Dez
03
2009
9

Lidl & BILD-„Zeitung“ machen wieder gemeinsame Sache

Auf diese neuerliche unheilige Allianz wurde ich gerade von einem aufmerksamen Blogleser hingewiesen: seit letzter Woche haben sich die beiden wohl abstoßendsten Unternehmen hierzulande – der Ausbeutungs-Discounter Lidl und die der Wahrheit nicht gerade verpflichtete BILD-„Zeitung“ – mal wieder zusammengetan, um gemeinsam an der Zerstörung von Umwelt und Gesellschaft zu arbeiten. Schon des öfteren war aufgefallen, dass die BILD immer ausgesprochen freundlich über Lidl berichtete, selbst in den Zeiten, wo sich die anderen Mainstreammedien mal dazu herabließen, das unsägliche Gebaren des Discounters beim Umgang mit den eigenen Mitarbeitern, kritisch zu hinterfragen. Bei anderen Zeitungen waren die Meldungen über die Bespitzelungsskandale bei Lidl prominent platziert, nur die BILD brachte höchstens ein paar karge Zeilen irgendwo weit hinten versteckt – während vorne groß die nächste Lidl-Reklame prangte. Zu dieser unglaublichen, da sehr offen durchschaubaren Subjektivität der BILD, wenn es um den Billigheimer ging, hatte ich ja schon ein paar Mal berichtet (HIER z.B., oder siehe diesen Artikel in der taz, diesen im Bildblog sowie diesen im Handelsblatt-Blog „Lidl, Welt.de und der Glaube an die Dummheit der Leser“, der zeigt, dass andere Springer-Blätter nicht besser sind).

Den Beitrag von Zapp! zu der Thematik hebe ich an dieser Stelle gerne noch einmal hervor, falls ihn noch nicht alle gesehen haben sollten:

Vermutlich weil die famose Aktion mit den Kameras, die man bei Lidl kaufen und mit denen selbsternannte Bürgerjournalisten ihre voyeuristischen Beobachtungen aufnehmen und BILD zusenden sollten, offenbar ein so durchschlagender Erfolg war, gibt es nun was Neues – wer die BILD kauft, kriegt dort einen „Doppler-Gutschein“, den man beim nächsten Einkauf beim Discounter einlösen kann, um sich doppelt so viel von dem Schrott kaufen zu können wie sonst. Super… Nicht nur, dass sich hier mal wieder eine bemerkenswert geringe Distanz dieser „Zeitung“ von dem Großkunden zeigt, nein, beide heizen damit auch noch den Konsum von nutzlosen, minderwertigen bzw. unter üblen Bedingungen produzierten und vertriebenen Waren an. Zwar ist die BILD ja nach eigener Wahrnehmung immer vorne dran, wenn es um kritische Berichterstattung und Aufdeckung von Missständen geht, aber sobald dann das eigene konkrete Handeln oder das von befreundeten Unternehmen thematisiert werden soll, verschließen die Redakteure offenbar ganz fest beide Augen. Da kann einem auch schon ohne süßliche Weihnachtsgeduselmusik schlecht werden…

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