Feb
22
2009
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Book Crossing / Bonner Bücherschrank: Freiheit für Bücher!

bookcrossingSchon seit einer ganzen Weile wollte ich hier im Blog – angeregt durch den Bericht „Bonner Bücherschrank entwickelt Eigendynamik” bei Sysiphos Periodical und den dazugehörigen Artikel im Bonner Generalanzeiger –  die feine Idee des sog. Book Crossing vorstellen, die sich seit einigen Jahren peu à peu zu verbreiten beginnt. Die Grundüberlegung dahinter ist eigentlich simpel und einleuchtend zugleich: viele von uns besitzen Bücher, die sie vielleicht nur einmal gelesen haben und in die sie aller Voraussicht nach nie wieder reinschauen werden. Statt diese nun im Regal oder Keller verstauben zu lassen oder mühsam für 50 Cent auf dem Flohmarkt oder bei Ebay zu verramschen, wäre es doch viel netter, die überflüssig gewordenen Bücher einfach anderen Menschen zu geben, die sich darüber freuen. Diese Idee hatte Ron Hornbaker, der Gründer der amerikanischen Website BookCrossing,im Jahr 2001, und mittlerweile gibt es auch eine aktive deutsche Dependance, BookCrossers.de – insgesamt machen weltweit inzwischen an die 750.000 Menschen in 130 Ländern mit, gut 50.000 davon in Deutschland.

Und das geht so: Man registriert dort auf der Site ein Buch, schreibt den angezeigten Code ins Buch und lässt es dann „frei“, indem man es zum Beispiel in ein Wartezimmer legt, eine Kneipe, an Bushaltestellen oder (wie beim Bonner Bücherschrank), an einen extra dafür vorgesehen, aber öffentlich zugänglichen Ort. Wer so ein Buch findet, tippt den dort enthaltenen Code wiederum bei BookCrossers ein, so dass sich der Weg eines Buchs erkennen lässt. Nach der Lektüre wird das Werk dann wieder in den allgemeinen Umlauf gebracht usw. usf. Diese Methode ist angenehm Ressourcen- und Geldbeutelschonend und verhindert auch, dass man in der eigenen Wohnung am Kram, der sich so ansammelt, erstickt. So lautet denn eines der Motti der deutschen BookCrosser: „Sei nicht beschränkt – lass die Bücher aus dem Schrank!“

Nicht zuletzt ist dieses Einschleusen von Büchern in den allgemeinen Informationsstrom natürlich auch eine Möglichkeit der Subversion bzw. der „Meme wars“, sprich, man kann Werke mit entsprechend das (kritische) Denken anregenden Inhalten freisetzen, die sich fortan auf diese Weise verbreiten.

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