Nichts ist in unserer Gesellschaft so wichtig, wie der Erhalt von Arbeitsplätzen (so sinn- & nutzlos sie auch sein mögen) sowie die Möglichkeit, ungebremst kaufen kaufen kaufen zu können. Klar, dass es sich die Politik im Wahljahr 2009 da nicht nehmen lässt, das marode Versandhausunternehmen Quelle mit Steuergeldern aus der Patsche zu helfen. Rein rechnerisch wird jede Seite des nun doch erscheinenden neuen Quelle-Katalogs mit 36.000 € subventioniert – selten war ein Druckwerk so kostbar. Von der Ressourcenverschwendung durch den Druck so eines Trumms will ich gar nicht erst anfangen. Das Magazin quer auf Bayern 3 im Bayerischen Fernsehen brachte dann letzte Woche auch einen entsprechend satirisch-kritischen Beitrag „Warum der Quelle-Katalog nicht sterben darf“ sowie die Fotostrecke „Ein Hoch auf den Quelle-Katalog“:
Das Versandhaus Quelle braucht dringend einen Kredit vom Staat, damit es seinen überlebenswichtigen Winterkatalog drucken kann. Eine Bürgschaft über 20 Millionen Euro aus bayerischen Steuergeldern wurde bereits schnell und unbürokratisch zugesagt. Auch wenn Kritiker die Rettungsaktion als kurzsichtige Geldvernichtung anprangern, findet quer: Recht so! Deutschland hat dem Quelle-Katalog so viel zu verdanken, da lohnt jeder Cent.
Punksympathisant
Bayern 3 ist aber ein Radiosender. Bayerischer Rundfunk heißt das Zeug.
Peter M.
So, gleich mal korrigiert. :-)
Horst
Naja, Versandhandel hat zumindest Zukunftsaussichten und mit einer Marke wie Quelle kann man schon was machen. Die stellen das halt nur etwas ungeschickt an. Ist ja nicht so, dass man nicht schon früh aufs Internet gesetzt hätte, nur die Resultate dabei waren schon immer etwas merkwürdig. Aber das könnte man ja ändern. Man müsste dem Verantwortlichen ja nur mal Amazon zeigen. 8-)
Also jedenfalls besser als Kohleförderung, die man nicht braucht. Oder die von Firmen, die Blechkisten mit Rädern bauen, die niemand will.