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Warum Straßenzüge verkommen – die Schattenseiten der Privatisierungen

Privatisierungen werden seit vielen Jahren vor allem von neoliberalen Kreisen als das Allheilmittel gepriesen, um klamme Kommunen zu sanieren und den Bürger eine angeblich viel bessere Versorgung zu bieten, als sie staatliche Stellen bieten könnten. Schließlich richtet der freie Markt doch alles von ganz alleine am allerbesten – oder etwa nicht? Berechtigte Zweifel an diesen Dogmen habe ich in meine Blog ja schon an einigen Stellen geäußert (hier [1], hier [2]), und der Beitrag des WDR-Magazins marktWarum Straßenzüge verkommen [3] zeichnet ein nicht minder bedrohliches Bild des von allen etablierten Parteien (schwarz-gelb genauso wie rot-grün) vorangetriebenen Privatisierungswahns. Tatsächlich bringen diese Immobilienspekulationen natürlich nicht der Mehrzahl der Menschen bzw. Mieter nennenswerten Nutzen, sondern ausschließlich kleinen Investorengruppen.

Ehemals gemeinnützige Wohnungsgesellschaften haben sich für viele „Heuschrecken“ als Fehlspekulation erwiesen. Jetzt lassen sie ganze Straßenzüge verfallen. Die Mieter haben oft nicht einmal mehr einen Ansprechpartner. (…)

Die ausländischen Investoren glaubten, dass der deutsche Wohnungsmarkt unterbewertet war und hier viel Geld zu holen sei. Über sogenannte Private-Equity-Fonds sammelten sie Geld. Sie wollten günstig kaufen, wenig investieren und teuer weiterverkaufen – vor allem an die alten Mieter. Dieser Plan ging jedoch nicht auf. Die Mieter selbst scheuten die Kosten für die schlichten Wohnungen. Schließlich kannten sie die Mängel am besten. Daher reichten die Investoren die Siedlungen in kleinen Häppchen an andere Investoren weiter. Und die machten es genauso. Wenigsten wenigstens vier bis sieben Prozent Rendite musste mit der Investition erzielt werden. Das aber konnte nur mit geringen Sanierungs- und Personalkosten gelingen. (…)

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