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Bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft (BVW) statt Kapitalismus – Eine Kritik der Marktwirtschaft und die Umrisse einer Alternative

Es wird Zeit, den Blick mal wieder ein wenig über den Tellerrand zu heben – wer ein wenig Zeit und Muße hat (ist ja bald Wochenende), der kann selbige ja mit der Lektüre des sehr interessanten Artikels „Ihr sollt Euch ein Bild machen – die Bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft [1]“ des Social Innovation Networks verbringen. Autor Andreas Exner befasst sich mit dem vermeintlichen „Denkverbot“, sich eine Gesellschaft jenseits der jetzigen, durch alle Parteien in Beton gegossenen „freien Marktwirtschaft“ vorzustellen und stellt das Buch „Die Bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft“ von Alfred Fresnin vor.

(…) Gekonnt deshalb, weil der Autor in einer Detailliertheit, die man selten findet, auf die Frage antwortet: Ja, aber wie soll eine nicht-kapitalistische Gesellschaft denn aussehen? Ist sie überhaupt denkbar? Mit Gewinn tut Fresin das, weil sein Bild der nicht-kapitalistischen Gesellschaft die Fragestellung, wie eine solche Gesellschaft unserer Meinung nach gestaltet werden könnte, diskutierbar macht. Fresins Kritik des Kapitalismus ist dabei ebenso zutreffend, systematisch und nachvollziehbar argumentiert wie er vermeintliche Alternativen – allen voran den Sowjetsozialismus – mit Sachverstand analysiert, zugleich historische Erfahrungen nicht-kapitalistischer Produktionsweisen untersucht und daraus seine “Do’s and Dont’s” für ein Leben nach dem Kapitalismus gewinnt. (…)

Das komplette Werk in der Zweitauflage kann man auch online im Blog des Autoren [2] nachlesen, was natürlich ein toller Service ist! Das Inhaltsverzeichnis [3] klingt auf jeden Fall vielversprechend:

VORBEMERKUNGEN [4]

Vorbemerkungen zur zweiten Auflage [5]

EINFÜHRENDER LEITFADEN [6]

[6]

Teil 1: Kritik der Marktwirtschaft [6]
Teil 2: Das alternative Modell [7]
Teil 3: Frühere alternative Modelle und realisierte Versuche [8]
Ergänzende Bemerkungen [9]

DIE NOTWENDIGKEITEN EINER UNNÖTIGEN ÖKONOMIE [10]

1 Privateigentum und Geld [11]
2 Geld und Profit [12]
3 Konkurrenz um den Profit [13]
4 Konkurrenz um den Arbeitsplatz [14]
5 Geld als Kredit [15]
6 Kredit als Spekulation [16]
7 Resümee [17]
Ergänzende Bemerkungen [18]

DAS ELEND DER MARKTWIRTSCHAFT [19]

1 Armut [20]
2 Arbeit
2.1 Der schlechte Ruf der Arbeit in der Marktwirtschaft

2.2 Moderne Arbeit [21]
3 Gesundheit [22]
4 Umwelt [23]
5 Krieg und Frieden [24]
6 Resümee [25]

DER STAATLICHE UMGANG MIT DER MARKTWIRTSCHAFT UND DEREN ELEND [26]

1 Grundsätzliches zum bürgerlichen Staat
1.1 „Wer“ ist der bürgerliche Staat?

1.2 Charakteristika des bürgerlichen Staates [27]
1.3 Der funktionale Umgang mit den Staatsbürgern [28]
2 Menschenfreundliche (soziale) Marktwirtschaft? [29]
2.1 Die Reduzierung der „Normalarbeitszeit“ [30]
2.2 Was ist von staatlicher Politik zu erwarten? [31]
2.2.1 Armut / Wohlstand [32]
2.2.2 Arbeit [33]
2.2.3 Gesundheit [34]
2.2.4 Umwelt [35]
2.2.5 Krieg und Frieden [36]
2.3 Das Verhältnis des Bürgers zu Staat und Marktwirtschaft [37]
3 Resümee [38]

GRUNDRISS DER BVW [39]

1 Zwecke der BVW [40]
2 Voraussetzungen der BVW
2.1 Vergesellschaftung der Produktionsmittel

2.2 Gemeinsamer Wille [41]
2.3 Hohes Niveau der Technologie [42]
2.4 Überregionale Durch- und Umsetzung der BVW [43]
3 Ausgangspunkt: Erfassung der Bedürfnisse und des Bedarfs [44]
4 Planung der Produktion und Leistungserstellung [45]
4.1 Aufgaben der Planungskomitees [46]
4.2 Mitarbeiter der Planungskomitees [47]
4.3 Vielfältigkeit der Güter [48]
5 Produktion von Gebrauchswerten
5.1 Vergesellschaftung (versus Privateigentum)

5.2 Gebrauchswert ( versus Tauschwert) [49]
5.3 Planzahlen [50]
5.4 Qualität [51]
5.5 Produktivität [52]
5.6 Einhaltung der Liefertermine [53]
6 Arbeit (und Zuteilung) in der BVW
6.1 Zweck der Arbeit

6.2 Planung der Arbeit [54]
6.3 Angenehme Arbeitsbedingungen [55]
6.4 Arbeit und Zuteilung [56]
6.4.1 Zuteilungsstufen (Dreistufenmodell) [57]
6.4.1.1. Grundstufe (Grundanspruch) [58]
6.4.1.2. Allgemeinstufe (Allgemeinversorgung) [59]
6.4.1.3. Sonderstufe (Sonderversorgung) [60]
6.4.2 Bewertung der Arbeit [61]
6.4.2.1. Schwere der Arbeit [62]
6.4.2.2. Zulauf zu bestimmten Arbeiten [63]
6.4.2.3. Ausführung der Arbeit [64]
6.4.3 Arbeitszeiterfassung [65]
6.5. Mögliche Schwachpunkte des Arbeits- und Zuteilungsmodells? [66]
6.6 Andere Güterzuteilungsmodelle [67]
6.6.1 Geldzirkulationsmodell [68]
6.6.2 Arbeitsgeldmodell [69]
6.6.3 Fixkreditmodell [70]
6.6.4 Mehrstufenmodell [71]
6.6.5 „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“ [72]
6.6.6 Resümee Zuteilungsmodelle [73]
7 Zuteilung [74]
7.1 Zuteilungssystem [75]
7.2 Information [76]
7.3 Chipkarte [77]
7.4 Nutzungsdauer [78]
7.5 Spezielle Güter und Leistungen [79]
7.5.1 Dienstleistungen [80]
7.5.2 Wohnungen [81]
7.5.3 Speisepavillons / Nachtarbeit [82]
7.5.4 Haushaltsarbeit [83]
7.5.5 Kunst und Sport [84]
8 Ausbildung [85]
9 Gesundheit [86]
10 Umwelt [87]
11 Politik [88]
11.1 Die (politischen) Gremien [89]
11.2 Verbindliche Regelungen [90]
11.3 Sicherheit und Beurteilungsinstanzen [91]
11.4 Informationen [92]
12 Ethik [93]
12.1 Erstes Beispiel: Anerkennung der Person [94]
12.2 Zweites Beispiel: Gleichberechtigung [95]
13 Außenhandel, Außenpolitik [96]

DER ÜBERGANG [97]

1 Überzeugungsarbeit [98]
2 Stichworte zum Umbruch [99]
3 Die Umgestaltung [100]
3.1 Erste Phase [101]
3.1.1 Politik [102]
3.1.2 Ökonomie [103]
3.1.3 Arbeit [104]
3.1.4 Gesundheit [105]
3.1.5 Ausbildung [106]
3.2 Zweite Phase [107]
3.3 Dritte Phase [108]

DIE GEGNER DER BVW (UND IHRE ARGUMENTE) [109]

1 Der (erfolgreiche) bürgerliche Staat [110]
2 Nutznießer der Marktwirtschaft [111]
3 Charakter des Menschen [112]
3.1 Erziehung [113]
3.2 Homo homini lupus [114]
3.3 Die Vernunft des Menschen [115]
3.4 Arbeitsmoral [116]
3.5 Konkurrenz [117]
4 Ökonomie [118]
4.1 Planung [119]
4.2 Knappheit [120]
4.3 Geld und Preis [121]
4.4 Sowjetökonomie – „Realer Sozialismus“ [122]
5 Demokratische Werte [123]
5.1 Freiheit [124]
5.2 Individualität [125]
5.3 Freie Wahlen [126]
6 Tugend [127]

DIE ALTERNATIVE GESELLSCHAFT ALS UTOPIE [128]

1 Thomas Morus – „Utopia“ [129]
1.1 Erstes Buch (Kritik) [130]
1.2 Zweites Buch (Modell) [131]
1.3 Resümee [132]

2 Edward Bellamy – „Looking Backward“ [133]
2.1 Kritik der Marktwirtschaft [134]
2.2 Die neue Gesellschaft [135]
2.3 Resümee [136]

DIE NICHT-UTOPIE: DER WISSENSCHAFTLICHE SOZIALISMUS [137]

1 Kritik am Kapitalismus [138]
2 Das Programm [139]
3 Wissenschaft statt Utopie [140]
4 Historischer Materialismus [141]
5 Resümee [142]

REALISIERTE VERSUCHE ALTERNATIVER ÖKONOMIEN [143]

1 Vorspann: Die Reduktionen in Paraguay [144]
1.1 Errichtung [145]
1.2 Versorgungswirtschaft [146]
1.3 Resümee [147]

2 Der Kriegskommunismus und der Reale Sozialismus [148]
2.1 Der Kriegskommunismus [149]
2.1.1 Kritik an der Marktwirtschaft [150]
2.1.2 Vorstellungen hinsichtlich einer neuen Gesellschaft [151]
2.1.3 Die Voraussetzungen des Übergangs zum Kommunismus [152]
2.1.4 Die Umgestaltung
2.1.4.1 Industrie

2.1.4.2 Landwirtschaft [153]
2.1.4.3 Arbeit und Verteilung [154]
2.14.4 Geld [155]
2.1.5 Der Abbruch [156]
2.1.6 Resümee [157]
2.2 Der Reale Sozialismus [158]
2.2.1 Die Etablierung des Sozialismus – Aufstieg zur Weltmacht [159]
2.2.2 Kollektivierung, Verstaatlichung, Vergesellschaftung [160]
2.2.3 Revidierte Vorstellungen hinsichtlich einer neuen Gesellschaft? [161]
2.2.4 Vom Sozialismus zum Kommunismus [162]
2.2.5 Ausnutzung der Ware – Geld – Beziehung [163]
2.2.6 Die staatlich dirigierte Warenwirtschaft [164]
2.2.7 Anmerkungen zum politischen System / Stalinismus [165]
2.2.8 Resümee [166]

3 Der Dritte Weg – Volksrepublik China [167]
3.1 Maoistisch sozialistische Ära
3.1.1 Die Gründung des „roten“ China

3.1.2 Maoismus [168]
3.1.3 Entwicklung bis Maos Tod [169]
3.1.4 Resümee [170]
3.2 Postmaoistische Ära [171]
3.2.1 „Sozialistische Warenwirtschaft“ (ab 1978) [172]
3.2.2 „Geplante Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“ (ab 1984) [173]
3.2.3 „Sozialistische Marktwirtschaft“ (ab 1994) [174]
3.2.4 Resümee [175]

SCHLUSSBEMERKUNG [176]

LITERATURANGABEN [177]

ANHANG [178]

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