Über so manches Übel unserer heutigen Gesellschaft habe ich hier in meinem kleinen Blog ja schon berichtet, manches Unwesen angeprangert und viele unselige Entwicklungen gegeißelt. Gerade die durch dieses unser Wirtschaftssystem geförderte Tendenz, der Profitmaximierung vieles unterzuordnen und nur auf den eigenen Vorteil aus zu sein, zeichnet das Wirtschaftstreiben aus, vor allem im größeren „globalisierten“ Maßstab gesehen. Eine Determinante, die unser Leben immer noch mitbestimmt, habe ich dabei allerdings bisher ausgespart – die Kirche. Nicht aus Pietät oder moralischen Gründen, sondern weil das Thema Religionskritik eigentlich etwas für andere Blog ist und hier irgendwie zu weit führte. Dennoch animiert mich der Beitrag „Kirchenaustritt: Gebühren und Schikanen“, den Panorama unlängst sendete, nun doch einmal das ganz und gar weltlich-geldliche Streben der Kirchen, vor allem der katholischen, zumindest schlaglichtartig zu beleuchten:
Die Zahl der Kirchenaustritte ist auf Rekordniveau. Immer mehr Menschen kehren der Kirche den Rücken. Und jeder abtrünnige Gläubige bedeutet für die Kirche auch weniger Geld. Aber die Kirche schaut nicht tatenlos zu: Die beiden großen Kirchen in Deutschland und auch einige Gemeindeverwaltungen legen Austrittswilligen zum Teil unerwartete Hürden in den Weg. […]
Der Spiegel berichtete vor einigen Wochen ja ebenfalls über die Unsummen, mit denen das kirchliche Treiben vom Staat, und damit von Steuerzahler, quersubventioniert wird – „Geheime Parallelwelt“:
Prunksucht, Diebstahl, undurchsichtige Kassen: Die katholische Kirche wird von Finanzaffären erschüttert. Während an der Basis gespart werden muss, bleibt manchen Bischöfen kaum ein Wunsch unerfüllt. […]
“Die katholische Kirche hat das angeborene Recht, unabhängig von der weltlichen Gewalt, Vermögen zur Verwirklichung der ihr eigenen Zwecke zu erwerben, zu besitzen, zu verwalten und zu veräußern”, so steht es im Kirchenrecht. Dieses “angeborene Recht” und die dahinterliegenden Milliarden zu verteidigen ist eine der zentralen Aufgaben der Bischöfe. […]
4 Pingbacks