Aug
20
2009
12

Dichtung und Wahrheit – McDonald’s-Adbusting in Kiel

Holla, Kiel mausert sich ja so langsam zu einer heimlichen Hochburg im Kampf gegen den Kommerz – nach der ebenfalls gelungenen, aber im Rahmen einer Kunstaktion noch „gemäßigten“ Aktion einiger Kunsthochschulstudenten im Juli stieß ich gestern auf ein sehr gelungenes Adbusting direkt an der Straße zum Kieler Hauptbahnhof. Einer oder mehrere Unbekannte haben dabei zwei McDonald’s-Plakate gekapert und aus den Original-Reklamelügen eine passendere Aussage geschält. Beim linken Plakat wurde ein dezentes „?“ hinzugefügt, beim rechten hat man gleich aus „Snack“ „Death“ gemacht. So ergibt das Ganze dann doch mehr Sinn. :-)

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Drucken Drucken
Jul
29
2009
2

Adbusting in Kiel

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Na sowas, solche Art von reklamekritischen Aktionen kennt man doch sonst nur aus Berlin – Studenten der Kieler Mutesius-Hochschule für Kunst und Gestaltung haben in der Stadt 22 Motive aufgestellt, bei denen der Betrachter zum Reflektieren über die Anreize, die von normaler Werbung und der üblichen Kaufpropaganda ausgehen, gebracht werden soll. Noch bis Donnerstag hängen diese Plakate, danach werden sie leider übergepinselt und wieder mit den üblichen dämlichen Parolen irgendwelcher Fastfoodketten, Autohersteller oder Fernsehsender zugekleistert. Wenigstens für eine Woche konnte in Kiel so wenigstens mal ein wenig Raum für abweichende Gedanken geschaffen werden. Siehe dazu die beiden erstaunlich konsum- und werbekritischen Artikel in den Kieler Nachrichten „Plakate mit Hintersinn“ und „Außergewöhnliche Plakataktion von Muthesius-Studenten in Kiel“, in denen es auch noch weitere Exponate zu bewundern gibt:

(…) Zum Beispiel den von Sonja Dierk, der in der Kirchhofallee 47 hängt, und auf dem lediglich die Zeile „erhältlich nur noch bis zum 30.07.2009“ abgedruckt ist. „Obwohl wir genau wissen, dass unser Konsumverhalten durch Kaufanreize beeinflusst wird, fallen wir trotzdem immer wieder darauf rein. Ich habe einen dieser klassischen Anreize herausgegriffen und präsentiere diesen auf meiner Plakatfläche, ohne ein Produkt abzubilden“, führt die 27-jährige aus. „Der Betrachter wird sich fragen, was denn genau nur noch bis zum 30.07.2009 erhältlich sei. Meine Intention ist es, dass sich der Betrachter dieser Anreize wieder bewusst wird und seine Kaufentscheidungen überdenkt.“

(…) Neben sprachlich ausformulierten Botschaften finden sich darunter auch abstrakte Entwürfe wie der von Lisa Fischbach. Die 22-Jährige spielt auf ihrem Plakat in der Saarbrückenstraße mit den verlockenden Preisangaben, die auf ein Produkt Appetit machen sollen. Auf Fischbachs Entwurf erscheinen sie bunt durcheinandergewürfelt und so verunschärft, dass sie wie ein Suchbild wirken. „Ich wollte dieses spezielle Rauschen einfangen, von dem wir Konsumenten heute umgeben sind“, sagt die Studentin.

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Apr
24
2009
1

Am Samstag: Zwei Flashmobs in Kiel

flashmob_madridIn Kiel geht derzeit einiges, was spontane Aktionen, quasi Culture Jamming, anbetrifft. Letztes Wochenende eine spontane Riesenparty, die den Westring (eine der Hauptverkehrsadern der Stadt) stundenlang lahmlegte, am Mittwoch ja mein Adbusting-Vortrag, und am morgigen Samstag, den 25.4., sind gleich zwei Flashmobs anberaumt. Flashmob, was ist denn das? Ich zitiere Wikipedia:

Der Begriff Flashmob (flash – Blitz; mob – von mobilis – beweglich), auch Blitzauflauf, bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich die Teilnehmer üblicherweise persönlich nicht kennen. Flashmobs werden über Weblogs, Newsgroups, E-Mail-Kettenbriefe oder per Mobiltelefon organisiert. Obwohl die Ursprungsidee explizit unpolitisch war, gibt es mittlerweile auch Flashmobs mit politischem Hintergrund.

Die Greenpeace-Gruppe Kiel ruft nun also morgen um 11 Uhr zu Flashmob Nummer 1 auf:

Am 26. April ist es 23 Jahre her, dass es im Kernreaktor Tschernobyl Block 4 zur Kernschmelze und Explosion kam und damit eine der größten Umweltkatastrophen unserer Zeit ausgelöst wurde.

Die Greenpeace Gruppe Kiel plant am Samstag den 25. April eine Flash Mob Aktion, um auf die damalige Katastrophe und möglicher zukünftige Katastrophen aufmerksam zu machen. Das ist so gedacht, dass sich eine möglichst große Gruppe von Menschen am Samstag 11.00 Uhr scheinbar zufällig versammelt und alle auf ein vorher verabredetes Signal wie tot umfallen. Nur einige wenige in Schutzanzügen bleiben stehen und ummalen die „Leichenumrisse“ mit Kreide. Außerdem klärt jemand die Unbeteiligten über den Grund der Aktion auf. Nachdem der Flash Mob sich dann aufgelöst hat, ist außerdem noch ein Infostand oder etwas in der Art geplant, wo noch einmal eingehender über das Thema informiert wird.

Damit das Ganze aber wirklich Aufmerksamkeit erregt und Spaß macht brauchen wir ganz ganz viele Leute!!! Dies ist also eine Einladung zu kommen und so viele Leute mitzubringen wie es geht, damit es richtig lustig wird! Das Ganze soll am Samstag um 11.00 am Dreiecksplatz Uhr starten. Es wäre also gut wenn ihr schon ein paar Minuten früher da sein und euch unauffällig (so weit möglich) verhalten könntet. Umkippen sollen dann schließlich alle möglichst auf dem Bürgersteig bei der Grünfläche zwischen Backeria und Schuhgeschäft. Das Signal wird ein Sirenengeräusch von/durch ein Megaphon sein.

Flashmob Nummer zwei, von den Veranstaltern als „MobMent“ bezeichnet, und offenbar eher unpolitisch, findet dann zwei Stunden später statt:

WAS WIRD GEMACHT: Auf der Straße hinlegen, “schlafen” und nach 5 Minuten wieder aufstehen
WO: Beim Fußgängerüberweg der Holstenstraße, Berliner Platz, Kiel
WANN: 25. April 2009, 13:00 – 13:05 Uhr
Alle, die Lust haben, können einen Wecker oder ein Handy mitnehmen. Wichtig ist dabei nur, dass sie alle um 13:05 Uhr klingeln (siehe Forum).
http://www.uhrzeit.org/atomuhr.html

Was ist MobMent? “MobMent” ist ein Kurzwort für die Aktion “Mob-Movement” von Niels Fleichhauer und Alexander Main und umfasst alle gängigen Formen von Flash Mob, Freeze Mob und Smart Mob, fügt sie zu einem Neuen zusammen!

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