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Adbusters Woche der Rebellion – Briefings #4 bis #6

So, nachdem ich letzten Freitag schon über die vom Adbusters Magazin geplante „Week of Carnivalesque Rebellion“ vom 22.–28. November berichtet habe (HIER [1]), folgen heute wie versprochen die von mir übersetzten Briefings #4 bis #6, in denen es um weitere Details und Vorbereitungen für die große weltumspannende Culture Jamming-Aktion geht.


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Taktisches Briefing #4 [2]

In den Wochen vor der Rebellion werden wir ein MANIFEST veröffentlichen, das vorläufig DAS METAMEM-MANIFESTO heißt, und das per E-Mail, Websites, Fanzines und Mund-zu-Mund-Propaganda verbreitet wird. Was denkst Du, sollte die Quintessenz des Manifestos sein? Was sind unsere Forderungen? Was sind unsere großen Ideen, die radikale Transformation – die Metameme –, ohne die eine lebendige Zukunft unvorstellbar ist? Schickt uns Eure Vorschläge: kono@adbusters.org [3].

Aktion: Nehmt diese beiden visuellen Meme und verbreitet sie den nächsten Wochen. Postet sie auf Twitter, Facebook und Blogs oder druckt die PDFs aus und klebt sie auf Plakatwände und an Straßenecken.

Organized Crime Poster [4]
GIF
or PDF [5]
Obama and Netanyahu Poster [6]
JPG
or PDF [7]

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Taktisches Briefing #5 [8]

Werte Culturre Jammer, Kreative, Anarchisten und Revolutionäre,

Die Tage der karnevalartigen Rebellion kommen näher, und in unserer Bewegung wächst eine Debatte. Auf der einen Seite sind diejenigen, deren Pläne eine lärmende Woche mit Verkehrsbehinderungen, Stinkbombenwerfen und dem Bemalen von Plakatwänden beinhalten. Ihr Argument ist, dass nur ein Festival des stärksten/auffälligsten zivilen Ungehorsams den Konsumismus in seinem Kern erschüttern kann. Andere, genauso engagierte und leidenschaftliche Leute, sagen, dass die alten linken Tricks von Konfrontation und Eskalation nicht mehr funktionieren. Sie fordern eine nuancierte, langsame Revolution: einen Langzeit-Memekrieg, der darauf zielt, den Geist und die Einstellung der Menschen zu ändern.

Es fällt uns auf, dass dies das gleiche persönliche Dilemma ist, mit dem jeder von uns zu kämpfen hat: tief im Innern wissen wir, dass die Welt eine radikale Veränderung des globalen Systems benötigt. Und dennoch scheint es unmöglich, vielleicht sogar töricht, Konsumismus und Konzernkapitalismus ins Wanken zu bringen, indem man ihm konfrontativ die Stirn bietet. Gibt es einen Weg aus dieser Sackgasse? Was sollen wir diesen November tun? Schickt uns Eure Ansichten und Erkenntnisse an kono@adbusters.org [3] .

Aktion:

Gabt Spaß mit diesen Modeindustrie-Adbustings. Verbreitet diese Meme und bereitet weiterhin den Geist für eine Rebellion in diesem November vor. Postet die Bilder auf Twitter, Facebook oder Blogs oder druckt die PDFs aus und klebt sie an Plakatwände und Straßenecken.

Narcissism [9]
JPG
oder PDF [10]
Capitalism [11]
JPG
oder PDF [12]

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Taktisches Briefing #6 [13]

Vor einige Tagen Tagen brachen Proteste gegen den Status Quo in Europa los. Der Premierminister von Island wurde mit Eiern beworfen; ein Mann, der über die Bankrettungen erbost war, fuhr einen Zementlastwagen in die Tore des irischen Parlaments; und über 100.000 Arbeiter aus zwei Dutzend Ländern demonstrierten auf den Straßen von Brüssel. Aber die spektakulärste Aktion von allen geschah in Spanien, wo 20% der Bevölkerung und die astronomische Anzahl von 42% der Unter-25jährigen ohne Arbeit sind.

24 Stunden lang wurde Barcelona durch einen Generalstreik lahmgelegt: der öffentliche Personennahverkehr kam zum Stillstand, Cafés wurden geschlossen und die Müllabfuhr blieb stehen. Später, als die Emotionen höher kochten, wurde ein Levi’s-Geschäft geplündert und die Sachen unter der Menge aufgeteilt, ein Polizeiwagen wurde in Brand gesetzt und wildgewordene  Polizisten rauften sich mit normalen Bürgern. Und als Zeichen dafür, dass die aufständlerische Leidenschaft diesmal nicht nachlassen wird, hat Portugals größte Gewerkschaft für den 24. November ebenfalls einen Generalstreik ausgerufen, welcher zufällig genau in der Woche unserer globalen Woche der karnevalesken Rebellion stattfindet. „Wir denken, dass nun die Bedingungen für breitegstreute Proteste da sind, eine Welle des Unfriedens, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht erlebt haben“, erklärt ein Beobachter.

Diese Ereignisse in Europa sind wirklich anregend. Sie lassen vermuten, dass ein Tsunami des Widerspruchs in der Entstehung ist, der das Potential hat, die Gesellschaft grundlegend zu verändern. Wenn diese rebellische Stimmung weiter brodelt, könnte die Woche vom 22.–28. November zu dem bewusstseinsverändernden Augenblick werden, auf den wir gewartet haben.

Aktion:

No Starbucks! [14]

#NOSTARBUCKS [14] nimmt an Einfluss zu, während Culture Jammer rund um den Globus Starbucks boykottieren und unabhängige Cafés unterstützen. Und einige haben bereits damit begonnen, ihre lokalen Cafés als Treffpunkt für Brainstorm-Sitzungen in Bezug auf die Aktionen im November zu benutzen. Wenn du noch nicht begonnen hast, ist nun der Zeitpunkt zu planen, was du während der Woche der Rebellion tun willst. Und lass es uns wissen, was Ihr vor habt: kono@adbusters.org [3]

Is Economic Progress Killing the Planet? Poster by Jonathan Barnbrook [15]

In der Zwischenzeit könnt Ihr dieses Metameme [15] Euren Freunden schicken, es an die Tür Eures Wirtschafts-Professors [16]heften, es in der Cafeteria verteilen… Verlangt eine Antwort auf die Frage: „Zerstört der wirtschaftliche Fortschritt den Planeten?“

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