Jun
24
2009
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Versuch gescheitert, sinnloser Werbung zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen

Christian Hänggi, Mitinitiator der sehr löblichen Schweizer Initiative IG Plakat | Raum | Gesellschaft, die sich für eine Verringerung der visuellen Verschmutzung Zürichs durch Werbeplakate einsetzt, hat einen schönen neuen Beitrag im blog.persoenlich.com verfasst – „Die Illusion der Interaktivität“. Er beschreibt den neuesten Versuch der Reklamewirtschaft, die Aufmerksamkeit der „Bürger“ (Konsumenten) am Züricher Hauptbahnhof auf sich zu ziehen – mit Hilfe eines sog. „interaktiven eBoards“. Und stellt klar, wie sehr auch dieses neue Bedrängen der Menschen ins Leere läuft, verschwindet im Meer der anderen marktschreierischen Botschaften. Vielleicht werden die Reklametreibenden selbst ja irgendwann merken, dass der Aufwand, der für solche Sachen betrieben wird, in keinem Verhältnis mehr zum Ergebnis steht, da die Leute vom Dauerbombardement der Kaufaufforderungen abgestumpft sind? Hänggis Artikel jedenfalls ist kurz, aber lesenswert! Zitat:

Freilich sind nicht nur die eBoard-Projekt- und PR-Verantwortlichen dem Irrglauben erlegen, es handle sich um eine interaktive Beziehung zwischen Passant und Werbetafel. Die Illusion hält sich hartnäckig, dass eine Maschine mit uns interagiert, wenn sie auf uns reagiert. Wahre Interaktion würde bedeuten, dass das eBoard mich als einzigartige Person kennenlernt, wiedererkennt und mir das liefert, was ich möchte. Nämlich Ruhe. Es wüsste, dass mich weder VW noch Coca-Cola interessieren und es deshalb hinausgeworfenes Geld ist, mich auf diese Art zu bestrahlen. Interaktion ohne Intelligenz ist Humbug.

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