Heute europaweite Premiere: „Water makes money“

Noch ein schneller Filmtipp – heute, am 23.9., hat die kritische Dokumentation „Water makes money“ in vielen deutschen und anderen europäischen Städten Premiere. Da der Film leider vielerorts nur ein einziges Mal läuft, lohnt es sich vermutlich, sich heute auf den Weg zu machen.

Durch einen Klick auf die Karte findet Ihr die Vorführungsorte:

Hier die Ankündigung der Kieler Attac:

Do. 23. 9. 20 Uhr Kommunales Kino in der Pumpe, Haßstr. 22, Kiel – Premiere des Films “Water Makes Money”
Leslie Franke, Herdolor Lorenz. D 2010. 82 Min. Musik Konstantin Wecker
Europaweite Premiere mit Rosa-Luxemburg-Stiftung und Attac-Kiel
Nach “Wasser unterm Hammer” und “Bahn unterm Hammer” der neue Film:
Public-private partnership – das schien vielen klammen Kommunen vor einigen Jahren der Königsweg aus der Verschuldung. Überall wurden Einrichtungen elementarer Existenzvorsorge privatisiert, vom Nahverkehr, Strom- und Gasversorger bis zum Wasserwerk.
Inzwischen ist die Euphorie dem Katzenjammer gewichen: in Europas Städten stiegen Preise und schwanden Einflußmöglichkeiten, in ärmeren Weltregionen ist die ohnehin dürftige Versorgung bedrohter denn je, weil Investitionen in Infrastruktur nicht die erwünschte Rendite versprechen. Während die „Gelddruckmaschinen“ der Multis in deutschen Gemeinden schnurren, wollen in Frankreich, Heimat der größten „global player“, ausgerechnet hier, wo Veolia und Suez 8 von 10 Bürgern mit Wasser versorgen, viele Kommunen die Kontrolle zurückholen. Dieser Film zeigt, wie Konzerne ihre Monopolstellung erreichen konnten und was Paris und andere französische Gemeinden aus der Herrschaft von Veolia & Co gelernt haben.
Der Film hat auch einen starken Kieler Bezug, denn mit den Stadtwerken wurde auch das Wasser privatisiert und das Bündnis Kielwasser wird einleitend darauf mit zwei kulturellen Beiträgen hinweisen.
Infos über die Premierenorte und das Filmprojekt insgesamt findet Ihr unter www.watermakesmoney.com/de/premiere.html

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5 Kommentare

  1. Fedderson

    Link funzt nicht…..

  2. Markus

    Das hier ist ein Beispiel für staatlich subventionierte Oligopole. Wenn Wettbewerb unter den Unternehmen herrschen würde, könnten sie keinen Wucher betreiben. Der Staat hat die Funktion eines Monopols und das soll besser sein?! Das ist kein Kapitalismus! Das hier ist einfach nur Betrug am Kunden und ungesetzlich! Privatisierung kategorisch zu verdammen geht an der Realität vorbei. Kapitalismus lebt von der Freiheit der Wahl des Kunden, den Anbieter zu wählen den er möchte. Die Menschen hier haben keine Wahl. Warum ist in der Wasser-Versorgung kein Wettbewerb möglich? Wenn der Staat die Wasserqualität selber prüft, wie soll ich ihm dann glauben? Er ist in diesem Falle nicht unabhängig und kann mir viel erzählen. Das ist auch der Grund warum in einigen Ländern giftiges Flourid im Wasser ist.

    • Naja, wie es ausschaut, wenn Wasser privatisiert wird, sieht man ja daran, wenn Du Vittel, das quer durch Europa gekarrt wurde, für nen Euro kaufen musst, statt für 0.1 Cent aus dem Wasserhahn das Wasser ziehst. ;-) Diese Marktgläubigkeit geht mir leider ab, ich denke nicht, dass “der Markt” alles besser regelt oder gar zum Nutzen der Menschen da ist. Der Staat ist nicht unabhängig – aber die Konzerne noch viel weniger, denn die schauen ja nur auf ihren Profit bzw. Markanteil. Wieso sollte man einem Unternehmen eher glauben können?? Lokale Selbstversorgung (ohne staatliche oder privatkapitalistische Stellen dazwischen zu schalten) wäre hier, denke ich, eh sinnvoller.

  3. Jan Hanfeld

    Seit 1999 wird mit dem Wasser und Abwasser Berlins Profit gemacht. Die Stadt Berlin besitzt heute 50,1 Prozent, die Konzerne RWE und Veolia zusammen 49,9 Prozent der Anteile an den Berliner Wasserbetrieben. Die Verträge sind geheim und haben unerträgliche Folgen für die Berliner Bevölkerung. Diese Teilprivatisierung ist das bisher größte Projekt europaweit, in dem ein öffentliches Unternehmen mit Privatfirmen zusammenarbeitet.

    Seit Jahren setzt sich die Bürgerinitiative «Berliner Wassertisch» dafür ein diese Teilprivatisierung rückgängig zu machen. Endlich, am 28. Juni 2010, hat die zweite Stufe des Volksbegehrens über die Offenlegung der Teilprivatisierungsverträge bei den Berliner Wasserbetrieben begonnen. Es müssen ca. 173.000 Unterschriften gesammelt werden, damit ein Volksentscheid stattfinden kann. Zunächst wollte der Senat von Berlin das Volksbegehren verbieten, doch das Landesverfassungsgericht zeigte ihm die rote Karte (Urteil vom 6. Oktober 2009 – VerfGH 63/08).

    Sollte das Volksbegehren gelingen, handelt es sich um einen Präzedenzfall und einen Meilenstein im Kampf gegen die Privatisierung öffentlicher Güter. Die Zeit ist jedoch knapp, nur noch bis zum 27. Oktober 2010 können die Einwohner Berlins ihre Unterschrift leisten.

    Alle Informationen zum Volksbegehren:
    http://www.berliner-wassertisch.net/

  4. Jan Hanfeld

    Hermann Scheer zur Privatisierung von Gemeinschaftsgütern:
    http://www.youtube.com/watch?v=m3__i7ULbcQ

    Das ist ein Ausschnitt aus dem Film “Let’s Make Money” von Erwin Wagenhofer (ab 52:00).

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