Monoformisierung der Innenstädte

Ich weiß gar nicht, ob ich mich hier im Blog schon oft genug darüber ausgelassen habe, wie sehr die totale Gleichförmigkeit, ja Gleichschaltung der Innenstädte weltweit eine traurige Entwicklung darstellen und ein Spiegelbild der Marktmachtkonzentration bei immer weniger Konzernen sind. Jedenfalls hat es mich schon lange, bevor ich mir wirklich konsumkritische Gedanken machte, gestört, wie langweilig und austauschbar Städte mit der Zeit wurden. In Kiel gibt es mittlerweile im Abstand von vielleicht einem Kilometer gleich 4 H&M-Geschäfte, dazwischen 1€-Läden usw. usf. Regionale Besonderheiten verrschwinden, werden eingeebnet. Florian Kuhlmann hat sich dieses Themas bereits 2004 angenommen und in seinem Fotografie-Projekt „Neue Ehrlichkeit“, das er jetzt weiterführt, anhand von Aufnahmen aus verschiedenen Einkaufsstraßen dieses Bild auf seine Weise kommentiert – „Holy shit, überall das gleiche Bild“. (Ich empfehle, sehr genau hinzuschauen/zu lesen und sich auch die anderen Fotos auf seiner Website zu Gemüte zu führen. ;-)


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3 Kommentare

  1. someone

    Exzellent. Andererseits: Das Raster ist der Master.
    Ist dann eben ‘nen weiterer Aspekt allumfassenden Kultur- und Wirtschaftsimperialismus aus ‘ner bestimmten Richtung.
    Wenns von oben, im Stadtplan, wie’n Gitter aussieht, warum sollte es dann auf diesem, in der 2D-Welt anders sein? Organisch gewachsene “Downtown”? UNDENKBAR!

  2. jörg

    Perfekte kulturelle Verarbeitung dieses Themas:
    http://www.youtube.com/watch?v=FM7tNV0ZOIU

  3. jonas

    nicht schlecht die bilder. funktioniert zumindest. die beschimpfungen kamen mir gestern beim einkaufen in der innenstadt wieder in den sinn.
    kann aber auch sein, daß ich dafür irgendwie empfänglich bin…

    rockt auf jeden fall!

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