Bereits vor einigen Wochen geisterte eine Powerpointpräsentation namens „Ariel und die Mathematik“ durch das Netz, in der gezeigt wurde, dass Ariel (also Procter & Gamble) mit den Aufdrucken auf ihren Flüssigwaschmittelflaschen herumtrickst – da waren 1,4l plötzlich „10% mehr“ als 1.5l. Ariel selbst dementierte erst einmal und erklärte den Vergleich zwischen einer 2005er und der aktuellen Flasche für unzulässig, da die alte Packungsgröße nicht mehr im Handel sei. Dumm nur, dass die Stiftung Warentest der Sache jetzt einmal auf den Grund gegangen ist und wiederum zu dem Schluss kam, dass es sich hierbei um Mogelpackungen handele, die den Verbraucher verwirren sollen: „Ariel Flüssigwaschmittel: 10 Prozent mehr ist weniger“.
Klar ist: Kaum ein Verbraucher kann dieses Verwirrspiel erahnen. Wer hat schon Füllmengen und Anzahl der Waschgänge im Kopf, wenn er Waschmittel einkauft. Nur kritischen Käufern wird der Unterschied zwischen alter und neuer Packung auffallen – vorausgesetzt, diese stehen gleichzeitig im Regal. Für die Stiftung Warentest ist das daher ein typisches Beispiel für eine Mogelpackung.
Es ist schon beschämend, wie der Konsument von solchen Firmen hinters Licht geführt werden soll. Zu der Thematik existiert auch noch ein kleines YouTube-Filmchen, der die „Ariel-Logik“ plastisch darstellt [via] – den störenden Hinweis auf diese Spar-Website der Autoren muss man sich wegdenken bzw. ignorieren:
tschill
Hm. Alles richtig, aber auch redundant (von der Präsentation rede ich mal nicht). Wer 2009 noch glaubt, Werbung würde Information verbreiten statt Konsumentenlenkung betreiben, hat wohl die letzten 50 Jahre verpennt.
Peter M.
Du wirst Dich wundern – ich kenne zumindest eine, die selbst in der Werbebranche tätig ist und wirklich meint, dass Reklame den Kunden informiert! Ich war auch etwas perplex, als ich das hörte…
tschill
Und er wunderte sich. Vielleicht die Werbebranchine sich auch nach jenem:
http://www.youtube.com/watch?v=a5hQKFzcvGU
Jester Void
Ich habe noch nie an Sparangebote geglaubt. Ich sehe mir immer den Preis/Gramm bzw. Liter an. Aber man kann nicht immer mit vor ein paar Monaten vergleichen oder sich über alle Produkte informieren. Sehr mies. In so fern war Planwirtschaft noch besser. (nein ich bin kein sozialist)
Matze
@tschil: danke für den video-tipp…bin dadurch auf pundo3000.com gestoßen. ist echt eine lustige aber auch informative Seite ;)
Peter M.
Wobei ich anmerken möchte, dass ich die schon letzten November in meinem Blog vorgestellt habe ;-)
http://konsumpf.de/?p=778
Matze
sorry, so lange verfolge ich deinen Blog leider noch nicht…dann halt auch danke an dich ;)
arne
wieso jeder immer meint, sich verteidigen zu müssen, kein sozialist zu sein…
Jester Void
@arne Weil man sowas schnell an den Kopf bekommt. Das gleiche gilt für nationalistische Aussprüche. Bedauerlich aber in unserer Gesellschaft so.