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Die Atom-Debatte reloaded

Anlässlich des furchtbaren Erdbebens in Japan, dass nicht nur ganze Landstriche verwüstet und weit über 1000 Menschen das Leben gekostet hat, sondern durch die Explosion im Atomkraftwerk Fukushima 1 [1] nun auch eine atomare Katastrophe heraufbeschwört, stellt sich wieder einmal die Frage, wie verantwortungsvoll bzw. eher verantwortungslos es von Politik und Wirtschaft ist, an dieser Risikotechnologie festzuhalten. Die Debatte um die Verlängerung der Laufzeiten der AKW in Deutschland wird nun also aktueller denn je, und die Befürworter der Kernenergie müssen sich weltweit fragen, inwieweit sie die Sicherung von Konzernmacht und wirtschaftlichen Interessen wirklich über die Gesundheit der Menschen stellen können. Noch ist es zwar hierzulande zu keinem GAU gekommen, aber sicher und sauber ist die Atomkraft selbstverständlich nicht, allen PR-Bemühungen der Atomlobby zum Trotz. Ich will an dieser Stelle auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, noch mal einige Beiträge ins Gedächtnis rufen, die in der letzten Zeit (u.a. auch in meinem Blog). So wurde im NDR kurz über die grundlegenden Risiken aufgeklärt:

Readers Edition listet in „Der Regierungs-GAU: Bundesgehirne bleiben weiter abgeschaltet [2]“ einige der wichtigsten Störfälle bei Atomkraftwerken in Deutschland auf – ja, genau, bei all den Meilern, die laut Politik absolut sicher seien…

Frontal 21 beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren immer wieder mit den Augenwischereien der Atombefürworter – in der Sondersendung „Der große Bluff – die falschen Versprechen der Atompolitik“ werden sowohl die Risiken wie auch die Kosten, die dem Bürger zugemutet werden, hinterfragt:

In der ARD-Sendung Kontraste kam vor einigen Wochen der interessante Beitrag „Atommüll – Steuerzahler tragen Folgekosten [3]“, der wieder einmal deutlich machte, wo das Märchen vom „billigen Atomstrom“ seine Wurzeln hat: potentielle und tatsächliche Kosten werden einfach auf die Allgemeinheit überwälzt, so dass die Konzerne sich ihre Kernenergie kleinrechnen können. Die Zeche zahlt also am Ende der Bürger, und das sogar unabhängig davon, ob er nun Ökostrom bezieht oder nicht.

70.000 Tonnen hochradioaktiven Giftmülls sollen im staatlichen Zwischenlager Lubmin eingelagert werden. Ein großer Teil des Abfalls entstand in deutschen Kernkraftwerken. KONTRASTE deckt exklusiv Verträge zwischen Bund und Energiewirtschaft auf. Sie zeigen, warum die Konzerne ihren Atommüll auf Kosten der Steuerzahler entsorgen können. (…)

Für die Kosten ihres Mülls müsste die Industrie eigentlich selbst aufkommen. Auch für die Zwischenlagerung. Dafür hat die Industrie sogar eigene Zwischenlager – zum Beispiel oberirdisch in Gorleben.

Doch der Müll aus Karlsruhe wird trotzdem in das staatliche Lager nach Lubmin verschoben. Dort sollen die Castoren auf Kosten des Steuerzahlers nun jahrzehntelang zwischengelagert werden.

Die wundersame Verwandlung von Industriemüll in Müll, den der Staat zu entsorgen hat, gelang durch diese Geheimverträge. Sie wurden Anfang der 90er Jahre zwischen der Bundesregierung und der Atomwirtschaft abgeschlossen. (…)

Wollen wir hoffen, dass es nicht erst zu einem GAU auch in diesem Lande kommen muss, bis ein Umdenken in der Energiepolitik stattfindet! Bis dahin gilt auf jeden Fall schon mal: Atomausstieg selber machen [4]! Übrigens ruft auch der WWF anlässlich der Earth Hour 2011 zum Umschalten auf und hat auch eine eigene Kampagnen-Website eingerichtet – HIER [5].

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