Ryanair – Profit durch Ausquetschen

Fliegen ist ja so eine Sache. Im Prinzip schon eine tolle Erfindung, können Menschen doch so große Strecken in sehr kurzer Zeit überwinden – wenn da nur nicht die Umweltschäden wären, die durch die Herumreiserei ausgelöst werden. Seit es Billiglinien wie Easyjet oder Ryanair gibt, ist Fliegen zudem so preiswert geworden, dass ein Wochenend-Städtetrip für manche Leute ganz alltäglich geworden ist. Auf welche Weise Ryanair allerdings seine niedrigen Preise erreicht, war mir bisher so nicht bewusst – die ARD-Sendung Panorama klärt uns im Beitrag „Ryanair – Heuschrecke grast Subvetionen ab“ aber auf, dass die Profite der Fluglinie letztlich auch durch Quersubventionen aus dem Steuersäckel erreicht werden. So werden die Billigreisen einiger weniger durch die Allgemeinheit mitfinanziert.

“Wer mit uns zusammenarbeiten will, muss Kosten senken”, so Ryanair-Chef O’Leary. Panorama berichtet, wie Ryanair vom Staat Subventionen kassiert und dann weiterzieht.

Im Till-Eulenspiegel-Kostüm kletterte Ryanair-Boss Michael O‘Leary am 23. März in Sachsen-Anhalt aus dem Flieger. Ein PR-Gag, um Aufsehen zu erregen – schließlich hatte der lustige Ire vermeintlich gute Nachrichten im Gepäck: Ryanair wolle ab Sommer 2011 von und nach Magdeburg/Cochstedt fliegen – sehr zu Freude von Stadtvätern und Flughafenbetreibern.

Doch das Hochgefühl war nur von kurzer Dauer: Nach nur vier Monaten kündigte die Billig-Airline an, ihre Flüge ab und zu dem kleinen Regionalflughafen wieder einstellen zu wollen. Mit Beginn des Winterflugplans Ende Oktober zieht Ryanair zum 96 Kilometer entfernten Flughafen Leipzig/Halle in Sachsen um. Die Narrenkappe haben nun die Betreiber von Magdeburg/Cochstedt auf.

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Weise Worte (28)

4 Kommentare

  1. ed saxum

    Nicht vergessen, für die Mitarbeiter sieht es bei dieser Airline auch nicht gut aus.

  2. cent

    einfach unglaublich! mehr kann man dazu nicht sagen. wieviel millionen da versenkt wurden/werden.

  3. daniel

    Ryanair macht das schon richtig.
    Wenn es sich lohnt, dann wird geflogen. Wenn nicht, dann nicht.

    Das die Kommunalpolitiker allerdings so doof sind, um nicht zu erkennen, wann es sich lohnt und wann nicht, dafür kann Ryanair wirklich nichts.

    Wenn es rentabel sein soll diese kleineren Flughäfen anzufliegen, wird sich schon eine andere Fluggesellschaft finden.

    Und um zu den günstigen Preisen des Fliegens zu kommen stelle ich mal eine Quizfrage:

    Wieviel Steuern entrichtet eine Fluggesellschaft auf ein Liter Flugbenzin oder Kerrosin?

  4. CSO Freunde

    Dieses Geschreibe zu den “versenkten Steuermillionen” ist echt nicht mehr ernst zu nehmen.Wie setzen sich die 60 Mill. zusammen.Keiner weiß es!Hier mal ein kleiner Vergleich zum Flughafen Leipig> in den Fh Leipzig sind im laufe der Jahre 12,5Mrd.( !!! ) Euro geflossen=Cochstedt 60Mill.!Allein aus der Summe von 60 Mio.sind allein schon fast die Hälfte in die Sanierung und Rekultivierung der Flächen nach dem Abzug der Sowjets geflossen.Dank eines Augsburger Unternehmers wurden Gewerbeflächen geschaffen die tatsächlich viel Geld gekostet haben.Rosarote Sprüche die bis heute keiner verdaut hat folgten.Das die LH Magdeburg in den Jahren 1992/1993 einen Regioflughafen plante (gemeint ist ein anderer Standort)ist keine Utopie.Geld wurde vom Land bis dato in Cochstedt nicht investiert.Es flossen allerdings Fördermittel und Kredite wurden durch die Deutsche Bank gewährt.Augenscheinlich wurde aber in den Flugplatz Süd investiert der bis heute keine nennenswerte Funktion hat.Hier sind Investitionen fehl am Platze und nach meiner Meinung rausgeschmissen!Im übrigen positionieren sich die Sachsen Anhaltiner zu ihrem Flughafen.Das mitteldeutsche Flughafenkonzept hat schon in der Entwurfsphase den FH CSO außen vor gelassen.Heute ist CSO privat geführt!Danke

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