In meinem Blog greife ich das Thema Verbrauchertäuschung via Reklame und Marketing ja immer wieder mal auf, und so freut es mich, dass es heute Abend, also am Montag, den 14. Juni, im ZDF, von 19:40–20:15 ein Special dazu gibt mit dem vielversprechenden Titel „Aufgetischt und abserviert – die Tricks der Lebensmittelindustrie“:

Machen Light-Produkte wirklich schlank? Warum ist eine “verbesserte Rezeptur” manchmal die schlechtere Wahl? Und wie kann ein Smiley für Durchblick sorgen? Britta Buchholz und Kai Dietrich gehen diesen und vielen weiteren Fragen nach. Sie spüren auf, wo in Deutschland mehr getan werden müsste, um Interessen von Verbrauchern entgegenzukommen. Und sie decken auf, wo uns die Industrie betrügt. “Aufgetischt und abserviert”, ein Blick auf unsere Lebensmittel. […]

[…] Jedes Jahr werden hunderte neue Lebensmittel “erfunden” – ernähren wir uns dadurch besser oder gesünder? Kaum, wie Kreationen wie “Formschinken” oder “Analogkäse” befürchten lassen. Oftmals ist der Lebensmittelschwindel ganz legal. Da gibt es den Physalis-Tee, der ganz ohne Physalis auskommt, dafür mit Aroma. Oder die Fertigsauce, die mit “verbesserter Rezeptur” wirbt, obwohl die Zutaten minderwertiger geworden sind. […]

Interessant ist in dem Zusammenhang auch der Beitrag „Wie Billiglebensmittel der Umwelt schaden – ökologische Folgen weltweiter Lebensmittelproduktion“, den es leider nicht mehr online zu sehen gibt (vielleicht hat ihn ja damals, im Januar, jemand aufgenommen?), so dass wir nur noch den beschreibenden Text lesen können:

Geiz ist geil – auch bei Lebensmitteln. Der Preiskampf führt zu einem gnadenlosen Wettbewerb bei Agrarprodukten, unter dem auch die Umwelt leidet. Verbraucherschützer fordern auf der Grünen Woche ein Umdenken. […]

[…] Naturgemäß wollen auch Landwirtschaft und Ernährungsindustrie im Lebensmittelsektor den Preiskampf beenden, der von ihnen gerne als “ruinös” bezeichnet wird. Schließlich hängen Gewinne und Arbeitsplätze davon ab. Die Argumente hören sich dabei teilweise ähnlich an wie die der Naturschützer. Die Ziele von Natur- und Agrarlobby sind dennoch meist unterschiedlich.

Zum ersten hört man Folgendes offiziell nie von den mächtigen Verbänden, in denen die großen Erzeuger das Sagen haben: Zu hoch sollen die Preise in der Landwirtschaft auch wieder nicht sein. Denn ab einer gewissen Betriebsgröße kann man selbst mit halbwegs niedrigen Preisen Gewinne erwirtschaften – die kleinen Betriebe, die da nicht mithalten können, hält man sich so vom Leib.

Zum zweiten geht es für Umwelt- und Verbraucherschützer natürlich um mehr als das Geld. So warnt der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) vor den ökologischen Folgen globaler Lebensmittelproduktion. Es drohe die Gefahr eines Dumpingwettbewerbs auf Kosten von Sozial- und Umweltstandards, sagte vzbv-Vorstand Gerd Billen bei der Grünen Woche in Berlin. Statt auf grenzenlose Vielfalt zu setzen, sollten nachhaltig denkende Konsumenten lieber “mehr regionale, saisonale und Bio-Produkte” kaufen. […]

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