Nichtwähler

Und hier der zweite angekündigte Frontal 21-Beitrag zur Bundestagswahl, der sich mit dem „Phänomen“ Nichtwähler befasst – „Nichtwahl aus Protest“:

Immer mehr Wähler, sogar politisch Interessierte, Mittelständler oder Intellektuelle gehen aus Protest gegen den Politikbetrieb nicht zur Abstimmung. Stefan Grüll ist einer von ihnen. Er war früher selbst in der FDP aktiv, heute ist er verärgert über das Angebot der Parteien und einen Wahlkampf ohne erkennbare Inhalte. “Das muss ein Ventil finden, das muss irgendwie artikuliert werden, und die Nichtwahl, die politisch motivierte Nichtwahl, ist eine Möglichkeit – und davon machen immer mehr Menschen Gebrauch”, sagt Grüll.

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15 Kommentare

  1. Punksympathisant

    egal wie gut die Begründung ist, Nichtwählen ist und bleibt das dümmste was man machen kann. Denn gerade durch Nichtwählen bekommen dann Parteien wie die CSU/CDU mehr Prozent, weil die Stammwähler sowieso gehen.

    • Da bin ich absolut Eurer Meinung. Ich hatte auch kurz überlegt, dieses Mal (zum ersten Mal in meinem Erwachsenenleben) nicht zur Wahl zu gehen, weil mich das, was die etablierten Parteien in den letzten Jahren so trieben, nur angewidert hat, doch letztlich ist es immer noch besser, kleinere Parteien zu wählen statt zu Hause zu bleiben. Also gehe ich morgen und mache meine 4 Kreuze (Landtagswahl in S-H!) mit Bedacht. ;-)

  2. Man kann nicht gegen Luftverschmutzung protestieren in dem man aufhört zu atmen. Es gibt keine perfekte Partei irgendwo muss man immer Kompromisse eingehen.

  3. Verrätst du uns auch wo die Kreuze hinkommen werden?

    • Na, die Wahl ist doch geheim…! :-) Die Freien Wähler S-H bekommen bei der Landtagswahl schon mal eine meiner Stimme, ansonsten werde ich die 4 Kreuze bei 4 verschiedenen Parteien machen, soviel sei verraten. Endgültig entscheide ich mich auch erst morgen in der Wahlkabine, wobei klar ist, dass die großen 4 Parteien bei mir definitiv leer ausgehen.

  4. Punksympathisant

    Ist die 5. große Partei, die nicht zu den Vieren gehört die Linke oder die Grüne? ;)

  5. LOL – das ist Wahlwerbung für die CDU.

    Liebe Protestwähler, am besten zeigt ihr uns, wo der Hammer hängt, indem ihr nicht zur Wahl geht! ;)

    • Hast Du Dir den Beitrag bis zum Ende angeschaut…? Bis zur Aussage mit den aufmüpfigen Parteien?
      Dem Phänomen des Nichtwählens auf den Grund zu gehen finde ich übrigens durchaus angebracht, gerade, wo die Parteienverdrossenheit immer weiter zunimmt (aus gutem Grund).

  6. SUM

    Nichtwählen ist auch ‘ne Wahl. Wer auf grundlegende Reformen hofft, auf einen Skandal hofft, dessen “Euphorie” hoffentlich die Masse zum nachdenken bewegt, für den kann nichtwählen durchaus ein guter Beitrag zur Demokratie sein. Die Paar Cent die meine bevorzugte Partei durch meine Stimme bekommen würde, spende ich viel lieber neben den Wahlen, mit dem Wissen dass die Partei danach viel mehr Aufmerksamkeit, ergo auch Stimmen, bekommt, als wenn ich nun meine einzelne Stimme abgebe und auf irgendwas hoffe…
    Einfache Demos, Flashmop aktionen, etc. verschwinden in den Zeitungen zwischen den Kleinanzeigen und der Werbung von Medialand – dann spiel ich eben einfach nicht mehr mit ;)

  7. @Peter M.: ich habe mir den Beitrag angesehen, aber dieser kleine Schlussatz ändert IMHO wenig an der klaren Aussage des Beitrages, dass Nichtwählen “in” sei. Ihr seid nicht alleine, sogar ganz schlaue und wichtige Leute wählen nicht, das passt schon, macht das mal weiter so.

    Ich sage: wer nicht wählen geht, darf sich die nächsten vier Jahre nicht über den allerkleinsten Fitzel in der Politik aufregen. Geht hin, oder haltet die Klappe!

    • @Planet – Du musst natürlich auch sehen, dass dieser Beitrag zusammen mit dem vorigen, den ich gestern postete, ausgestrahlt wurde, in dem es gerade darum ging, sich einzumischen. In der Frontal 21-Sendung lief erst der über die Nichtwähler, dann der über die Jungwähler.

  8. SUM, das macht keinen Sinn. Eine Partei bekommt nicht mehr Aufmerksamkeit, wenn sie keine Wähler mehr hat. Und mit mehr Stimmen erhält sie auch mehr Entscheidungsrecht im Bundestag. Nichtwählen ist Schwachsinn!

  9. mo

    “ich sage: wer nicht wählen geht, darf sich die nächsten vier Jahre nicht über den allerkleinsten Fitzel in der Politik aufregen. Geht hin, oder haltet die Klappe!”

    das ist ja nun eines der dümmsten – und anmaßendsten – “argumente” überhaupt, die zum thema regelmässig fallen. umgekehrt wird ein schuh draus:

    wer sich in dieser demokratiesimulation darauf beschränkt, einmal alle paar jahre seine stimme abzugeben (das ist durhaus wörtlich zu nehmen) und sich dann selbstzufrieden im sessel zurücklehnt, hat dann kein recht, sich über irgendwas zu beschweren, wenn er/sie in den jahren dazwischen lediglich däumchen dreht und sich in den anscheinend privaten welten verliert.

    und ansonsten:

    “Wir bekommen oft zu hören: Wenn du nicht wählst, hast du auch kein Recht, dich zu beschweren. Ein solches Argument geht von der falschen Annahme aus, daß eine Wahl wirkliche Alternativen bietet. Und es unterstellt diesem Vorgang fälschlicherweise auch eine Rechtmäßigkeit, die ihm nicht zukommt: ein Mensch wird aufgefordert, Autorität an eine willkürlich ausgewählte kleine Gruppe abzutreten, d.h. er wird aufgefordert, sich seine eigenen Aufseher zu wählen.”

    • Ich denke auch, dass es sinnvoll ist, sich vor allem zwischen den Wahlen politisch zu betätigen und einzumischen, da gebe ich Dir vollkommen Recht. Dennoch sollte man versuchen, bei den Wahlen dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen für das eigene Engagement nicht gar zu negativ ausfallen (Überwachungsstaat etc.). Deshalb ist Nicht-Wählen vollkommen sinnlos, es sei denn, 80% der Leute blieben aus Protest daheim, dann würde es wirklich ein Signal sein. Ob die Wahlbeteiligung hingegen 60 oder 70% ist, macht vielleicht ein paar Politprofis telemedial betroffen, schert sie aber am Ende dann doch nicht. Es ist schon traurig, dass nur kurz vor Wahlen mal so ein Gewese um Politik gemacht wird, mit den ganzen Talkshows und Kanzlerduellen etc., die meisten dann aber wieder in die übliche Alltagslethargie verfallen. Das ist wirklich eine Demokratiesimulation, zumal wenn immer nur die gleichen beiden großen Parteien die Geschicke bestimmen. Einfach mal abwählen, die Dödel. :-) CDU und SPD unter 5%, das wär’s.
      Abgesehen davon hat natürlich jeder das Recht, sich über das, was in der Politik und sonst so geschieht, aufzuregen, egal ob er wählen geht oder nicht, das ist klar.

  10. So meinte ich das auch – der kleine Spaziergang am Wahlsonntag ist das Mindeste, nicht das Höchste der Gefühle an demokratischer Beteiligung.

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