Jun
19
2015
3

Daten her!

Für alle Freunde von Smartphones, Whatsapp, Facebook & Co. hat der WDR am Montag eine interessante Doku gezeigt – „Daten her! Was du im Netz wert bist“. Sie zeigt, wie weit die (z.T. vom User freiwillig bzw. leichtsinnig eingeleitete und hingenommene, manchmal aber auch unbekannte) Überwachung jedes Einzelnen in seinem Alltag schon fortgeschritten ist. Dass man z.B. allein anhand der Facebook-Likes mit Hilfe eines Programms ein relativ zutreffendes Persönlichkeitsprofil erstellen kann, ist schon bedenklich. Noch schlimmer ist natürlich die Weitergabe der Bewegungsdaten an Apple & Co. Es türmt sich ein gewaltiges Missbrauchspotential an…

Wie viel geben wir von uns im Netz preis? Und wie gläsern werden wir dadurch? DATEN HER! zeigt, wie Du im Netz überwacht wirst. DATEN HER! macht den Versuch: Mensch gegen Maschine. DATEN HER! verrät, wie Dich das Netz analysiert und in Schubladen steckt. Und DATEN HER! zeigt, wie Dein Tablet Deine Stimmung erkennt…

 

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Apr
29
2015
2

Gläserner Mensch: Gesundheits-Apps auf dem Vormarsch

Dieser Beitrag der NDR-Sendung Panorama 3 „Gläserner Mensch: Gesundheits-Apps auf dem Vormarsch“ ist einfach nur gruselig – und die Leute machen da auch noch freiwillig und begeistert mit! Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln…

[…] Alle gesammelten Gesundheitswerte speichern die Hersteller der Fitness-Tracker und werten sie aus. Der Nutzer bekommt für seine Daten individuelle Analysen seiner Messwerte – und die personalisierte Erinnerung an ein gesundes Verhalten. Verhaltenskontrolle – für eine bessere Gesundheit.

Doch den Trend haben nun auch Versicherungen und Arbeitgeber für sich entdeckt. Schon jetzt teilen Versicherte oder Mitarbeiter persönliche Gesundheitswerte und optimieren ihr Verhalten – gegen eine Belohnung oder einen Rabatt. Das Kalkül der Versicherungen und Arbeitgeber: Ein kranker Versicherter oder Mitarbeiter ist teurer als ein Gesunder. Durch den Einsatz von Gesundheitsapps oder Fitness-Trackern erhalten Versicherungen und Arbeitgeber umfassende Informationen über den Gesundheitszustand ihrer Versicherten oder ihrer Mitarbeiter und können damit Risiken identifizieren: Arbeitgeber wollen kostenintensive Krankentage der Mitarbeiter reduzieren. Versicherungen arbeiten an möglichst effizienten Risikoberechnungen.

Ein optimiertes Leben – es kann besser und gesünder sein. Doch wenn über Gesundheitsapps und Fitness-Tracker das Verhalten der Menschen kontrolliert und gesteuert wird, profitieren vor allem nicht die Benutzer, sondern andere: Versicherungen und Arbeitgeber.

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Dez
13
2013
3

WhatsApp – Der Spion in der Hosentasche

Ja, klar, Smartphones sind per se schon so ne Sache, was Datensicherheit (bzw. das Fehlen selbiger) angeht. Aber was das weltweit millionenfach benutzte Programm WhatsApp anstellt, ist schon eine besondere Dimension. Die WDR-Sendung markt berichtete unlängst darüber – „Datensicherheit: WhatsApp“:

Jeder vierte Deutsche verschickt Nachrichten über das Chatprogramm WhatsApp. Doch welches Unternehmen steckt dahinter? Und was macht das Programm mit den Daten der Nutzer? markt geht auf Spurensuche.

Umsonst oder für ganz kleines Geld Nachrichten vom Smartphone verschicken? Mit der Anwendung WhatsApp ist das gar kein Problem. Jeder vierte Deutsche schreibt mittlerweile seine Nachrichten über die App, weltweit sind es rund 350 Millionen Menschen. Aus Sorge vor Daten-Klau wehren sich andere gegen die Anwendung. Vergeblich. Denn WhatsApp hat die meisten Daten schon. Und zudem zwei Staaten am Hals, die gegen dieses verschwiegene Unternehmen ermitteln.

Experten warnen vor Risiko

markt will wissen, was das Unternehmen alles über die User erfährt und macht den Selbsttest. Dazu laden wir die Anwendung erst einmal herunter. Nur wenn wir WhatsApp erlauben, unter anderem die persönlichen Kontakte zu lesen und unseren aktuellen Standort zu erfahren, dürfen wir die App anwenden. Zumindest auf unserem Android-Smartphone. Applegeräte installieren erstmal. Wenn die App später auf Funktionen zugreifen will, fragt sie jedes Mal um Erlaubnis.

Doch das Programm sei riskant, warnt Mark Semmler, einst selbst Hacker – heute Chef eines IT-Sicherheitsunternehmens: „Direkt nach der Installation von WhatsApp möchte WA erstmal eins haben: nämlich all Ihre Kontakte. Das Problem ist, dass die Kontakte nicht sagen können: Das will ich oder das will ich nicht. […] Niemand weiß, was Whatsapp wirklich mit diesen Daten macht!“ Plötzlich hat das Unternehmen also alle persönlichen Telefonnummern – auch von denen, die mit WhatsApp nichts zu tun haben wollen. (…)

Haben wir also unsere digitale Seele an Whatsapp verkauft? Holland und Kanada sahen zumindest Anlass, gegen das Unternehmen zu ermitteln. Das erzählt uns die kanadische Datenschutzbeauftragte, Chantal Bernier: “Uns hat nicht gefallen, dass WhatsApp Informationen über Nicht-Nutzer des Dienstes abgreift und speichert. Bei den Ermittlungen haben wir dann bemerkt, dass auch die Sicherheit der Nachrichten unklar ist.“

Die konkrete Kritik:

  • Hochladen des gesamten Adressbuches
  • Unsichere Datenverschlüsselung
  • Intransparenz

Die Datenverschlüsselung hat Whatsapp inzwischen verbessert. Ob das eine Reaktion auf die Ermittlungen in Kanada ist, bleibt unklar. Holland droht  sogar mit Strafen. „Die niederländischen Datenschützer hat beunruhigt, dass Whatsapp die ganzen Telefonnummern, E-Mail-Adressen die man auf seinem Telefon hat, auf amerikanische Server überträgt. Und das ohne die Nutzer darüber zu informieren”, erzählt der niederländische Journalist Alexander Klöpping. Kanada und Holland handeln und versuchen zumindest, den Datendienst in den Griff zu kriegen. Und was sagt Deutschland dazu? Der Bundes-Datenschutzbeauftragte will sich vor der Kamera nicht äußern.  WhatsApp sitze schließlich in den USA, teilt man uns mit.  Da könne man nichts machen.

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Sep
24
2013
3

Neue Zumutungen der Werbeindustrie: Die Reklame, die mich überwacht

In unregelmäßiger Reihenfolge berichte ich hier im Konsumpf-Blog ja über die neuesten „tollen“ bis tolldreisten Ideen, die sich Reklamemenschen in den Marketingsabteilungen der Unternehmen so ausdenken. Manchmal hat man fast den Eindruck, dass diese Branche technische Neuerungen schneller als die meisten anderen adaptiert – und dann für ihre Zwecke missbraucht. Es geht um den Abverkauf von Produkten, das Bilden von Marken, das permanente Befeuern der Menschen mit den Reklamebotschaften, und damit im Grunde um eine Rund-um-die-Uhr-Kommerzialisierung des Lebens. Ganz neu und derzeit noch in der Erprobungsphase ist eine Werbe-Variante, über die der amerikanische Public Ad Campaign-Blog in „Ready for Personalized Street Ads That Track Your Smartphone?“ berichtet (ich übersetze den Text mal eben):

Bereit für personalisierte Werbung, die dein Smartphone ortet/verfolgt?

Bombensichere Abfalleimer, die in London vor den Olympischen Spiele 2012 installiert wurden, haben mit dem Internet verbundene digitale Bildschirme, auf denen Unternehmen Zeit und Platz buchen können (und die Stadt kann sie für öffentliche Sicherheitsmeldungen benutzen). Wir haben etwas ähnliches hier in New York City, mit digitalen Plakaten innerhalb und außerhalb von U-Bahnen beispielsweise. Aber neu in London ist nun, ist dass eine Firma namens Renew damit experimentiert, WiFi zu benutzen, um vorbeigehenden Passanten über ihre Smartphones zu folgen (zu „tracken“) – mit dem Endziel, individuell auf die Menschen zugeschnittene, personalisierte Reklame an den Mann zu bringen. Ja, genau wie im Film Minority Report.

Ein Dutzend der Abfalleimer ist zu Testzwecken mit der neuen Techologie ausgestattet worden. Gruselig… Mehr dazu auch im Gotham-Blog „This recycling bin is following you“ („Dieser Papierkorb folgt dir“) – dort finden wir auch die erfreuliche Nachricht, dass die Londoner Stadtverwaltung dieses Experiment erst einmal gestoppt hat. Aber man darf davon ausgehen, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und sich diese und ähnlich aufdringliche Reklameformen zukünftig ausbreiten werden. Zumal diese Technik sich auch wunderbar für andere Überwachungszwecke einsetzen lässt.

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Sep
05
2013
9

Gegen die ständige Erreichbarkeit des Seins

Vor einer Weile brachte das ZDF in ihrer durchaus sehenswerten Reihe „Ulrich protestiert“ einen Beitrag mit dem vielversprechenden Titel „Gegen die ständige Erreichbarkeit des Seins“. Heutzutage wird ja allgemein vorausgesetzt, dass man überall sein Smartphone dabei hat und auch im Urlaub ständig E-Mails und Facbook-Profile checkt und aktualisiert, von daher dürfte diese Doku nicht bei jedem auf Bgeisterung stoßen.

Wenn das Smartphone unser Leben bestimmt

Abends im Bett doch noch mal Mails checken? In der Warteschlange beim Bäcker schnell den Facebook-Status updaten? Auf der Toilette die neusten Fußballergebnisse abrufen?
Unser Smartphone ist längst nicht mehr nur Telefon, sondern gleichzeitig auch Musikstation, Fotoapparat, Wecker, Taschenrechner, Spielkonsole und Kalender. Mittlerweile werden etwa doppelt so viele Smartphones verkauft wie Kinder geboren. Doch wie verändert das Smartphone uns und unsere Gesellschaft tatsächlich? Wolf-Christian Ulrich, selbst Smartphone-Besitzer, Blogger, Twitter-Agent und Facebook-Mitglied, macht sich auf die Suche nach Antworten.

Schon heute besitzt jeder dritte Bundesbürger ein solches Gerät. Tendenz stark steigend. Denn mittlerweile werden etwa doppelt so viele Smartphones verkauft wie Kinder geboren. Wolf-Christian Ulrich protestiert gegen die Erreichbarkeit des Seins.

Bei all der Begeisterung für die technische Errungenschaft: der Ton in der Diskussion um die schädlichen Auswirkungen der digitalen Dauerbefeuerung wird schärfer. Wolf-Christian Ulrich, selbst Smartphone-Besitzer, Blogger, Twitter-Agent und Facebook-Mitglied, macht sich auf die Suche nach Antworten. Auf seinem Weg trifft er die junge App-Entwicklerin Jana Schumann, und er spricht mit Regierungssprecher und Smartphone-Fan Steffen Seibert.

Ist ein Leben ohne Smartphone überhaupt noch denkbar? Ulrich trifft den Journalisten Christoph Koch, der mit seinem Buch “Ich bin dann mal Offline” einen “Spiegel”-Bestseller gelandet und damit offensichtlich den Nerv des Publikums getroffen hat.

Werden wir irgendwann verblöden?
Bei aller Begeisterung für digitale Medien gibt es offenbar doch auch eine große Sehnsucht nach dem guten alten “analogen” Leben. Der Hirnforscher Prof. Spitzer warnt schon seit Jahren mit dramatischen Worten vor der uns blühenden “digitalen Demenz”. Wie ernst muss man solche Aussagen nehmen? Am Medizinischen Präventions-Zentrum in Hamburg unterzieht sich Ulrich einem ausgeklügelten Stresstest, um die Folgen seines eigenen digitalen Lebenswandels auf seinen Körper untersuchen zu lassen.

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