Mai
26
2011
9

Anleitung zum Müßiggang

Heute möchte ich Euch, quasi als Gastbeitrag, folgende Buchbesprechung von Andreas G. von der Transition Town Initiative in Kiel mit auf den Weg geben, in der es um das gerade in diesen Tagen des „Aufschwungs“ und der Fantasien von „Vollbeschäftigung“ aktuelle Thema Arbeit und ihre überhöhte Bedeutung geht.

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Tom Hodgkinson: „How to be idle“ (2004),  zu deutsch etwa:  „Anleitung zum Müßiggang“

Der lockere Stil des Buches wirkt zunächst nur unterhaltsam, aber im Verlauf von über 330 Seiten wird deutlich, dass der Autor über eine ernst gemeinte Botschaft verfügt: eine handfeste Kultur-und Konsumkritik, die viele Denkanstöße für gewandeltes Leben liefert.

„Nichts zu tun ist harte Arbeit“, bemerkte schon Oscar Wilde; ausgehend von dieser Einsicht hat der britische Autor Hodgkinson eine Kulturgeschichte der Faulheit, genauer: der Untätigkeit, geschrieben, zugleich eine Kritik der arbeitssüchtigen Lebensweise westlicher Prägung.

Der lockere Stil wirkt zunächst nur unterhaltsam, aber im Verlauf von über 330 Seiten wird deutlich, dass der Autor über eine ernst gemeinte Botschaft verfügt, und seine Biographie unterstützt diesen Eindruck: Seit seinem Universitätsabschluß 1993 hat er erfolgreich jegliche reguläre berufliche Karriere vermieden, und stattdessen die Zeitschrift „The Idler“ begründet; das Emblem der Zeitschrift zeigt eine Schnecke.

Das Buch ist in 24 Kapitel eingeteilt, gemäß den Stunden des Tages; und jede Stunde lädt auf ihre Weise zum Untätigsein, Schwänzen, Entspannen, Nickerchen-Halten, etc ein. Zitate aus einer Vielzahl von Quellen, darunter aus etlichen Werken der Weltliteratur, bilden das Gerüst und belegen, dass Hodgkinson, trotz aller Untätigkeit, ein fleißiger Leser geblieben ist. Es geht ihm auch nicht wirklich darum, rein gar nichts zu tun, sondern um die Freiheit, das zu tun, was er tun möchte.

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