Aug
30
2010
14

Die Schädlichkeit der Discounter am Beispiel des Wassers (II)

Dass das Trinken von Wasser aus Plastikflaschen ein großer Unfug ist, hatte ich ja neulich schon berichtet (HIER). Wie immer, wenn es darum geht, ein umwelt- und sozialschädliches Verhalten zu propagieren, sind die Discounter natürlich ganz vorne mit dabei. Vor einer Weile waren die negativen Auswirkungen des Einwegpfands ja schon Thema in der NDR-Sendung markt (siehe „Umweltbeslastung durch Discounter-Einweg“), und nun befasste sich das Wirtschaftsmagazin Plusminus ganz speziell mit der Problematik, wie die Marktmacht der Billigläden wieder einmal eine ganze Branche in den Abgrund reißt – „Preiskampf Mineralwasser  – Discounter verdrängen Brunnenbetriebe und Mehrwegflaschen“. In diesem Beitrag wird auch sehr schön das Märchen von den vielen Arbeitsplätzen, die die Discounter angeblich schaffen, widerlegt, denn wie in dem Film bei den kleineren und mittleren Brunnenbetrieben zerstören Aldi, Lidl & Co. in ihrem Umfeld, also bei ihren Zulieferern, massiv das Arbeitsplatzgefüge. Von der Ausrottung einer (regionalen) Angebots-Vielfalt mal ganz zu schweigen.

Die Deutschen sind Weltmeister in Sachen Umweltschutz. Beim Mineralwasser aber scheitern viele, weil beim Pfand keiner mehr durchblickt. Mehrweg oder Einweg? Die Flaschen sehen gleich aus, auf beides zahlen wir Pfand. Nur wer ganz genau hinschaut, erkennt die Flasche mit diesem Zeichen als Einweg. Und nur wo Mehrweg draufsteht, werden die Flaschen wieder verwendet. Ein Pfand-Wirrwarr im Kleingedruckten, das die Discounter geschickt ausnutzen. (…)

(…) Wasser in Einwegflaschen: Das Geschäft mit den Discountern machen Großabfüller wie hier im hessischen Breuna. Kosten für Arbeitsplätze, Logistik und Abfüllanlage haben sie auf ein Minimum reduziert. Wie die Kampfpreise beim Wasser genau zustande kommen, wollen sie Plusminus nicht erzählen. Mittlerweile beliefern fünf Großabfüller fast den gesamten Discountmarkt in Deutschland. (…)

(…) Umwelt hin oder her, auch beim Wasser regiert der Preis. Und da haben die Discounter mit 19 Cent für 1,5 Liter die Kunden längst an der Angel. Billig, praktisch, lecker: Der Verbraucher hat den Umweltgedanken beim Wasser schon längst verloren. Der Preiskampf um das Mineralwasser ist ein Lehrstück über die Marktmacht der Discounter und das Scheitern der Politik in Sachen Umweltschutz.

Offenbar sind viele Leute offenbar so kurzsichtig, nicht zu erkennen, dass Wasser aus dem Wasserhahn (selbst wenn man es filtert) noch viel günstiger (und viel wenige rumweltschädlich) ist als das Discountergesöff…

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