Zum Start in die Woche heute mal ein fein animierter Vortrag des radikalen Soziologen David Harvey, der (für alle, die Englisch können) die aktuellen und grundlegenden Krisen des Kapitalismus aus seiner Sicht („from a Marxist perspective“) schildert. Durchaus unterhaltsam! [via De-Branding]
Harald
Ach wäre es schön, wenn es jemand für die nicht so der englischen Sprache mächtigen untertitteln würde. Hilft ungemein bei der Verbreitung im deutschsprachigen Raum…
jfml
Yes, das ist complex.
Echt schlimm ist wieder am Ende, wo man sich – wie immer – denkt: »Yeah, okay, das System ist sowas von fürn Arsch, was kann man da bloß machen?« Und die Antwort ist – wie immer: Im Grunde nichts.
Ich mein: »Sag allen Leuten, daß das System für’n Arsch ist«, als Handlungsaufforderung? WTF? Wer weiß das denn noch nicht? Und was ändert das, wenn’s alle wissen? Nix.
Fakt ist, daß die kleinen dicken Monopoly-Männchen aus dem Video, die am Hebel sitzen und unter Umständen was ändern könnten, wenn sie wollten (vielleicht Abe auch nicht), sich einen Scheiß drum kümmern werden, daß System zu verbessern/retten. Sie werden es aussaugen, bis es völlig kollabiert (wobei es natürlich in deren Interesse ist es möglichst lange am Leben zu halten).
K. A., wie lange das dauern wird aber die letzte Finanzkrise scheint ja noch nichtmal ansatzweise heftig genug gewesen zu sein, daß Leute da auch nur mal ernsthaft drüber nachdenken, was zu ändern. Sowohl Betroffene als auch Politiker. Wo sind denn die wütenden Massen? Und wie krass die Politik wieder am rumdümpeln ist und da nichts gebacken bekommt in Sachen Finanzmarktregulierung. Ähnlich epische Fehlleistung wie die nicht-existente Nachfolge zum Kyoto-Protokoll.
Wow, ist das deprimierend. Und was mach ich? Auch nichts. Dumm rummeckern. Was kann ich machen? Keine Ahnung.
Jacob
Wahnsinnig gute Visualisierung. habs jetzt dreimal gesehen. Ich wünschte, dass mehr solch “komplexer” Themen so dargestellt würden. Absolute Begeisterung, über die Art und Weise, absolute Ernüchterung über die Analyse….