„Fashion victim“, so nennt man in unseren wohlgenährten Gegenden Menschen, die sklavisch jeden Trend mitmachen und immer nach der aktuellsten Mode gekleidet sind, egal, ob diese zu ihnen passt oder nicht. Solche Modeopfer sind also abhängig von dem, was einem Designer und Label so alles vorsetzen – ein wahres Luxusproblem.
Die tatsächlichen Opfer der Modeindustrie sind natürlich andere – nämlich diejenigen, die in den Billiglohnländern unter teils menschenunwürdigen Bedingungen für möglichst geringe Kosten (zur Wahrung der erklecklichen Gewinnspanne der Modekonzerne) all das zusammen nähen, was wir am Leibe tragen und oft nach kurzer Zeit, nach dem Ende einer Modeperiode, wieder entsorgen. Die schweizerische Erklärung von Bern, die sich schon lange gegen die Ausbeutung in den Entwicklungsländern engagiert, hat nun ein neues Projekt gestartet – „10 Rappen für ein würdiges Leben“. Sie soll die Modefirmen, von denen die allermeisten sich nicht um existenzsichernde Löhne kümmern, dafür aber um ein schillerndes Image und hohle Reklamespots, zum Umdenken animieren. 10 Wochen lang wird jede wird ein anderer Teil der Konzerne aufs Korn genommen – in der ersten Woche sind es Dessous- und Bademodenproduzenten wie Calida oder Triumph. Wer also diesen Unternehmen Druck machen will, geht am besten auf die Kampagnenwebsite www.zehnrappen.ch und unterschreibt dort (online) seinen Protest. (10 Rappen entsprechen übrigens gerade einmal 7–8 Eurocent!)
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