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Suchbegriffe des Tages – Discounter, Kinderarbeit, Mode und mehr

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© thiagofest, stock.xchng

Hin und wieder schaue ich mal darauf, auf welchem Wege denn Besucher hier auf meinen Blog kommen. Da sind neben den zu erwartenden Begriffen wie Konsumkritik oder auch H&M-Werbung aber auch immer mal wieder recht putzige oder originelle Suchanfragen dabei, von denen ich mir heute ein paar vornehmen werde, um die dahinter stehenden dräuenden Fragen ein wenig zu beantworten:

„wie nennt man ein konzern, der für alle menschen einen nutzen bringt“

Tja, ich würde mal sagen: eine Fiktion? Jedenfalls gibt es in unserem derzeitigen System kein Unternehmen, schon gar keinen Konzern, der mit seinem Treiben nicht den einen oder anderen Schaden bewirkt. Sei es an der Umwelt, in Bezug auf die Ausbeutung von Mitarbeitern oder dem Unter-Druck-Setzen von Konkurrenz – irgendjemand hat unter dem wirtschaftlichen Tun am Ende doch zu leiden. Von daher darf bezweifelt werden, ob es überhaupt möglich ist, ein allen dienendes Unternehmen zu erschaffen. Es wäre ja schon mal schön, wenn ein Konzern nicht nur den Shareholdern und einem kleinen Kreis von Angestellten etwas brächte…

„Aldi nur auf Profit aus?“

Waaaaas?! Neeeeiiiin, das kann ja wohl nicht sein! :-) Im Ernst: Auf was sollte Aldi sonst aus sein? Selbstverständlich geht es bei Aldi um Profitmaximierung um jeden Preis, nicht umsonst sind/waren die Aldi-Besitzer, die Albrecht-Brüder, die reichsten Männer Deutschlands. Zufällig am Wegesrand noch anfallende Vorteile für den einen oder anderen (also günstige Ware für einkommensschwache Schichten) sind sicherlich nicht der primäre Fokus von Aldi, Lidl & Co. – sondern nur knallhartes Geschäft.

„was enthaltet die milch fuer toxische elemente aus dem aldi“

Eine interessante Frage, nicht nur grammatikalisch. Bei aller Kritik an den Discountern darf man aber schon davon ausgehen, dass die Ware dort nicht belasteter ist als in anderen Supermärkten. Inwieweit für die Produktion der Billigmilch auch Billigfutter verwendet wurde und somit entsprechend minderwertige Stoffe am Ende in der Milch landen, kann ich nicht beurteilen, aber dass der Preiskrieg auf dem Milchmarkt viele Kleinbauern zum Aufgeben bringt, ist auch kein Geheimnis.

„Gibt es Kinderarbeit für unseren westlichen Konsum“

Bei der Frage musste ich doch etwas schmunzeln – unser westlicher Wohlstand basiert seit Jahrhunderten auch auf Ausbeutung und Kolonialismus und das beinhaltet in vielen ärmeren Ländern „natürlich“ auch Kinderarbeit. Berichte dazu gibt es fast unendlich viele, ich verweise z.B. auf die Geschichte mit Kinderarbeit bei der Baumwollernte für H&M oder C&A (HIER [2]), bei der Kleidungsproduktion in Indien (HIER [3]) oder auf Kinderarbeit beim Kaffee- und Kakao-Anbau in Afrika/Südamerika (siehe die Doku „Schmutzige Schokolade [4]“). Man findet leicht viele weitere Beispiele aus den verschiedensten Regionen der Welt.

„akzeptanz von animierter internetwerbung”

Ich würde es mal so formulieren: die ist ausgesprochen gering. Bei mir jedenfalls ist sie gleich Null, aber auch generell nervt sie viele Internetuser, manche sogar so, dass sie Produkte der werbenden Firmen bewusst nicht mehr kaufen. Mehr dazu auch meinen Artikel HIER [5].

„verblödung modeindustrie“

Ganz so hart würde ich es jetzt vielleicht nicht ausdrücken ;-), aber da ist schon was dran. Jedenfalls sorgt die Modeindustrie mit ihrer permanenten Hatz nach Trends und Styles mit dafür, dass Menschen sich in den Konsumismus stürzen, Oberflächlichkeiten überbetonen und bescheuerte Fernsehformate wie Germany’s Next Top Model den Bildschirm verkleistern. Dazu passt der „Good Consumer“ von Neil Borman – HIER [6].

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