Jun
29
2011
1

Ehemaliger Spiegel-Journalist über Objektivität und Meinungsfreiheit in den Medien

Mein heutiger kleiner Beitrag ist ein Interview, das InfoRadio rbb mit dem ehemaligen Spiegel.TV-Journalisten und jetzigem Mitarbeiter des Tagesspiegel Harald Schumann vor einigen Monaten anlässlich des Journalistenpreises „Langer Atem“ geführt hat. Schumann plaudert darin ein wenig aus dem Nähkästchen und fällt kein sonderlich positives Urteil über den Spiegel bzw. generell die Mainstreammedien…

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Mai
01
2011
4

Der Körper der Frauen – das kranke Frauenbild in TV & Medien

Das Frauenbild in Reklame und Medien ist ja schon seit längerem höchst bedenklich – es wir deinseitig ein gewisses Schönheitsideal propagiert, vermeintlich besonders schöne Menschen gezeigt und diese als Vorbilder hingestellt. Spätestens seit dem Siegeszug des Privatfernsehens und der kompletten Kommerzialisierung dieses Mediums, die dazu geführt hat, dass solche Sendungen wie Germany’s Next Top Model oder Red in den Äther geschissen werden und die Unterschiede von eigentlichem Programm zu den eigentlichen Werbeblöcken verschwimmen, wird den Zuschauern, jungen wie alten, Ultraschlankheit, jugendlicher makelloser Teint u.ä. als primäres Lebensziel suggeriert. Der Mensch wird in dieser Kunstwelt zum Produkt, das sich gut präsentieren und verkaufne muss. Dass das vermeintlich so „perfekte“ Aussehen, welches auf dem Bildschirm und auf Reklameplakaten zu erkennen ist, viel mit nachträglicher Manipulation (Photoshop usw.), aber auch mit plastischer Chirurgie und Ähnlichem zu tun hat und keinesfalls erstrebenswert oder natürlich ist, fällt dabei gerne unter den Tisch.

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Apr
17
2011
1

Recherchen zur käuflichen Presse – Schleichwerbung auf dem Vormarsch

Reklame hat ja bekanntlich viele negative Auswirkungen auf Pressefreiheit und Gesellschaft – wie ich auch schon in meiner kleinen Serie „Werbung schadet“ vor einiger Zeit darstellte, gibt es nicht zuletzt auch den Einfluss auf reklamefinanzierte Medien, die aus Rücksicht auf Werbekunden pfleglich mit gewissen Unternehmen umspringen. Das NDR-Medienmagazin ZAPP berichtete nun über die Undercover-Recherche eines taz-Redakteurs zu diesem Thema – also ob Zeitungen sich in ihren Inhalten an die Wünsche von potentiellen Kunden anpassen oder Werbung als solche deutlich kennzeichnen. Die Ergebnisse sind teilweise erfreulich (weil es durchaus einige Medien gibt, die solche Vorgehensweisen strikt ablehnen), andererseits auch ernüchternd, weil sich eben auch diverse Medien gerne dazu bereit erklärten, bei solchen undurchschaubaren Deals mitzumischen. „Undercover: Recherchen zur käuflichen Presse“:

Reklame – schalten Sie da auch immer ab? Oder überlesen Werbeanzeige einfach? Für Unternehmen ist das bedauerlich. Schließlich wollen die Ihnen was verkaufen. Und finden dafür auch tatsächlich immer wieder Mittel und Wege. Einer führt direkt in die Redaktionen. Eigentlich sollen PR und journalistische Inhalte dort streng getrennt werden, doch das ist nicht immer der Fall. ZAPP über journalistische Mogelpackungen und gekaufte Inhalte.

Er hat aufgedeckt, was eigentlich kein Zeitungsleser erfahren soll. Der “taz”-Redakteur Sebastian Heiser hat ein heimliches Geschäft offen gelegt. Seine verdeckten Aufnahmen zeigen, wie bereitwillig sich manche Zeitung kaufen lässt.

Bei der “Frankfurter Rundschau” hieß es demnach: “Im Prinzip sind wir für alles offen. Wenn Sie heute mit dem Thema kommen Solarenergie, dann machen wir halt nächste Woche das Thema Solarenergie.” (…)

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Kommentare: 1 | Kommerz,Medien,Reklame | Schlagwörter: , , , , |
Mrz
29
2011
9

Kunstaktion Goebbels.info

Sind Nazivergleiche und -bezüge nicht längst überholt, ewiggestrig und ausgelutscht? Nun, der serbische Künstler Aleksandar Maćašev dachte sich – nicht zu Unrecht –, dass gerade in der heutigen Zeit, wo die Medienlandschaft immer stromlinienförmiger wird und sich im Mainstream wenige große Konzerne um die Meinungshheit balgen, ein Verweis auf den NS-Propagandaminister Joseph Goebbels aktueller ist denn je. Man denke nur an die einseitige Berichterstattung rund um den Libyen-Konflikt und an viele andere globalpolitische Entwicklungen, die erstaunlich unisono an die Massen vermittelt werden. Und so erstellte Maćašev im Rahmen seiner Aktion goebbels.info u.a. große Plakate, die er 2005 während des Belgrad Sommer-Festivals BELEF in der Stadt verteilte, bei denen das Goebbels-Konterfei aus vielen kleinen Konzernlogos zusammengesetzt ist und die zum näheren Hinschauen animieren sollen. Ich zitiere mal die offizielle Pressemitteilung:

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Mrz
25
2011
4

Löbliche neue Initiativen im Netz: Krötenwanderung jetzt!, Bild? Ohne mich! und Savemynature

Quasi täglich gibt es interessante und fördernswerte neue Projekte im Internet, die auf die eine oder andere Weise versuchen, den Wahnwitz des jetzigen politischen und wirtschaftlichen Treibens wenigstens einzugrenzen oder Menschen bewusst zu machen. Drei neue Aktionen/Initiativen möchte ich heute kurz vorstellen – da wäre zunächst die von Attac ins Leben gerufene „Krötenwanderung jetzt! Bank wechseln, Politik verändern“, die zum Ziel hat, das schändliche Tun der Großbanken (die Kriege, Atomkraft und vieles andere finanzieren) zu kritisieren und die Leute dazu aufzurufen, diesen Instituten ihr Geld zu entziehen:

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Mrz
14
2011
48

Die Durchkommerzialisierung der digitalen Welt – Teil 2: Apple

© michaelaw, stock.xchng

Nachdem ich im ersten Teil meiner kleinen Serie über die Kommodifizierung und Konzernisierung der digitalen Medien (vor allem des Internets) Facebook und seine Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir mit dem Web umgehen, beleuchtet habe, ist heute ein anderer großer „Player“ an der Reihe – Apple. Apple sorgt in anderer Form dafür, dass sich das digitale Nutzungsverhalten der Menschen ändern kann und dem Kommerz Vorschub geleistet wird, denn das Unternehmen bringt mit dem iPhone und dem iPad Geräte auf den Markt, die proprietäre Software benutzen und bei denen Apple versucht, den Daumen auf die Datenströme zu haben. Dies könnte in letzter Konsequent eine Beschneidung der Meinungsfreiheit bedeuten, wie in den letzten Monaten in diversen Medien kritisiert wurde. Ein Beispiel für skeptische Berichte ist „Wenn Apple zensiert“ im Medien-Monitor:

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Mrz
02
2011
2

Wir Sind Helden wollen nicht für BILD werben

Foto: Wikipedia

Diesen wunderbaren Artikel fand ich letzte Woche auf dem BILDblog und er machte ja auch schon in den Medien die Runde – „Wir Sind Helden wollen nicht für ‚Bild‘ werben”, eine großartige Reaktion der deutschen Popband Wir Sind Helden auf das Ansinnen der Reklamefuzzis von Jung von Matt, doch für die BILD-„Zeitung“ Reklame zu machen wie schon viele andere Promis zuvor dies leichtfertigerweise taten (nicht nur Typen, von denen man eh nix anderes erwartet als die eigene Visage in jede laufende Kamera zu halten (Mario Barth, JB Kerner), sondern auch Personen, von denen man etwas mehr Nachdenklichkeit hätte verlangen können (Weizsäcker, Gysi)). Genau SO, wie WSH auf das Schreiben geantwortet haben, sollte es jeder tun, der für solche Kampagnen vor den Karren gespannt werden soll – größter Respekt für diese großartige Replik! (Um diesen offenen Brief gab es so viel Wirbel, dass die WSH-Site zwischenzeitlich in die Knie gegangen ist – hier wäre alles im Original nachlesbar.)

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Feb
23
2011
2

Meme Warfare – der Guerrillakrieg der Informationsgesellschaft (1/2)

© vassiliki, stock.xchng

Vor ca. drei Jahren stieß ich zum ersten Mal auf die Theorie des „Meme Warfare“, des „Kriegs der Gedankengene“ – Kalle Lasn, der Gründer der kanadischen Zeitschrift Adbusters beschrieb in seinem Buch „Culture Jamming“ plastisch, wie man mit den richtigen Ideen und Glaubenssätzen Veränderungen in den Köpfen der Menschen und damit in der Gesellschaft bewirken kann. Wem dies ein zunächst zu esoterisch anmutender Gedanke ist, der sei darauf verwiesen, dass wir seit jeher von „Meme Warfare“ umgeben und beeinflusst werden – Religionen, Politik, Ideologien arbeiten im großen Stil auf dieser Basis, und auch heutzutage sieht man dies an vielen Beispielen, allen voran der Gehirnwäsche per excellence, der Reklame. Warum wohl geben die Konzerne Abermilliarden aus, um ihre Botschaften Tag und Nacht ins Bewusstsein der Menschen zu transportieren? Weshalb stellt sich eine Bundesarbeitsministerin werbewirksam vor ein eigens für diesen Auftritt angefertigtes Plakat, auf dem „unter 3 Mio. Arbeitslose“ steht, wohlwissend, dass die Realität anders aussieht? Warum gibt es auf Infokrieger- und „Wahrheits“-Websites mantrahaft wiederholte Slogans von „Klimaschwindel“ und „New World Order“? Wieso jubelt die BILD einen Politiker oder Hetzautoren permanent hoch und bringt tendenziöse Interviews mit ihm, während gleichzeitig andere Leute einseitig abgewertet werden? All dies sind Prozesse, um die Meinungen von Menschen Stück für Stück in eine gewünschte Richtung zu bewegen – was an und für sich natürlich erst einmal völlig wertneutral ist.

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Feb
14
2011
2

Die Konzernisierung des Medialen, am Beispiel von Red Bull

Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber für mich ist Red Bull so ziemlich das ekligste Getränk, das einem so aus den Kühltheken entgegenwabert. Kandierte Kassenpisse kann nicht viel schlimmer sein. Aber offenbar sind die Geschmacksnerven vieler Menschen mittlerweile so verkümmert, dass ihnen auch so etwas schmeckt. Naja, ist ja auch nicht so wichtig, das muss schließlich jeder selbst wissen, was er trinkt. Interessanter daran finde ich jedoch vielmehr, dass man an Red Bull gut sehen kann, wie die ohnehin schon weit vorangeschrittene Durchkommerzialisierung der Medien weiter betrieben wird.

Die NDR-Sendung Zapp berichtete in „Die Marketingstrategie von Red Bull“ über genau diesen Trend, dass sich große Konzerne eine Art Hofberichterstattung erkaufen und ihren Markennamen massiv in alle Kameras drücken – die eigentlichen Inhalte, z.B. Sport, rücken dabei immer weiter in den Hintergrund. Es geht nur ums „Event“ und darum die eigenen Produkte werbewirksam zu präsentieren. Interessant auch, die Kommentare mancher User bei YouTube zu diesem Beitrag zu lesen, denn einige finden das ganz normal und nicht weiter bedenklich – während ich die fortschreitende Präsenz von Unternehmen und Marken ja bekanntlich sehr skeptisch sehe.

Ob Formel 1, Fußball oder Fernsehen – der Getränkehersteller hat überall seine Finger im Spiel. Und mit einem kleinen Medienimperium bringt er subtil sein Logo unters Volk.

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Jan
17
2011
10

Die Skandalisierung der Medien

© VinnyPrime, stock.xchng

Auch wenn mein Blog eigentlich Konsum(kritik) und Gedanken zu Reklame, Markenfetischismus und Konsumhörigkeit zum primären Thema hat, habe ich doch von Anbeginn an immer auch einen forschenden Blick auf das generelle Medientreiben geworfen. Dies hat natürlich vielerlei Gründe – zum einen leben wir in einer Art „Mediendemokratie“, in der Medien und ihre Kampagnen gezielt dazu eingesetzt werden, Politik und Politiker zu machen (siehe das aktuelle Beispiel des Freiherrn von und zu Guttenberg, der ja gerade zu einer Art Supermann aufgeblasen wird), so dass es für das Verständis der Vorgänge in unserer Welt unverzichtbar ist, auch das mediale Treiben zu berücksichtigen. Zum anderen sind gerade Fernsehen und große überregionale Presse dafür verantwortlich, welche Trends und Moden nach vorne gespült werden, welche Stars man bewundern soll, welche Produkte von den Redakteuren zum „must have“ hochdeliert werden usw., und sie beeinflussen über Reklame und Imagekampagnen der Konzerne auch das Konsumklima und die Einstellung vieler Menschen zu Firmen und Produkten. Von daher bedeutet Konsumkritik in unserem System fast automatisch auch Medienkritik – werbefinanzierte Privatsender korrelieren stark mit z.B. dem Ankurbeln oft nutzlosen Konsums, mit kranken Frauenbildern, kurzzyklischen Trends unterworfenen Markenimages usw. usf.
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