Horst Stowasser ist tot

Und nach der guten noch eine betrübliche Meldung – Horst Stowasser, Autor des großartigen Buches „Anarchie!“, das ich neulich rezensiert habe, und engagierter Quer- und Vordenker, ist gestorben. Ich empfehle dazu den sehr lesenswerten persönlichen Nachruf von Regine Naeckel beim Nachrichtenmagazin Hintergrund, der deutlich macht, wieso er dem politischen Diskurs des Landes fehlen wird:

(…) Sicher wurde keiner dieser Freunde zu einem praktizierenden Anarchisten, aber alle bestätigten, äußerst positive Denkanstöße für ein besseres menschliches Miteinander bekommen zu haben. Und viele erklärten, wie wichtig es sei, dass aus einer Gesellschaft heraus Utopien entwickelt würden, die dann der wesentliche Motor sozialen Fortschritts seien. Utopien als Denkanstoß waren etwas, was viele vermisst hatten und vermissen.

Menschen anzusprechen, die ohne diese Bücher nie auch nur einen Gedanken der Geschichte der Anarchie gewidmet hätten oder sich ohne diesen Impuls nie gesellschaftlichen Utopien geöffnet hätten, ist einer der großen Verdienste Horst Stowassers. Als Autor und als Mensch war er nie ein Agitator oder Heilslehrer, aus seiner eigenen Begeisterung sprang ein Funke über, der seinen Lesern die Augen öffnete und die Welt neu entdecken ließ. (…)

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2 Kommentare

  1. Unbedeutend

    Wir alle gehen – früher oder später. Ich trauere nicht, so wie ich nie trauere um öffentliche Personen.
    Und doch berüht mich diese Nachricht, im Gegensatz zu Nachrichten über den Exitus irgendwelcher Promis.

    Stowassers Buch ist ein absoluter Höhepunkt für mich gewesen.
    Mein Respekt gebührt solchen Menschen, die mir mir Ihren Ideen Mut und Hoffnung in einer belastenden (Um)Welt geben.
    Es gibt tatsächlich Menschen die wirklich freiheitlich und liberal sind und trotzdem vertstehen was sozial notwendig und gut ist. Und das ganz anders als im Sinne der vorherrschenden Wirtschaftsideologie. Wie angenehm könnte eine Gesellschaft werden, in der viele Menschen mit der notwendigen Kapazität diese freien Gedanken

    Mögen sich freie Gedanken verbreiten (Mem) und unsere Gesellschaft zu etwas besserem führen.
    Vielleicht haben wir noch eine Chance.

  2. Unbedeutend

    Leider ist da etwas schiefgelaufen bei meinem Post, es soll heißen:

    …in der viele Menschen mit der notwendigen Kapazität diese freien Gedanken verstehen und leben.

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