Großartiger Titel für einen Podcast, oder? „Der Preis ist billig, aber das Fleisch ist schwach“, von Michael Streck und Stephan Draf. Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen Teil der Titelgeschichte des Stern (!) „Esst weniger Fleisch! Was der Massenkonsum in Deutschland anrichtet“, der sich also in seiner aktuellen Ausgabe (vom 27. Mai 2010) kritisch mit der industriellen Fleischproduktion und seinen Folgen für Welt und Gesellschaft auseinandersetzt. Eigentlich sollte es jedem, der nicht komplett ignorant mit Scheuklappen durchs Leben läuft, klar sein, dass Fleisch beim Discounter oder in Billigimbissen nichts taugt und zudem unter skandalösen Zuständen hergestellt wird (NOCH skandalöser als sowieso schon). Vegetarismus ist eine echte Alternative.
Wir essen jeden Tag Rind, Huhn und Schwein. Weil sie kaum etwas kosten. Scheinbar.
In Wahrheit ist der Preis gewaltig. Menschen, Tiere und Umwelt zahlen teuer für diese Unersättlichkeit. Es ist Zeit umzukehren.
>> hier gibt es den Podcast als mp3 zum kostenlosen Herunterladen
Die Albert Schweitzer-Stiftung wies zudem dieser Tage auf erschütternde Recherchen der Tierrechtsorganisation Mercy for Animals hin, die in den USA in einem Betrieb in Ohio nachgeforscht und mit versteckter Kamera die Grausamkeiten gefilmt hat, die den Tieren dort tagtäglich angetan werden – „‘Milchviehhaltung’ undercover“:
[…] Dazu zählen unzählige Schläge und Tritte gegen Köpfe, Körper und Euter, Stiche mit der Mistgabel und das Verdrehen von Schwänzen, bis diese mehrfach brechen. Mitarbeiter des Betriebs geben außerdem vor der versteckten Kamera damit an, Kühe und Kälber auf diese Weise malträtiert zu haben, bis sie nur noch stöhnende Laute von sich geben konnten oder sogar gestorben sind.
Auch wenn es angesichts der Grausamkeiten schwer fällt, wollen wir hier vor allem die strategische Bedeutung des Videos beleuchten: Ohio ist der wichtigste Staat der US-Massentierhalter, und Tierschutzorganisationen sind gerade dabei, eine Volksabstimmung über die Einführung von Tierschutz-Mindeststandards ins Leben zu rufen. Die Agrarindustrie hat bereits jetzt einen zweistelligen Millionenbetrag organisiert, um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass Tierschutzgesetze unnötig sind, weil sich die Industrie am besten selbst kontrolliert.
Durch die Veröffentlichung des Undercover-Videos, das voraussichtlich von mehreren Nachrichtensendern aufgegriffen werden wird, sinken die Chancen der Massentierhalter, mit ihrer Millionen-Kampagne Erfolg zu haben, gewaltig. […]
Wer ganz hartgesotten ist und dies selbst sehen will, kann das Video HIER finden (Vorsicht, das Video startet sofort!) – die Albert Schweitzer-Stiftung warnt jedenfalls vor der Betrachtung des Films wegen zu schrecklicher Bilder… Mit welcher Berechtigung sich der Mensch für die „Krone der Schöpfung“ hält, ist angesichts solcher Zustände nicht nachzuvollziehen.
Jacob
Kann es sein, dass die Flattr-Buttons erst immer mit einer Verzögerung auftauchen? Ist es aufwendig, die einzelnen BLog-Artikel mit Buttons zu hinterlegen?
LG
Jacob
Peter M.
Also richtig aufwendig ist es nicht, aber derzeit mache ich das noch per Hand, da die WordPress-Erweiterung nur mit der neuesten WP-Version geht (anscheinend) und ich Hemmungen habe, meinen funktionierenden Blog von 2.7 auf 2.9 zu hieven -wer weiß, welche Erweiterungen dann plötzlich nicht mehr funktionieren… :-O
christiane
verdammt! ich dachte, als (bio)fleischesserin MUSS ich mir (trotz der warnung)das video ansehen… habs nach ner zehntel sekunde gleich wieder geschlossen. das halte ich nicht aus.
vielleicht nutzen film und podcast und dein beitrag hier ja was …
Alexander
ich habe auch nur 7 Sekunden geschaft :-(
Fürchterlich. Diese Leute müssen vor Gericht gestellt werden.
Peter M.
Ja, so wie’s ausschaut, werden diejenigen wohl auch angeklagt. Das schlimme ist ja aber, dass sich das dann eben nur auf diesen einen Betrieb bezieht und man aber davon ausgehen kann, dass es in vielen anderen Massentierhaltungsfirmen ähnlich zugeht…
Wolfgang Haus
Wenn man diese Bilder auf dem Video sieht gibt es nur eins
die Schweine am Sack aufhängen und so lange hängen lassen
bis sie verrecken . Im Ernst!