Während allenthalben über die negativen Folgen und Auswüchse eines nur auf Gewinn ausgerichteten Systems geklagt wird und man versucht, den Einfluss der Konzerne zurückzudrängen, gibt es auf der ganzen Welt bereits Initiativen, die Dinge aktiv anders machen. Der britische Film Us Now dokumentiert einige dieser Projekte und zeigt die Menschen, die schon jetzt eine andere Welt möglich machen. Ich erlaube mir mal, die englische Beschreibung von der Homepage (aktuell offline) kurz zu übersetzen:


In einer Welt, in der Informationen wie Luft zirkulieren – was geschieht mit den Machtstrukturen?

Neue Technologien und eine eng verflochtene Kultur der Zusammenarbeit zeigen neue Modelle sozialer Organisation. Dieses Filmprojekt versammelt einige führende Aktive und Denker, die in diesem Bereich tätig sind, und bittet sie, die Möglichkeiten für neue Regierungsstrukturen auszuloten.

In seiner Studentenbude in Colchester starrt Jack Howe auf den Bildschirm seines Computers. Er wählt die Mannschaft für Ebbesfleet Uniteds Halbinal-Pokalspiel der FA Trophy gegen Aldershot. Auf der ganzen Welt machen 35.000 andere Fans das gleiche, weil sie gemeinsam den Fußballclub besitzen und leiten. Wenn verteilte Netze aus Menschen solch komplexe Organisationen wie Fußballvereine managen können, was können sie noch?

Us Now wirft einen Blick wie diese Art der Beteiligung die Art und Weise verändern können, wie Länder regiert werden. Der Film erzählt die Geschichte der Online-Netzwerke, deren radikale selbstorganisierende Strukturen dabei sind, den Aufbau der Staatsverwaltung für immer zu ändern

Us Now verfolgt das Schicksal von Ebbsfleet United, einem Fußballclub, der seinen Fans gehört und von ihnen geleitet wird; Zopa, eine Bank, in der jeder der Manager ist; und Couch Surfing, ein gewaltiges Online-Netzwerk, deren Mitglieder ihre Wohnungen mit Fremden teilen.

Der gemeinsame Nenner dieser Projekte – Transparenz, Selbstbestimmung, offene Beteiligung – nähert sich dem Mainstream unseres sozialen und politischen Lebens. Us Now beschreibt diese Verwandlung und konfrontiert die Politiker George Osborne udn Ed Milliband mit den Möglichkeiten einer partizipativen Regierung/Verwaltung, wie sie unter anderem von Don Tapscott und Clay Shirky beschrieben wurde.

Gerade in der heutigen Zeit, wo Wahlmüdigkeit und Parteienverdrossenheit immer weiter voranschreiten, scheinen mir solche Ansätze, die Menschen tatsächlich in das einzubeziehen, was geschieht, statt über ihre Köpfe hinweg (und oft gegen ihren Willen) Dinge zu beschließen, wie es ja dem aktuellen Politikstil entspricht.

Der Film ist natürlich konsequenterweise online kostenlos anzusehen – hier in der Variante mit Untertiteln (für die deutschen Untertitel sind ca. 80% der Dialoge übersetzt worden, womit man eigentlich den Großteil des Geschehens verstehen sollte):

Und wer sich die Dokumentation lieber komplett auf den heimischen Herd herunterladen möchte – die Filmplattform VODO bietet (neben vielen anderen interessanten Filmprojekten) auch Us Now als Gratisdownload an – HIER.

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