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Öko-Banken boomen

1118168_coinsTatsächlich gibt es auch positive Effekte der aktuellen Wirtschaftskrise zu vermelden – „Grüne Banken“, also Institute, die ihr Geld in ethische und umweltverträgliche Projekte investieren und Transparenz für den Kunden bieten, sind voll im Trend. Anders als die großen „Verbrecher-“ und „Nazi-Banken“ (wie ich sie wegen ihres Geschäftsgebarens bzw. ihrer Vergangenheit gerne nenne) wie z.B. Deutsche Bank, Dresdner, Citibank usw., die auch in Waffengeschäfte, umweltzerstörerische Industrien, in Diktaturen oder hochspekulative Derivate etc. investieren, geht es Instituten wie der GLS Bank, der Ökobank oder der Ethikbank um die Förderung zukunftsweisender und nachhaltiger Projekte und weniger um die Maximalrendite. Zudem können die Kunden von vorneherein festlegen, welche Branchen sie besonders mit ihrem Geld unterstützen wollen. Die Wirtschaftswoche berichtet in „Öko-Banken: Grünes Geld wird immer beliebter“ über den erfreulichen Boom, den die alternativen Banken aktuell zu verzeichnen haben:

Doch seit Ausbruch der Finanzkrise verzeichnen die ökologisch und sozial orientierten Nischenbanken einen regelrechten Kundenansturm. Der Grund: Während sich die klassischen Institute an den internationalen Finanzmärkten mit spekulativen Produkten mächtig verzockt haben, liegt der Schwerpunkt der grünen Nischenbanken im klassischen Kreditgeschäft. Das bringt  weniger Rendite, gibt den Kunden aber mehr Sicherheit (…)

Die GLS Bank verspricht, dass das Geld ihrer Kunden ausschließlich in ökologische, soziale oder kulturelle Projekte investiert wird. Bisher ist das Institut damit sicher durch die Finanzkrise gekommen. (…)Die Bochumer Bank gibt sich sehr transparent. Kein anderes Institut legt sein Geschäftsgebahren so detailliert offen: Auf der Homepage wird genau aufgelistet, an welche Solarfirmen oder Biohöfe Kredite geflossen sind. Nur private Kreditnehmer sind von der Veröffentlichung ausgenommen. Die Bank gibt auch an, in welche Aktien und Anleihen sie Geld investiert hat.

(…) Auch die Ethikbank investiert nur in Umwelt- und Sozialprojekte. Die Kunden kämen vor allem, weil sie einen bewussten Lebensstil pflegen wollten, erklärt Vorstandsmitglied Sylke Schröder. „Seit einigen Monaten beobachten wir aber immer mehr auch eine bewusste Abkehr von den Großbanken.“ Immer mehr Kunden würden auch ihr Girokonto zur Ethikbank verlegen. „Das zeigt, dass zunehmend mehr Kunden ihre Hauptgeschäftsbeziehung zur Ethikbank verlagern“, sagt Schröder.

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Der 1. KarmaKonsum-Gründerpreis

karmakonsum

Diese Nachricht flatterte mir gerade in die Mailbox – die Website KarmaKonsum, die sich schon seit längerem mit „nachhaltigem Konsum“ etc. beschäftigt, hat zusammen mit der GLS Bank und GreenVenture.net den 1. KarmaKonsum-Gründerpreis ausgeschrieben. Hier ein Auszug aus der Pressemitteilung:

„Strategien für LOHAS und neues Wirtschaften“ – unter diesem Motto schreibt das Online-Nachrichtenportal KarmaKonsum, Wegbereiter des neo-grünen Lifestyle in Deutschland, erstmals einen Gründerpreis für ökologisch-nachhaltige Startups aus. In Zusammenarbeit mit der GLS-Bank und GreenVenture.net sucht KarmaKonsum Existenzgründer mit ökologisch-nachhaltigen und/oder sozialen Geschäftsideen. Der Gründerpreis 2009 wird anlässlich der dritten KarmaKonsum Marketing-Konferenz vergeben, die am 19. und 20. Juni 2009 in Frankfurt stattfindet. Bewerbungsfrist für den Gründerpreis ist der 19. April 2009.

„Mit der Ausschreibung des Gründerpreises möchten wir einen weiteren Akzent setzen, um das Wirtschaftsleben nachhaltiger zu gestalten und junge Social Entrepreneurs zu unterstützen“, so Christoph Harrach, Gründer und Inhaber des Öko-Lifestyle Portals karmakonsum.de. Ziel des ersten KarmaKonsum Gründerpreises ist es, Gründern im neogrünen und sozialen Markt eine fundierte Förderung zu ermöglichen und ihnen dabei zu helfen, relevante Branchenkontakte zu knüpfen.

Also eine interessante Sache für alle Firmengründer, die trotz (oder gerade wegen) der Wirtschafts- und Systemkrise nachhaltig tätig werden wollen. (Mal unabhängig von der Tatsache, dass ich die Geschichte mit den LOHAS und dem „grünen Lifestyle“ auch tendenziell etwas skeptisch sehe; ähnlich wie Klaus-Werner Lobo in dem fluter-Interview gestern. Inwieweit man mit eher kosmetischen Korrekturen wie „nachhaltigem Konsum“ oder „grünem Wirtschaften“ an unserem grundlegend falsch laufenden System noch irgend etwas retten kann (oder sollte), sei mal dahingestellt. Aber es kommt doch mittlerweile immer mehr in Bewegung – was schon mal positiv ist.)

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Deutsche Bank – Leistung, die Leiden schafft

Banken sind Institutionen, die eine seriöse Aura um sich zu verbreiten suchen und in großkotzig aufgemachter Reklame gerne ihre ach so große Kundenzentrierung und Kompetenz herausstreichen. Dass Banken jedoch letztlich Konzerne sind, die sich im Prinzip herzlich wenig um die Menschen und ihre Belange scheren, solange die (eigenen) Bilanzen stimmen, sollte auch klar sein. Die derzeitige „Finanzkrise” zeigt auch wieder deutlich, dass diese Branche ausgesprochen kurzsichtig und ignorant arbeitet und den kurzfristigen Profit letztlich über alles andere stellt. Schließlich tritt der Staat (= wir) bei Fehlspekulationen helfend zur Seite!

Zu den ganz besonders unsympathischen Vertretern der Zunft gehört seit jeher die Deutsche Bank. So hat sie vor einigen Monaten in einer reichlich geschmacklosen (aber letztlich herzerfrischend offenen, da ungeschminkt profitorientierten) Art Werbung für den eigenen Nahrungsmittelfonds gemacht. Der Hintergrund: Anleger kaufen Fondsanteile und freuen sich fortan, wenn die Preise auf dem Weltmarkt – nicht zuletzt getrieben durch genau diese Spekulationen auf die Preise – nach oben schießen. Dass dabei ein Großteil der Menschheit in den armen Ländern ohnehin schon unter den steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel (und um die geht es der Deutschen Bank hier – Reis, Getreide etc.) leidet und sich oft kaum die nötigen Lebensmittel mehr leisten kann, ist dabei selbstverständlich von untergeordneter Wichtigkeit. Hauptsache, im reichen Europa klingeln die Kassen und es kann wieder ein neues protziges Firmenhochhaus in die Gegend geklatscht werden. Als Krönung hatte die Dt. Bank für diesen Fonds auch noch Werbung auf Brötchentüten gemacht (inzwischen aber wenigstens das eingestellt). Guten Appetit, kann man da nur sagen!

Übrigens steht die Deutsche Bank mit diesen Spekulationen nicht alleine da, wie man an diesen genauso kaltschnäuzigen Empfehlungen des Investor-Verlags sieht. Solchen Leuten ist alles egal, solange nur die eigene Kasse klingelt.

Dass es auch anders geht, also Geldanlage, die nicht alle zivilisatorischen Prinzipien von Moral und Ethik ignoriert, sondern sogar ökologisch & sozial sinnvoll ist, zeigt beispielsweise die GLS Bank, auf die ich neulich gestoßen bin – hier werden die Gelder nicht für dubiose Geschäftspraktiken oder in umwelt- und sozialschädliche Tätigkeiten und Unternehmen investiert, sondern fließen in Projekte, die der Allgemeinheit zugute kommen. Finde ich löblich und eine sehr interessante Alternative! Einen „grünen Investmentguide für Einsteiger“ mit weiteren Tipps gibt es auf Utopia.

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