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Nochmal Greenwashing: Tetra Pak umweltfreundlich?

Na, die Beispiele für verlogene Reklamekampagnen sprießen ja derzeit nur so aus dem Boden – jede noch so miese Firma versucht sich, mit Hilfe ihrer Marketingabteilungen ein grünes Kleidchen umzuhängen. Denn natürlich ist es viel billiger, in der Werbung den Eindruck zu erwecken, man würde etwas Nützliches und Ökologisches herstellen als sich tatsächlich darum zu bemühen, gescheite Produkte anzubieten. Siehe Lidl: lieber in TV-Werbung investieren, um der wachsenden ablehnenden Haltung dieser Firma gegenüber entgegenzuwirken, statt etwas an dem eigenen Ausbeutungssystem zu ändern. Leide sind wohl immer noch genügend Menschen/Konsumenten leichtgläubig (oder vergesslich) genug, um auf solche Kampagnen reinzufallen, und darauf bauen die Marketingleute natürlich.

Neuestes Beispiel ist die Firma Tetra Pak, deren auf putzig getrimmter Spot ein Musterbeispiel für Gehirnwäsche darstellt. Wälder zu roden, um Getränkekartons herzustellen, ist wohl kaum sonderlich ökologisch, und das Aluminium etc., was sonst noch für ein Tetra Pak benötigt wird, fällt hier komplett unter den Tisch (dies ist ja die beliebteste Form der Werbetreibenden, zu lügen: einfach die mannigfachen Nachteile eines Produkts verschweigen). René Fischer [1] schreibt dazu treffenderweise:

Erst seit dem Jahr 2008 existiert mit der sogenannten Plasmatrenntechnik überhaupt eine Möglichkeit Tetra Paks zu immerhin 99% zu recyceln. Nur leider benötigt man für das Recycling eines Tetra Paks 10 mal mehr Energie wie für die Herstellung eines solchen Getränkekartons. Auch nicht unerwähnt sollte bleiben, dass das Ergebnis dieses Recyclings eher minderwertiger Natur ist, weshalb der Großteil dieser Verbundverpackungen in der Müllverbrennung landen.

Wer wirklich so naiv ist und glaubt Tetra Paks seien umweltfreundlich dem ist nicht mehr zu helfen.

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