Sind sie nicht gar liebreizend, diese in bunte Glitzerverpackung gehüllten Plastikfigürchen, die mit makellosem Teint und perfektem Körper das Idealbild eines Homo sapiens abbilden sollen? Nein. Sicher nicht. Barbie & Ken und die ganzen Disney-Plastikpuppen sind nicht nur ganz schön hässlich und geschmacksverhunzend, sondern sie haben auch einen negativen Umwelteinfluss. Womit gar nicht einmal nur der Rohstoff gemeint ist, aus dem die ganzen Dinger hergestellt werden (also Erdöl), oder die teilweise schlimmen Bedingungen, unter denen Menschen in Asien die Figuren produzieren (siehe dazu meinen Artikel HIER). Oder die giftigen Ausdünstungen, die bei manchen Plastiksorten auftreten können und die die Kinder dann aufnehmen (darüber gibt es ja ebenfalls eine Vielzahl von Berichten, z.B. von der Sendung Monitor HIER).
Greenpeace weist nun auf einen weiteren Makel auf der ach so sauberen und schillernden Imageoberfläche von Mattel & Co. hin – für die Verpackungen von Barbie und ähnlichem Spielzeug haben die Konzerne Verträge mit einem der schlimmsten asiatischen Anbieter von Papier abgeschlossen, der dafür bekannt ist, für die Produktion gnadenlos Regenwald abzuholzen. Aus diesem Grund startet Greenpeace eine Unterschriftenkampagne („Barbie, it’s over!“), die die Unternehmen zum Überdenken ihrer Einkaufspraxis bewegen soll. Ich übersetze hier mal kurz den dazugehörigen Text:
Barbie hat einen hässliche Abholzungs-Fimmel – sie zerstört Regenwald in Indonesia, darunter auch Gebiete, in denen die letzten Tiger, Orang Utans und Elefanten leben, nur damit sie sich selbst in hübsche Verpackung wickeln kann.
Mattel, der Barbie-Hersteller, unterstützt diese hässliche Gewohnheit indem es Papierverpackung für das berühmteste Spielzeug der Welt von Indonesias berüchtigtsten Regenwaldzerstörer Asia Pulp and Paper (APP) bezieht,
Wichtiges Rückzugsgebiet für Wildtiere sowie kohlereiche Regenwälder und Torfmoore werden vernichtet, um billige Wegwerfverpackung für Spielzeug zu produzieren.
Zukünftiges Spielzeug herzustellen sollte nicht gleichbedeutend damit sein, dass die Regenwälder keine Zukunft haben.
Sagt Mattel, dass sie aufhören sollen, Regenwälder für Spielzeugverpackung abzuholzen.
Neben weiterführenden Informationen, auch zu den anderen Herstellern wie Disney oder Hasbro, die ihr Papier ebenfalls von APP beziehen, gibt es auf der Website noch einen gelungenen und sehr lustigen Film, der ganz im Barbie-Plastikstil gehalten ist und Kens Reaktion auf die Enthüllungen über Barbies Entwaldungs-Orgien zeigt:
Kurt
Hallo liebe Mitmenschen
Wir alle haben die Macht dem unsäglichen Treiben der Konzerne und Banken neue Bedingungen aufzuerlegen…durch unser Konsumverhalten!
Wir entscheiden was wir für unser Leben benötigen, also sind wir aufgrund unseres Kenntnisstandes regelrecht verpflichtet (allein schon für künftige Generationen) unseren Konsum und unsere Gewohnheiten genau zu überprüfen und endlich in Einklang mit unserem Kenntnisstand über unsere Existenz zu bringen. Wird allerhöchste Zeit das die Gier nach Macht, Geld, Kontrolle usw. und die Gewohnheit/Routine als das erkannt werden, was Sie wirklich sind..sie sind tödliche geistige Krankheiten und 2 unserer grössten inneren Feinde.
Lasst uns also lieber Krieg gegen unsere inneren Feinde führen statt im Aüsseren gegen Mensch und Natur. Wir alle sind für alles selbst verantwortlich was in unseren Welten (nur wir selbst sind immer mit uns 24 Stunden täglich zusammen)geschieht und nur wir selbst können unser Leben ändern..das macht kein anderer für uns! Also packen wir´s an, sonst gibt es bald nichts mehr anzupacken !!!
Düdum Didai
Es ist ungeheuer wichtig, dass auf diese gesundheitlichen Gefahren in regelmäßigen Abständen eindringlich hingewiesen wird. Einfach damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
Auch die von Kurt angegesprochene Macht der Verbraucher muss immer wieder betont werden, denn das Gefühl für diese Macht geht im Alltag nur allzu schnell immer wieder verloren.
Allein, wenn Kinder im Spiel sind, wird die Sache zu einem kräftzehrenden Dreiecksverhältnis. Einen nicht unerheblichen Teil ihrer Lebensernergie müssen Eltern heute darauf verwenden ihrem Kind wenigstens einen Teil der Dinge zu verweigern, die sie für gesundheitsschädlich erachten. Das waren bei uns vor Jahren schon zwei bis drei Streitgespräche täglich (!!!). Angefangen bei Qualität und Quantität diverser Süssigkeiten (auch die berühmten “Kinder”-Lebensmittel) bis hin zu angesagtem Spielzeug. Die Zahl der Objekte der Auseinandersetzung um dererlei hat zwischenzeitlich sicher nicht abgenommen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man als Eltern hier öfter die Segel streicht und nachgibt, aus rein psychoökonomischen Erwägungen aber auch um das Kind in der Gruppe (Kindergarten oder Schule) nicht in eine Außenseiterrolle zu bringen => die/der nichts gescheites zum Spielen zu Hause hat, immer so komische Sachen trägt, etc. Weniger als 5% aller Kinder (Menschen)haben die Fähigkeit ihr absolutes Andersein anderen so zu vermitteln, dass es sie zu interessanten Freunden macht.
ACHTUNG: es bilde sich niemand ein, dass dies ein lobenswertes Resultat elterlicher Erziehung ist. Es scheint irgentwie angeboren. Familien mit mehreren Kindern wissen wie unterschiedlich der Nachwuchs ausfallen kann.