Aug
22
2011
8

Rama – Die blutige Margarine aus dem Hause Unilever

Ich möchte Euch heute mal wieder auf eine Online-Unterschriftaktion von Aktion Regenwald aufmerksam machen, in der es um eine weitere bekannte Marke geht, die sich in der Reklame in ihrem sauberen Image sonnt: die Margarine Rama aus dem Hause Unilever. Dass die Herstellung – wie bei so ziemlich jedem Industrieprodukt – alles andere als umweltschonend vor sich geht, hätte man sich natürlich auch schon so denken können:

Unilever hat ein Problem: Der Konzern kauft für seine Rama-Margarine Palmöl von einem der skrupellosesten Hersteller in Indonesien: Wilmar International. Der weltgrößte Palmölmulti ist für illegale Abholzung und schwere Menschenrechtsverletzungen berüchtigt. Jetzt griff eine seiner Tochterunernehmen auf der indonesischen Insel Sumatra wieder zu brutaler Gewalt: Sie heuerte die Polizeibrigade Brimob an und ließ ein ganzes Dorf verwüsten und auf die indigene Bevölkerung schießen. Der Anlass: Ein Mann wollte Palmölfrüchte verkaufen, die die Firma für sich beansprucht.
Unilever sind die Methoden seines Lieferanten seit langem bekannt. Wir wollen ihn erneut an seine Verantwortung erinnern und auffordern, das Palmöl in seinen Produkten konsequent durch heimische Pflanzenöle zu ersetzen.

Bitte unterschreiben Sie unseren Protestbrief an den Unilever-Deutschland-Chef Henricus Brouwer auf:

www.regenwald.org/mailalert

Und noch eine Bitte: Die Menschen aus dem betroffenen Dorf stehen vor dem Nichts, fünf von ihnen sitzen noch im Gefängis. Wir sammeln Spenden für den Wiederaufbau ihrer Häuser, für Anwaltskosten, die Versorgung der Verletzten und Protestaktionen in der Provinzhauptstadt Jambi auf Sumatra.
www.regenwald.org/donationalert/80/indonesien-die-palmol-opfer-brauchen-unsere-hilfe

Übrigens, wer meint, dass man mit solchen Aktionen ja doch nichts bewegen kann, für den hat Regenwald.org auch mutmachende Infos parat:

Unsere letzte Protestaktion gegen PaperOne war ein voller Erfolg: Nach wenigen Tagen haben bereits mehrere Händler diese Kahlschlag-Marke sofort aus ihrem Sortiment genommen.

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Aug
11
2011
9

Schlimme Firmen – heute: Glencore

Wie Ihr inzwischen sicherlich mitbekommen habt, bin ich ja auf jeden Fall ein Verfechter eines kritischen Konsums, soll heißen, jeder Einzelne sollte bei seinen Einkäufen überlegen, welchen Unternehmen er sein Geld überlässt und welche Geschäftspolitik er damit unterstützt; kurz: was die Folgen eines Griffs zu einem bestimmten Produkt oder eines Gangs zu einem Discounter sind. Einfach ist dies bei den Dingen, die wir direkt kaufen können – dass nichts von Firmen wie Nestlé, Coca Cola, Müller Milch, Kraft, Ferrero, Nike etc. im eigenen Einkaufskorb landet, sollte selbstverständlich sein, genauso wie das Ignorieren von Aldi, Lidl und Co. oder Tierquälerbuden wie McDoof oder Kentucky Fried Chicken.

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Jul
05
2011
4

Abgefackelt – Wie Ölkonzerne unser Klima killen

© Kiomi, stock.xchng

Heute möchte ich Euch einen Gastbeitrag von Norbert Rost (Betreiber von peak-oil.com und Mitglied im Postfossil-Institut) präsentieren, der sich auf die letztwöchige ARTE-Doku „Abgefackelt – Wie Ölkonzerne unser Klima killen“ bezieht, die Ihr HIER bei YouTube anschauen könnt.

————-

Die globale Erdölförderung nähert sich ihrem Maximum und trotzdem wird auf diesem Planeten weiter Energie verschwendet, dass es nur so kracht. Das dokumentiert eine aufrüttelnde Doku auf ARTE. Allein in Nigeria fackelt der Ölkonzern Shell und seine Branchenkollegen soviel Gas in freier Natur ab, dass man angeblich die Stromversorgung Deutschlands damit sicherstellen könnte und weder Kohle verfeuern, noch Atome spalten müsste. Das Gas fällt als unerwünschtes Nebenprodukt bei der nigerianischen Ölförderung an und wird einfach abseits der Förderanlagen abgefackelt. „Gas flaring“ nennt sich das. Die Bewohner anliegender Dörfer haben nichts vom Rohstoff-Reichtum unter ihren Füßen – außer einer Vielfalt an Atemwegserkrankungen, Militärpatroullien und dem täglichen Beleg vor Augen, dass man sich in Europa auf kolonialartige Weise doppelt bereichert. Nicht nur, dass das nigerianische Öl in Rotterdam und europäischen Autotanks landet, auch die finanziellen Übersschüsse fließen in europäische Taschen – natürlich überwiegend in die großen.

Wie immer, wenn Öl und Gas verbrannt wird, entstehen neue Gase. Gegen die Mengen an Kohlendioxid, die durch das gas flaring tagtäglich entstehen, nehmen sich die „CO2-Einsparungen“ einzelner subventionierter Photovoltaikanlagen auf dem bayrischen Lande mehr als Alibi-Veranstaltungen reicher Kolonialisten aus, als ernsthafte Versuche, uns das Leben im Treibhaus-Kochtopf zu ersparen. Wäre es der europäischen Politikerkaste ernst, „Klimaschutz“ als Ziel der gesellschaftlichen Umstrukturierung anzustreben, so müsste sie in Windeseile ein paar Millionen Euro Risikokapital verfügbar machen, statt Geld nur zur Kollapsverzögerung in die Finanzwelt zu pumpen. Die ARTE-Doku zeigt auch, dass sich das Gas nutzen ließe, statt es ohne Not abzufackeln. Europa könnte mit einer Handvoll Euros Entwicklungspolitik, Klimaschutz und Menschlichkeit betreiben, indem ein paar Ingenieure sich der technischen Umsetzung widmen und ein paar Juristen der nigerianischen Regierung zeigen, wie man bestehende Gesetze auch gegenüber Großkonzernen wie Shell durchsetzt – denn gas flaring ist auch in Nigeria verboten, nur gibt der Justizminister in der Doku zu, dass er das Verbot nicht durchsetzen kann. Statt sich über Chinas Menschenrechtspolitik zu beschweren und zugleich ängstlich zuzuschauen, wie das neue Weltzentrum in Afrika auf Einkaufstour geht, könnte Europa zur Abwechslung mal clever sein. Wer sich aus militärischen Einsätzen zur Herbeibombung von Demokratie raushalten will (siehe Libyen), darf ruhig etwa Kreativität an den Tag legen, wie Entwicklungspolitik sonst so aussehen könnte.

Dem deutschsprachigen Tankstellennutzer sei gesagt: Du bist Teil dieses Problems! Was du nicht vertankst, muss anderswo nicht aus dem Boden geholt werden. Würdest du bei jedem Gedanken an deinen Tank dir auch bewusst machen, dass du mit deinem Sprit auch das Leiden der Nigerianer und das Vermüllen deiner Atemluft kaufst, würdest du im ersten Schritt Shell-Tankstellen weiträumig umfahren. (Dass du das kannst, wissen wir, ich sage nur: Brent Spar.) Im zweiten Schritt würdest du öfter mal wieder im Wirtshaus statt an der Tanke zapfen. So wie die soziale Vernetzung zunehmen würde, würde der Ölverbrauch sinken. Und glaub mir: Beides werden wir brauchen.

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Jun
15
2011
4

Konsumismus, oder: das Zeitalter der Deppen

In „Unser Blog über die wichtigen Dinge“ stieß ich jüngst auf diesen sehr hübschen kleinen Animationsfilm, der diverse Aspekte der menschlichen geschichte und vor allem unseres Wirtschafts- und Konsumsystems treffend beschreibt, auch wenn ich damit bei den Stammlesern des Konsumpfs natürlich offene Türen einrenne:

Ein wenig Recherche ergab dann, dass obiger Kurzfilm aus Szenen der Dokumentation „The Age of Stupid“ von Franny Armstrong stammt – dieser Film, der im Jahr 2009 in die Kinos kam und dessen Finanzierung durch „crowd funding“ realisiert wurde, ist tatsächlich bei YouTube in Gänze anschaubar (jedenfalls momentan noch) (EDIT Jan. 2013: Nun gibt es den Film noch bei Vimeo, mit spanischen Untertiteln) und lohnt sich sicherlich, wenn man die Ankündigung so liest:

2055 – London ist überflutet, Sydney in Flammen, Las Vegas eine Wüste. Der letzte Mensch, gespielt vom Oscar nominierten Pete Postlethwaite, sitzt in einem riesigen Weltarchiv, das die Überreste der Zivilisation enthält Er sucht in seinem interaktiven Bildschirm nach Antworten auf die Frage: Warum haben wir die Klimakatastrophe nicht verhindert, als wir es noch konnten? In glaubhaften Bildern, ohne anklagend zu sein, legt der Film eine Denkart offen, die auf stetes Wachstum zielt und an ihrem Größenwahn zugrunde geht. Die Regisseurin Franny Armstrong zeigt gleichzeitig alternative Ansätze für einen Umbruch, der zu einem völlig neuen Umgang mit den Ressourcen der Erde führt und sie plädiert für eine eigenständige, selbstverantwortliche Haltung unserem Planeten gegenüber.

The Age of Stupid | Subtitulada from Humanidad en Transicion on Vimeo.

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Jun
14
2011
3

Es ist aus, Barbie!

Sind sie nicht gar liebreizend, diese in bunte Glitzerverpackung gehüllten Plastikfigürchen, die mit makellosem Teint und perfektem Körper das Idealbild eines Homo sapiens abbilden sollen? Nein. Sicher nicht. Barbie & Ken und die ganzen Disney-Plastikpuppen sind nicht nur ganz schön hässlich und geschmacksverhunzend, sondern sie haben auch einen negativen Umwelteinfluss. Womit gar nicht einmal nur der Rohstoff gemeint ist, aus dem die ganzen Dinger hergestellt werden (also Erdöl), oder die teilweise schlimmen Bedingungen, unter denen Menschen in Asien die Figuren produzieren (siehe dazu meinen Artikel HIER). Oder die giftigen Ausdünstungen, die bei manchen Plastiksorten auftreten können und die die Kinder dann aufnehmen (darüber gibt es ja ebenfalls eine Vielzahl von Berichten, z.B. von der Sendung Monitor HIER).

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Jun
05
2011
7

Der Preis unseres Konsumismus

Ein kleiner Schocker zwischendurch: Vor einiger Zeit stieß ich auf der Seite von Indymedia-Portland-Seite auf einen Kurzfilm, dessen Titel „Price of Consumption“ mich natürlich sofort angesprochen hat. Ein User namens vftr hat eine Collage von Konsumbildern und den Folgen für unsere Umwelt nebeneinandergestellt. Da es zum Teil drastische Bilder zu sehen gibt, warne ich schon mal vor! Wer unter 16 ist, sollte sich das auch besser nicht anschauen, so von wegen Jugendschutzgesetz und so. :-)

This film draws the connection between products being consumed and the consequences of the extreme consumption patterns occuring in every day american life. This is a semi-experimental piece(not your typical Videos From The Resistance video) using almost all “found footage” that really brings these consequences to life and is set to a soundtrack of emotional melodramatic gothic piano. Be warned it contains graphic images and might make you cry.

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Mai
30
2011
8

Grillen mit Tropenholz

Na, schon schön angegrillt in diesem Sommer? Ich weiß, dass ich mich damit zum spaßbremsigen denaturierten Miesepeter mache, wenn ich an dieser Stelle eingestehe, dass sich mir die Faszination des Grillens nicht wirklich erschließt. Nicht nur wegen der Röstung toten Tiers (es gibt ja auch vegetarisches Grillgut), sondern, ja, weiß auch nicht. Vielleicht missfällt mir dieser fast schon wie ein Zwang anmutende Hang vieler Leute, bei den ersten Sonnenstrahlen sofort den Grill anzuschmeißen. Oder der Gestank der Kohle. Aber egal, das sind natürlich nur meine ganz persönlichen Defekte, die ich mit herumschleppe, und diese wären sicherlich als Thema für einen Blogbeitrag etwas arg nichtig und unspannend. (Wer meinen Artikel bis hierher gelesen hat, wird vermutlich zustimmend mit dem Kopf nicken. Alle anderen, die schon nach dem ersten Satz die Lektüre abgebrochen haben, sind eh dieser Meinung.)

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Mai
02
2011
5

Die BP-Öl-Katastrophe im Golf – Ein Jahr danach

Das Tragische vieler Katastrophen und Skandale, die wir nur per Medien vermittelt bekommen, weil sie weit von unserem Lebensmittelpunkt entfernt stattfinden, ist, dass sie nach wenigen Wochen durch andere Meldungen verdrängt und deshalb irgendwann in Vergessenheit geraten. So können Politiker und Konzerne nach kurzer Besinnung weitermachen wie bisher und darauf bauen, dass der normale Bürger und Konsument keine wirklichen Konsequenzen aus den Missetaten der Umweltverpester und Ausbeuter zieht.

So ist das Desaster, das der Ölkonzern BP letztes Jahr im Golf von Mexiko zu verantworten hat schon weitgehend aus dem Bewusstsein entschwunden – doch die Folgen der Ölkatastrophe daurn natürlich an. Glücklicherweise haben einige Medien den Jahrestag des Unglücks zum Anlass genommen, noch einmal genauer hinzuschauen, was seitdem passiert ist und wie sich die Region, also Natur, Tiere und auch die dort lebenden Menschen, davon erholt hat.

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Mrz
30
2011
8

Kahlschlag mit FSC-Siegel

Siegel sind ja eigentlich eine feine Sache – sie geben dem verwirrten Konsumenten Halt in einer Produktwelt, in der die Konzerne immer mehr herumtricksen und man sich kaum noch sicher sein kann, was etwas taugt und was der Umwelt schadet. Leider wird mit Siegeln auch Schindluder getrieben (ich erinnere an die grenzwertige Vorgehensweise vieler Discounter und Produzenten mit dem Stiftung Warentest-Aufkleber), und so darf es nicht verwundern, dass es in dieser grünen LOHAS-Welt, in der man sich sein gutes Gewissen kaufen zu können meint, nicht so einfach einkaufen lässt wie gewünscht.

Report Mainz berichtete beispielsweise über „Kahlschlag für Ökoholz – Trotz Umweltsiegel holzen Papierhersteller rücksichtslos ab“. Das FSC-Siegel ziert viele Papierprodukte und lässt einen vermuten oder doch zumindest hoffen, dass das Papier aus nachhaltiger Fortwirtschaft stammt und somit der Umwelt nur begrenzt schadet. Dies scheint aber leider nicht ganz der Realität zu entsprechen. Der beste Umweltschutz ist halt immer noch der verringerte Konsums und die Müllvermeidung…

Der weltgrößte Papierhersteller kommt aus Schweden und heißt Stora Enso. Er beliefert den deutschen Markt u.a. mit Papier, aus dem Zeitungen oder Verpackungsmaterial hergestellt wird. Diese Produkte sind FSC zertifiziert, soll heißen: Ein Umweltsiegel garantiert dem Verbraucher, dass Stora Enso kein Holz aus schützenswerten Wäldern einschlägt.

Dies aber ist falsch. Stora Enso fällt systematisch und flächendeckend in jahrhundertealten Wäldern. Schwedische Umweltschützer und Waldexperten kritisieren das großflächige Abholzen und verweisen zudem auf einen Interessenskonflikt. Der Zertifizierer werde von den Auftraggebern bezahlt; dies gehe zu Lasten der Unabhängigkeit im Zertifizierungsprozess. Die Kritiker fordern, dass es für solche Produkte kein Umweltschutzsiegel geben dürfe.

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Mrz
16
2011
5

Lesetipps: Atomkraft Sonder-Edition

Die atomare Katastrophe in Japan nimmt mittlerweile offenbar traurigerweise die grauenhaften Dimensionen an, die mancher am Wochenende, als die erste Nachrichten über die Probleme im Reaktor Fukushima 1 durchsickerten, bereits befürchtete. Nun betreibe ich hier keinen Nachrichtenblog und will keinen Ticker für die neuesten Entwicklungen vor Ort bieten, aber da dieses Unglück logischerweise die Medien beherrscht und auch auf die deutsche Innenpolitik Auswirkungen hat, will ich heute mal ein paar besonders interessante Artikel zu dieser Thematik präsentieren. Die taz berichtete schon am Samstag über den „Fukushima-Betreiber Tepco: Tricksen und täuschen“ und verdeutlicht, dass dieses Vertuschen von Problemen, das wir ja auch von deutschen Energieriesen wie Vattenfall kennen, anscheinend ein universelles Phänomen ist:

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