Es gibt viele Gründe, den immensen Fleisch- und Milchproduktekonsum der Industriestaaten kritisch zu hinterfragen. „Klimaschützer“ beziehen sich gerne darauf, dass Kühe & Rinder für einen nicht geringen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich sind. Andere bemängeln den immensen Verbrauch von Energie und Wasser und Futtermitteln, der nötig ist, um diese Fleischmassen zu „produzieren“. Tierschützer und mitfühlende Menschen machen sich vor allem Gedanken um die Qualen, die Tiere bei der Auzucht und der Massenhaltung erleiden, von den moralischen Bedenken, Mitgeschöpfe aufzuessen ganz zu schweigen. Und ungesund ist solch eine Fleischvöllerei auch noch.
All dies führt zu einer logischen Konsequenz: Unser Fleisch- & Milchkonsum muss erheblich gesenkt werden, um diese gefährliche Entwicklung aufzuhalten. Wie bei jeder grundsätzlichen Entscheidung stellt sich immer die Frage, inwieweit man auf eine 100%ige Umsetzung einer Verhaltensänderung drängen soll (und damit vermutlich viele Leute abschreckt) oder ob eine Bewegung in die richtige Richtung (in diesem Fall: zumindest weniger Fleisch zu essen) nicht immerhin besser als nichts ist. Wobei eine bloß teilweise Umsetzung die Gefahr birgt, dass die grundlegenden Strukturen erhalten bleiben. Im Falle des Fleischkonsums halte ich den Ansatz, das Leid der Tiere und die Schäden für die Umwelt zu verringern, indem Fleisch in seiner Bedeutung für den Speisezettel zumindest deutlich zurückgeht, für den Anfang für durchaus angemessen und sinnvoll. Passenderweise im Mikroferkel-Blog fand ich den interessanten Begriff und die Idee des „Werktags-Vegetariers“ (er bezieht sich dabei auf ein Interview mit dem foodwatch-Chef Thilo Bode „Es gibt kein Menschenrecht auf Steak“ – denn nicht jedem ist es gegeben, sofort komplett auf das Essen von Fleisch zu verzichten oder gar gleich vegan zu leben:
Wer dem Laster des Fleischgenusses nicht gänzlich abschwören will, dem bietet sich nun ein neues und semantisch gut verpacktes Konzept: Werde Werktagsvegetarier!
Der Fleischgenuss bleibt dir erhalten. Fleisch wird sogar wieder etwas Besonderes. Und wenn du dir dann am wohlverdienten Wochenende ein saftiges Steak gönnst, dann darf es auch etwas Gutes sein, z.B. vom Bio-Bauern nebenan. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Und nach einigen Wochen stellt sicherlich der eine oder andere fest, dass ein „saftiges Steak“, ob nun bio oder nicht, auch am Wochenende verzichtbar ist. ;-)
Martin W.
Vorweg: Im Zuge meiner Leiharbeiter-Karriere durfte ich schon in Schlachthöfen arbeiten. Diese Massenverwertung ist unbedingt abzulehnen!
Das eingeschobene Zitat ist des Pudels Kern. Nicht Verzicht, sondern Mäßigung ist das Gebot der Stunde. Zumindest für mich. In der Evolution war der Mensch immer Fleischfresser. Was aber wichtig sein sollte ist, sich beim Kauf von Fleisch seine Gedanken zu machen. Die Wahl zwischen dem abgepackten Billigfutter und der Ware vom Metzger sollte hier eindeutig zugunsten letzterem ausfallen.
Hagen Rether bringt es wunderbar auf den Punkt:
http://www.youtube.com/watch?v=WE5V-3uOngw&playnext_from=TL&videos=3rmdcPgIiOo
Egal
Kein Fleisch zu essen, ist kein Verzicht. Wenn man das so sieht, wird es nie was mit dem Nichtessen von Fleisch. Wobei ich aus eigener Erfahrung für eine lakto-ovo-vegatarische Ernährung plädiere (man verzehrt also Pflanzen+ + Milch + Eier – Käse eher nicht, da dieser meistens mit aus Kälbermägen gewonnem Lab dickgelegt wird), da hier Mangelerscheinungen, die bei einer unreflektierten veganen Ernährung leichter auftreten können, vermieden werden. Dies betrifft vor allem das Vitamin B12. Einfach nur so das Fleisch auf Dauer weglassen, ohne sich näher mit seiner Ernährung und der Zusammensetzung der Nahrung auseinanderzusetzen, kann leider gesundheitliche Folgeschäden mit sich führen.
Wenn man alles geschickt kombiniert (Stichwort biologische Eiweißwertigkeit) und B12 als Ergänzung zuführt, dann geht natürlich auch eine vegane Ernährung.
denkopfnichtnurzumhaareschneiden
eine gesunde darmflora produziert die wenigen µg an vitamin b12, die der mensch am tag benötigt selbst. wer dem nicht traut, kann hefeflocken zum würzen nehmen. ein halber liter ungefiltertes bier hat den gleichen effekt.
mineralien und spurenelemente sind in meeresalgen enthalten, fisch ist also auch nicht nötig. als abrundung nüsse bzw. deren muse. alles naturbelassen verwenden, getreide am besten als ganzes korn, frisches saisonales obst und gemüse, etwas hülsenfrüchte für die proteinzufuhr, kaltgepresste öle als fette und regelmäßig milchsauer vergorenes, wie sauerkraut, eingelegte gurken, pickles etc.
das erfordert nachdenken, eine gewisse planung, macht auch arbeit (eine sehr schöne übrigens) hält aber dafür gesund und ist allemal preiswerter – selbst in bioqualität – als die fertignahrung aus dem supermarkt (langjährige testerfahrung).