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Wege aus der Hungerkrise – Erkenntnisse aus dem Weltagrarbericht

[1]Da ich gestern bereits über bedenkliche Entwicklungen in einer immer stärker industralisierten und auf Megalomanie zusteuernden Landwirtschaft schrieb („Toscanella, die Gift-Tomate [2]“), passt es doch bestens, heute dafür mal über mögliche Auswege aus diesem Dilemma zu berichten. Aufmerksam wurde ich auf den Weltagrarbericht im Der Moustachio [3]-Blog, der Gudrun Kamasch aus dem Slow Food Magazin zitiert:

Ökologischer Landbau ist kein Luxus für die Reichen – vielmehr, und das ist die großartige Botschaft des Weltragrarberichtes, die Voraussetzung und Grundlage dafür, Nahrung für alle Menschen nachhaltig zu sichern, den Menschen ihre Ernährungssouveränität zurückzugeben.

Zu besagtem Weltagrarbericht, der von 500 Wissenschaftlern im Auftrag der Vereinten Nationen und der Weltbank erstellt wurde und den Stand des globalen Wissens über die Landwirtschaft, ihre Geschichte und ihre Zukunft zusammenfasst, existiert auch eine umfassende Website mit dem klingenden Titel „Wege aus der Hungerkrise – Die Erkenntnisse des Weltagrarberichtes und seine Vorschläge für eine Landwirtschaft von morgen [4]“. Hier kann man den gesamten Bericht oder auch nur Teile davon herunterladen (HIER gibt es eine Zusammenfassung als pdf [5]), und die einzelnen Hauptthemen (Hunger, Gesundheit, Ungleichverteilung, Geschlechterrrollen, Wasser, Wissen, Genforschung, Fleisch uvm.) werden kurz und prägnant vorgestellt. In jedem Abschnitt soll aufgezeigt werden, wie der jeweilige aktuelle Stand aussieht, wo es überall Punkte gibt, die verbessert und aufgegriffen werden müssen – und wo überall auf der Welt bereits Initiativen daran arbeiten, den Missständen entgegenzuwirken. Beispiel Ernährungs-Souveränität:

Das Konzept der Ernährungs-Souveränität / Food Sovereignty wurde ursprünglich von der internationalen Kleinbauern-Organisation
Via Campesina entwickelt. Der klassische Begriff der “Ernährungs-Sicherheit” bezieht sich lediglich auf die Menge an Nahrungs-mitteln, die den Menschen eines Landes oder einer Region zur Verfügung steht. “Ernährungs-Souveränität [6]” fragt darüber hinaus, wie die Nahrungsmittel produziert und verteilt werden.
Auch der Weltagrarbericht arbeitet mit dem Konzept der Ernährungs-Souveränität [6]. >>mehr [7]

Liberalisierung des Welthandels gefährdet Ernährungs-Souveränität

[8]

Der Welthandel hat großen Einfluss auf die Landwirtschaftspolitik vieler Entwicklungs-länder. Anstatt die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die Entwicklung der heimischen Märkte und ländlichen Gebiete zu fördern, versuchen deren Regierungen und Eliten häufig, durch Agrarexporte Devisen und Steuereinkommen zu erzielen.
Viele Länder, deren Bevölkerung unter Hunger leidet, versorgen gleichzeitig die Futter-, Faser-, Treibstoff und Genuss-mittelindustrie des Nordens mit billigen Rohstoffen – zu hohen ökologischen und sozialen Kosten.

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