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Eine kurze Geschichte des Product Placement in Filmen

Reklame nervt. Das geht nicht nur mir so, sondern vielen anderen Menschen auch. Weil die Werbetreibenden dies wissen, versuchen sie mit allen Mitteln, die Konsumpropagandabotschaften ans wehrlose Volk zu bringen – sei es, dass der Ton bei Werbepausen im Fernsehen lauter ist als das sonstige Programm, sei es, dass immer neue Orte aufgespürt werden, wo man Markengedöns platzieren kann (und sei es im Wasser oder am Himmel) oder seien es die sog. Layer-Ads im Internet, die sich nicht einfach wegblocken lassen. Immer muss der natürliche und verständliche Widerstand des Publikums gegen die Dauerberieselung mit den penetranten Kaufaufforderungen und plumpen Imagekampagnen umgangen und gebrochen werden.

Besonders perfide sind die Varianten, in denen der Betrachter es gar nicht merkt, dass ihm etwas untergejubelt werden soll – Product Placement ist hier das Stichwort. Bei den Privatsender ist dies ohnehin Gang und Gäbe, diese leben ja quasi davon, dass jeder freie Centimenter und jede freie Sekunde mit irgendwelchen Logos und Slogans zugepflastert wird. Da wird eine Show von diesem Bier präsentiert, da halten die Models in einer anderen Show jenes Produkt in die laufende Kamera – letztlich stört das eigentliche Programm schon fast bei der lustigen Markenparade. Deutlich subtiler geht es jedoch dann zu, wenn auch in Filmen, egal ob im TV oder im Kino, Produkte in Szene gesetzt werden, für deren Auftauchen die entsprechenden Konzerne auch den einen oder anderen Euro haben springen lassen. Inwieweit es sich bei solchen Vorkommnissen um eine willkommene Refinanzierung eines ansonsten defizitären Filmprojektes handelt oder ob es nicht vielmehr darum geht, das Maximum an Gewinn aus solchen Streifen herauszupressen, ganz gleich wie es da mit der Glaibwürdigkeit und künstlerischen Integrität aussieht, ist in solchen Fällen die Frage. Ich finde es eher betrüblich, dass es kaum noch einen Raum gibt, an dem man nicht mit Kommerz beschallt wird – auch in Computerspielen hat dieser unselige Trend, unsere Synapsen permanent zum Kaufen zu animieren, ja längst Einzug gehalten.

Im Freischwebende Aufmerksamkeit-Blog habe ich dazu einen passenden Film gefunden – „Eine kurze Geschichte der Produktplatzierung in Filmen [1]“. Schon erstaunlich, wie hemmungslos da manche Filmschaffende sind…


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