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Kohleskandal in den USA: Schweizer Bank UBS finanziert Wegsprengen von Berggipfeln

dol-tunDass die meisten Banken, die sich so auf dem Markt tummeln, primär das Vermehren des Kapitals im Blick haben – koste es den Rest der Welt, was es wolle –, sollte eigentlich jedem bewusst sein. Moral und Ethik sind in Bankenkreisen nicht unbedingt hervorstechendste Merkmale der Firmenpolitik – sobald es um die Rendite geht, müssen alle anderen Aspekte nun mal hinten an stehen. Über die skandalösen Umtriebe der Deutschen Bank, die mit dem Hunger in armen Ländern spekuliert („Leistung, die Leiden schafft“) oder gefährliche Projekte finanziert, hatte ich ja vor einiger Zeit schon mal berichtet („Die Doppelmoral der Deutschen Bank“). Nun gibt es ein aktuelles Beispiel, das wieder einmal zeigt, wie Geschäfte heutzutage ablaufen – auch Schweizer Banken verdienen natürlich an der Zerstörung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen:

Als Partner von Schweiz Tourismus wirbt die UBS mit heiler Bergwelt. In den USA dagegen finanziert die Schweizer Grossbank brutale Bergbaupraktiken. Das belegt ein eben publizierter Report. Beim so genannten „Mountaintop Removal“ in den Appalachen werden ganze Bergspitzen weggesprengt und in angrenzende Täler gekippt, um an die darunter liegende Kohle zu kommen. […]

[…] Mountaintop Removal ist eine extrem zerstörerische Form des Bergbaus. Baum bestandene Bergspitzen werden einfach weggesprengt, über 400‘000 Hektaren Wald wurden so bisher vernichtet. Zur Erreichung einer dünnen kohleführenden Gesteinsschicht wird der entstehende Abraum einfach in angrenzende Täler gekippt. Bis heute wurden so bereits 3200 Kilometer Bäche und Flüsse zugedeckt oder vergiftet und die Wasserversorgung umliegender Gemeinden gefährdet. Nach Reinigung der Kohle bleibt ein giftiger Mix aus Schlamm, Kohlestaub und Stoffen wie Arsen und Quecksilber zurück, der zumeist in offenen Teichen gelagert wird.

(Quelle: Erklärung von Bern 2010)

Auf der neuen Kampagnenwebsite der EvB „Banken und Menschenrechte“ werden weitere, teils wirklich erschreckende Beispiele für die Verstrickungen der Schweizer Banken UBS und Credit Suisse in Umweltzerstörung, Waffenhandel, Diskriminierung/Ausbeutung uvm. aufgelistet. Spätestens an dieser Stelle muss man sich schon fragen, welche Art Unternehmen und deren Geschäftspraktiken hier als „systemrelevant“ gelten und unbedingt mit Steuergeldern gerettet werden müssen… Der Ekel und die Abneigung, die viele Menschen mittlerweile gegenüber den Finanzleuten empfinden, wird umso verständlicher, wenn man sich einige der auf der Website aufgeführten Fälle durchliest (z.B. über Giftmülltransporte oder Streumunition).

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Der Public Eye People’s Award 2009

public-eye-awards-logo2009Auf diese interessante Preisvergabe möchte ich Euch doch noch unbedingt hinweisen – den Public Eye People’s Award 2009, ein Gemeinschaftsprojekt der Erklärung von Bern und von Greenpeace.

Zusammen zeigen wir den Akteuren der Weltwirtschaft, dass menschen- und umweltverachtende Geschäftspraktiken Konsequenzen haben für die davon Betroffenen, aber auch für das Firmenimage. Die übelsten Unternehmen des Jahres erhalten Schmähpreise, die vorbildlichste Initiative wird mit dem Public Eye Positive Award geehrt.

HIER dürft Ihr noch bis zum 27. Januar mit abstimmen, wer „ausgezeichnet“ werden soll – die nominierten Firmen sind Nestlé, UBS, Tesco, bkw energie, Newmont Mining und BNP Parisbas. Auf der Website könnt Ihr Euch über die Hintergründe, die zu der Nominierung durch die Jury geführt haben, näher informieren. Zum Beispiel über Newmont Mining:

Die Newmont Mining Corporation im Goldrausch: Im Osten Ghanas möchte das amerikanische Bergbauunternehmen eine riesige Goldmine errichten und dabei ein einzigartiges Waldgebiet zerstören. Trotz lokaler und internationaler Proteste bleibt die Newmont Mining Corporation jedoch blind gegenüber den sozialen und ökologischen Folgen ihrer Goldgier: Wenn das Mammutprojekt realisiert wird, verlieren rund 10’000 Kleinbauern ihr Land, Tausende von Menschen werden zwangsweise umgesiedelt. Von einer angemessenen Entschädigung will der Konzern jedoch nichts wissen. Im Juli 2008, vor einer öffentlichen Anhörung zum Projekt, zahlte Newmont einflussreichen Dorfvorstehern hohe Geldsummen. Um Gold zu gewinnen, setzt der Konzern auf Zyanid. Durch diese Art des Abbaus entsteht giftiges Abfallgestein, das sowohl die Böden als auch die Flüsse massiv verschmutzt. In einem derart kontaminierten Gebiet ist es unmöglich, Landwirtschaft zu betreiben, und das in einem Land, in dem über 60% der Menschen von der Landwirtschaft leben. Auch die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt Ost-Ghanas ist bedroht, wenn das geschützte Waldgebiet wie geplant zerstört wird.

Von ähnlichem Kaliber sind auch die anderen Firmenprofile, d.h. wen Ihr auch wählt, es trifft auf jeden Fall ein Unternehmen, das es sich „redlich“ verdient hat. :-) [via]

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