Da hat die alljährlich tagende unabhängige Jury von Journalisten und Sprachwissenschaftlern genau das richtige Un-Wort 2008 erkoren: „Notleidende Banken“. Ein Begriff, der die Realität verdreht und verharmlost. Denn notleidend sind nicht die „armen“ Banken, sondern allenfalls die etwaig gefeuerten Mitarbeiter. Und betroffen sind die Kunden, die um ihre Einlagen gebracht wurden. Und die Gesellschaft als Ganzes, die nun für die Unfähigkeit dieser Branche bürgen muss und all die Jahre zuvor auch schon unter den absurden Renditevorgaben der Finanzinstitute zu leiden hatte. Schließlich arbeitet Geld (entgegen den Reklamesprüchen) nicht – andere Menschen/Firmen = wir alle müssen arbeiten und immer noch eine Schippe drauflegen, damit sich das angelegte Geld vermehrt und die Banken ihre Ausschüttungen vornehmen können. Und nun soll das Casino ja mit Hilfe des Staates unverändert fortgeführt werden. Schönen Dank. („Notleidende Kredite“ halte ich übrigens für noch unwortiger…)
Sisyphos
Passende Wahl!!!