Seit September 2008 wird der neue Bürger- und Verbraucherpreis „Die Grüne Tomate – ausgezeichnet unreif“ an Politiker, Institutionen und Konzerne vergeben, die sich beim Thema Greenwashing und rückschrittliche Klimapolitik besonders hervortun. Einen der ersten Preisträger, Vattenfall, hatte ich hier auch schon vorgestellt. Nun ist die Wahl zur Grünen Tomate für den Monat Dezember abgeschlossen, und über den Gewinn darf sich diesmal unsere Bundeskanzlerin freuen. Hier die offizielle Pressemitteilung dazu:
Umfaller beim Klima-Gipfel kommt nicht gut an
Fast 50 Prozent der Teilnehmer an der Wahl zur „GRÜNEN TOMATE“ waren bei der Dezember-Abstimmung der Meinung, dass die kurze Zeit als „Klimakanzlerin geadelte“ Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre Vorreiterrolle zur Schaffung von Ausnahmeregelungen im „Klima-Paket“ auf dem EU-Gipfel in Brüssel am 11./12. Dezember 2008 die GRÜNE TOMATE verdient.
Der Bürger- und Verbraucher-Preis „DIE GRÜNE TOMATE – ausgezeichnet unreif“ wird seit September 2008 von Bürgern und Verbrauchern innerhalb der Community von utopia.de regelmäßig initiiert. Die Idee für diesen Preis entstand, als Mitglieder der Internet-Plattform utopia.de im dortigen Forum darüber diskutierten, wie man auf die vielfältigen Versuche der Vermarkter reagieren sollte, Produkte und Haltungen ökologisch korrekter darzustellen, als sie tatsächlich sind. Nominierungen und die Abstimmung erfolgen öffentlich durch die angemeldeten Mitglieder der Community. Der Preis soll mehr öffentliches Bewusstsein für Greenwashing – Grünfärberei – schaffen.
Nominiert wurde die Bundeskanzlerin aufgrund ihres überraschenden und für viele Bürger unverständlichen Verhaltens beim EU-Gipfel in Brüssel am 11./12. Dezember 2008.
Im Anschreiben an Bundeskanzlerin Merkel heißt es daher: „Wer sich in der Öffentlichkeit als Klimaschützerin profiliert, um dann in der Realität Ausnahmeregelungen zu initiieren, die einem wirkungsvollen ‚Klimaschutz-Paket‘ diametral zuwider laufen, betreibt ‚Grünfärberei‘.Der damit einhergehende drohende Verlust der Glaubwürdigkeit sowie der Vorreiterrolle der Europäischen Union in Sachen Klimaschutz lässt dieses Verhalten darüber hinaus als noch bedenklicher erscheinen.“
Der Preis soll mehr öffentliches Bewusstsein für Grünfärberei schaffen und keineswegs nur anprangern, sondern – ausgestattet mit einer „Pflegeanleitung“ – den Ausgezeichneten auf die Sprünge helfen, am Ende doch für positive Veränderungen im Sinne einer nachhaltigen Gesellschaft zu wirken.
Die ‚Pflegeanleitung‘ für „DIE GRÜNE TOMATE:
1. Waschen Sie Ihre Grüne Tomate nicht rein, sondern gießen Sie sie mit Ehrlichkeit.
2. Düngen Sie Ihre Grüne Tomate nicht mit Pseudoökologie, sondern mit Nachhaltigkeit.
3. Umgeben Sie Ihre Grüne Tomate nicht mit faulem Zauber, sondern mit reiner Natur.
4. Lassen Sie Ihre Grüne Tomate nicht durch leere Worte, sondern aufgrund voller Überzeugung reifen.
5. Reichen Sie Ihrer Grünen Tomate nicht nur den Grünen Daumen – geben Sie ihr ein grünes Herzstück!
6. Wachsen Sie selbst – ehe Sie es von Ihrer Grünen Tomate verlangen!
7. Werden Sie wahrhaftig grün – und sorgen Sie dafür, dass Ihre Grüne Tomate nicht vor Scham, sondern aufgrund Ihrer Reife erröten kann. Viel Erfolg!Das vollständige Endergebnis ist nachzu-lesen unter:
http://www.utopia.de/forum/showthread.php?t=3867DIE GRÜNE TOMATE ist ein Bürgerpreis und wird von der utopia.de Community regelmäßig an Unternehmen, Produkte, Manager, Politiker, Lobbyisten, Agenturen, Pressestellen oder Institutionen vergeben, die durch „Greenwashing“, also Grünfärberei, glänzen.