Mrz
22
2011
5

Wir sind Revolution

Das ist doch mal eine wirklich lobenswerte und hochinteressante Initative – auf der Website „Wir sind Revolution“ läuft derzeit ein Ideenwettbewerb, in dem es darum geht, wie man sich die Welt nach einer stattgefunden habenden Revolution ausmalt, also was sich konkret geändert haben wird bzw. was sich ändern soll. Im Kern geht es also um das Entwickeln von Visionen, die in die Realität umgesetzt werden sollen. Die Einreichungsphase ist mittlerweile vorüber, nun kann über die zwölf Vorschläge, die es in die Endrunde geschafft haben, diskutiert und gestritten werden – dazu wird in Stuttgart auch ein eigener „Revolutionskongress“ stattfinden. [via Der Mensch – das faszinierende Wesen; dort wird auch das RealExperiment vorgestellt]

Und das war die Ausschreibung für unseren Wettbewerb:
Die Gesellschaft, wie sie heute existiert, hat keine Zukunft mehr: Der Wachstumsglaube hat seine Tragfähigkeit eingebüßt, die Herausforderungen durch Staatsverschuldung, Klimawandel oder die Endlagerung radioaktiver Abfälle werden stetig größer. Der soziale Unfriede wächst. Die Nichtwähler sind die stärkste Partei. Ein geeintes Europa rückt in weite Ferne. In Deutschland herrscht der Eindruck historischer Alternativlosigkeit. Es fehlt an Perspektiven.

Macht euch frei von alten Vorstellungen! Glaubt denen nicht, die von „Sachzwängen“ sprechen! Entwerft eine neue Gesellschaft! Je länger wir damit warten, desto kleiner werden die Spielräume für Veränderungen sein. Die Zukunft darf nicht länger aus lauter Rückschritten bestehen. Und die Zukunft, das sind jene, die sie hier entwerfen: Wir sind Revolution.

Die Idee: Denkt revolutionär!
Stellt euch vor, eine Revolution hätte stattgefunden. Stellt euch vor, die „Sachzwänge“ und ökonomischen „Naturgesetze“ würden nicht existieren. Stellt euch vor, die gesellschaftliche „Wirklichkeit“ existiert nur deshalb, weil ihr sie akzeptiert. Die Parteien haben euch längst schon sitzen gelassen, ihr braucht nur noch die Konsequenzen zu ziehen. Ob man will oder nicht: Es geht von vorne los! Ein neues Spiel hat begonnen und ihr könnt die Regeln bestimmen.
Ab dem 11. Oktober habt ihr die Möglichkeit, diese Regeln genauer festzulegen: Dann beginnt die bundesweite Ausschreibung „Wir sind Revolution“. Tausende von Menschen sollen ihre Vorschläge einsenden, wie die neue Gesellschaftsordnung aussieht. Du auch! Sei mit dabei! Schreib uns, wie deiner Ansicht nach die Zukunft aussehen soll. Was muss sich durch die Revolution verändert haben? Alternativlos war gestern – denk anders und neu!

Die revolutionärsten der eingesandten Konzepte werden gemeinsam mit den Teilnehmern der Ausschreibung (ihr könnt die Konzepte im Forum dieser Seite bewerten) sowie einer eigens für die Revolution eingerichteten Jury ausgewählt.

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Feb
24
2011
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Meme Warfare – der Guerrillakrieg der Informationsgesellschaft (2/2)

© siwlian, stock.xchng

© siwlian, stock.xchng

Dies ist Teil zwei meiner Übersetzung des Artikels „Meme warfare is the guerrila warfare of the information society“ von Stephen DeVoy. Hier findet Ihr Teil 1, inkl. meiner Hinweise zum Punkt „herrschende Klasse“/„Arbeiterklasse“.

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Meme Warfare – der Guerrillakrieg der Informationsgesellschaft (Teil 2)

Bis zu dem Moment, als man das Wesen der Meme verstanden hatte, entwickelten sich die meisten Meme unabsichtlich. Das zwanzigste Jahrhundert erlebte allerdings den Aufschwung von Massenmarketing, Fernsehen, Radio und anderen Mitteln, die der besonders schnellen Verfielfältigung von Memen dienen, die in dem Sinne derjenigen sind, die über genügend Kapital verfügen, um Fernseh- und Radiosender, Zeitungen und Zeitschriften zu betreiben. Die herrschende kapitalistische Klasse lernte schnell, diese Meme-Sender zu nutzen, um das Individuum dazu zu bewegen, sich so zu verhalten, dass es den wohlhabenden Klassen dient. Das Ziel war vor allem, den Konsum anzukurbeln (und damit auch den Treibstoffmarkt), kritisches Denken zu reduzieren (und damit Revolutionen zu unterbinden) und den Willen zu schwächen, eine aktive Rolle darin zu übernehmen, sein eigenes individuelles Dasein frei zu gestalten.

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