Nov
03
2011
3

Keine Ausbeutung mit Steuergeldern

Sinnvoller Konsum und faires Einkaufen werden ja oft als eine individuelle Entscheidung bzw. als Verantwortung des Einzelnen für eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft gesehen. Tatsächlich werden aber auch gewaltige Summen im öffentlichen Bereich, bei der Beschaffung von Büromaterial, Kleidung uvm. für Kommunen und staatliche Einrichtungen aufgewendet – und hier gilt leider immer noch viel zu oft, dass Geiz geil ist und keine Rücksicht auf soziale oder Umweltbelange genommen wird. Die CIR Romero und die Kampagne für saubere Kleidung haben sich deshalb in ihrer letzten Kampagne genau dieser Thematik angenommen und stellen sowohl vorbildliche Kommunen wie Dortmund und Bremen vor, geben aber auch eine Vielzahl von Tipps und konkreten Anregungen, wie Entscheidungsträger hier ihren Teil für eine gerechtere Welt beitragen können.

Keine Ausbeutung mit Steuergeldern

FAIRgabe statt “Geiz ist geil”!

Die öffentliche Hand beschafft jährlich Waren und Dienstleistungen von 360 Milliarden Euro. Das sind 17% des Bruttoinlandsproduktes. Für 60 Mrd. Euro im Jahr kaufen allein die evangelischen und katholischen Kirchen ein. Würden die instiutionellen und öffentlichen EinkäuferInnen ihre Aufträge nur noch nach sozialen und ökologischen Kriterien vergeben, könnten sie einen gewaltigen Schub für Nachhaltigkeit und Menschenrechte weltweit auslösen.

Deswegen setzt sich die Christliche Initiative Romero (CIR) auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene auf vielfältige Weise für die Implementierung sozialer und ökologischer Kriterien beim öffentlichen, kirchlichen und institutionellen Einkauf ein. Wenn Sie sich in Ihrer Kommune oder in Ihrem Landkreis für einen Beschluss zur Einhaltung sozialer und ökologischer Kriterien beim Einkauf einsetzen möchten, oder sich gar auf Landes- oder gar Bundesebene für eine sozial-ökologische öffentliche Beschaffung engagieren möchten –  wir haben Aktionsideen, Musteranträge und Leitfäden für Sie zusammengestellt. Was gibt es für gute Beispiele auf der Landkarte? Welche lokalen Gruppen sind wie aktiv geworden, um ihre Stadt oder ihr Land anzustoßen? Wie ist der aktuelle Stand in Sachen Landesvergabegesetze? Welche Produkte kauft die öffentliche Hand ein? Hat der Rat in Ihrer Stadt schon gehandelt? Gibt es einen Beschluss? Dies und mehr erfahren Sie auf den folgenden Seiten oder telefonisch direkt bei der CIR. Auch Workshops und Vorträge werden regelmäßig organisiert. Darüber hinaus führt die CIR Pilotprojekte mit der öffentlichen Hand durch und berät während des gesamten Ausschreibungsverfahrens. Dadurch konnte die CIR zu einigen guten Beispielen beitragen, wie z.B. die Stadt Dortmund. Diese Beispiele reichen aber noch nicht aus. Unterstützen Sie uns im Kampf um „FAIRgabe statt Geiz ist geil!”

Ich erinnere in dem Zusammenhang auch noch einmal an den Artikel von Sandra Dusch „Kaufen und die Welt retten?!“ (pdf), in dem es um die Frage geht, inwieweit man mit Konsum wirklich etwas ändern kann.

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Die Viral Video Awards 2010

Heute muss ich doch mal ein wenig die Werbetrommel rühren – und zwar für die Viral Video Awards 2010, die im Rahmen des Internationalen Kurzfilmfestivals in Berlin vergeben werden. Nominiert sind neben einigen normalen viralen Kampagnen mit kommerziellem Hintergrund (die ich für besonders perfide halte, weil man lustige oder originelle Filme dreht, die von Leuten freiwillig weiterverschickt werden, die sich aber im Kern eben um ein bestimmtes Produkt oder ein Unternehmen drehen) auch zwei gelungene kritische Kurzfilme, die ich hier im Blog ebenfalls schon präsentiert hatte – zum einen der „Have a break“-Beitrag von Greenpeace zu Nestlés Palmöl-Einsatz (die Kampagne zeigte Wirkung und Nestlé wechselte den Lieferanten), zum anderen den Beitrag „Schön! Färber!“ der Kampagne für Saubere Kleidung, der sich mit den Arbeitsbedingungen bei Zulieferbetrieben für die Discounter beschäftigt. Stimmt doch mit ab und sorgt dafür, dass ein Film mit ernsthaftem Hintergrund gewinnt (und das jeweilige Anliegen nochmal ins Licht der Öffentlichkeit gelangt) – hier geht’s zu Video 1, hier zu Video 2.

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Schön! Färber! PR ist Augenwischerei

Unternehmenspropaganda wird ja im Schönsprech der heutigen Zeit Werbung genannt. Oder Verbraucherinformation, wie sich einige Sender nicht entblöden, Reklame zu bezeichnen. Was der ganze Marketing- und PR-Schmu tatsächlich bedeutet, bringt der nachfolgende, satirisch-ernste Clip der Kampagne für Saubere Kleidung kurz und knackig auf den Punkt. Er zeigt, dass Discounter mittlerweile auch erkannt haben, dass sie Geld in ihre Imagewerbung stecken müssen, nachdem immer öfter ihr unappetitliches Geschäftsgebaren in der Kritik steht. Aber natürlich wird kein Geld ausgegeben, um wirklich etwas an den schlimmen Zuständen zum Beispiel bei den Zulieferbetrieben zu ändern, die den ganzen Billigplunder für unser Konsumwunder herstellen.

Ein Blick in ein typisches Vorstandsbüro eines Discounters, wo eine Imagekampagne hilft, sich die Welt SCHÖNer zu FÄRBEN! In der EU ansässige Unternehmen sollen für die weltweiten Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschen und Umwelt gesetzlich haftbar gemacht werden.

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