiner Ansicht nach die Zukunft aussehen soll. Was muss sich durch die Revolution verändert haben? Alternativlos war gestern – denk anders und neu!

Die revolutionärsten der eingesandten Konzepte werden gemeinsam mit den Teilnehmern der Ausschreibung (ihr könnt die Konzepte im Forum dieser Seite bewerten) sowie einer eigens für die Revolution eingerichteten Jury ausgewählt.

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5 Kommentare

  1. Hallo Peter,
    hallo lieber mit 68er!

    Vielen Dank für diesen Post! Es freut mich zu sehen, dass die “ich bin Revolution”-Kampagne langsam ihre Kreise zieht.

    Ich bin einer der Teilnehmer und habe unser Konzept “RealExperiment sinnvoll · wirtschaften” eingereicht. Wir sind bereits ordentlich mit Fragen und Statements im Forum der Kampagnen-Website gelöchert worden. Ich würde mich freuen, wenn Du und alle Leser hier vorbeischauen und dort mitdiskutieren und mitstreiten. Im Dienst der guten Sache – auch wenn wir noch nicht so genau wissen, wie wir zu einer besseren postrevolutionären Gesellschaft kommen.

    Den Überblick zu den Beiträgen gibt es hier:
    http://wir-sind-revolution.de/forum/forum/konzepte

    Den Thread zum RealExperiment gibt es hier:
    http://wir-sind-revolution.de/forum/topic/g-borck-m-stegfellner-a-zeuch-das-„realexperiment-sinnvoll-wirtschaften

    Herzliche Grüße
    Andreas

  2. revolution als wettkampf? mit ner jury, die entscheidet, welche idee weiterkommt?

    ojemineee!

    fühlt sich für mich etwas gruselig an.

    der wettbewerb ist eben doch das bestimmende prinzip.
    muss ja nicht zwingend was falsches sein, oder?

  3. Hi Sidd (Ist das ein Pseudonym oder ne Abkürzung Deines echten Namens, zB. von Siddartha?)

    Deine Kritik ist prinzipiell nachvollziehbar – aber hast Du einfach mal die verschiedenen Konzepte gelesen? Vielleicht sind ja trotz des etwas konservativen Vorgehens gute Ideen dabei. Das eine schließt das andere nicht zwingend aus.

    Und: Wer bitte sagt, Wettbewerb sei das bestimmende Prinzip? Prinzip von was? Und warum und inwiefern bestimmend? Ist ne etwas unscharfe Aussage. Das scheint mir nun eine reichlich unkritische Übernahme eines wirtschaftswissenschaftlichen und (sozial-)darwinistischen Glaubenssatzes.

  4. ganzheitlich

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    Wenn ich das schon sehe…

    Revolution würde ich es auch nicht nennen. (Blutig schwingt immer mit)

    Und ein Volksabstimmungen sind ohne freie Presse unsinnig, d.h. das Volk muss erstmal aufgeklärt werden die es Gehirngewaschen und verarscht wird und wurde.

    Oder wie wollt ihr sonst vernünftige Entscheidungen erhalten. ? (Gib mir BILD und ich hab in Monaten die Todesstrafe wieder eingeführt)

    Und ohne Erkenntnis, dass wir im Prinzip nicht anders als die Politiker sind, bringt es auch nichts- denn nur so können größere Verfehlungen in den griff gekriegt werden. Durch Hingucken a, auch bei sich selber.

    Da kommt dann als erstes raus, wie wenig man selber für eine gerechtere welt zu verzichten/ opfern bereit ist…

    Trotzdem Hoffnung nie aufgeben.

  5. Schade. Hätte ich eher davon erfahren, hätte man ja tatsächlich einen revolutionären Vorschlag einreichen können. Er wäre vermutlich nicht in die engere Auswahl der Jury gelangt, aber es wäre dennoch interessant gewesen…

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