Darf man über etwas so Konkretes, so Handlungsbezogenes wie Subversion wissenschaftlich nachdenken und referieren? Man darf! Und man kann – das zeigt das Magazin Malmoe, eine sowohl als Printausgabe wie auch im Netz veröffentlichte Zeitschrift, die sich mit dem Spannungsfeld von Kultur, Konsum, Internet und Gesellschaft befasst. In ihrer letzten Ausgabe, Heft Nr. 45, geht es nun also um Subversion, und es werden einige spannende Fragen gestellt (und beantwortet?).
Ist Subversion eine Strategie, eine Kunst des Handelns, die hegemoniale Machtpraktiken unterwandert? Oder ist sie eine Projektionsfläche, auf der sich Widerstand konsumieren lässt? Wann transformiert sich Subversion, wann wirkt sie schon als Begriff? Und: Ist Alltag Subversion oder Subversion alltäglich?
Das Inhaltsverzeichnis klingt schon mal durchaus vielversprechend (wenn auch teilweise vielleicht etwas abgehoben); vier der fünf Artikel sind übrigens komplett online nachlesbar. So lob ich’s mir, so publiziert man heute!
EDIT: Na sowas, nun sind es tatsächlich nur noch zwei Artikel, die online stehen. Was soll das…??
- Subversion! Subversiv? Eine kleine Geschichte über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, über Transformationspotenziale und Etikett-Sackgassen von Astrid Peterle
- Gespräch zwischen Ingo Lauggas, Anna Schober, Jens Kastner und Astrid Peterle
- Innenperspektiven. Wie subversiv ist eine Fachmesse? von Erk Schilder (hier von mir als pdf)
- Uneinverstandenes Handeln. Subversion(en) zwischen Kunst und Politik von Ingo Lauggas (hier von mir als pdf)
- Strategischer Kannibalismus, revisited. Ästhetik, Aneignung und postkoloniale Agency: Antropophagie und Kultur von Gudrun Rat