Aug
11
2011
9

Schlimme Firmen – heute: Glencore

Wie Ihr inzwischen sicherlich mitbekommen habt, bin ich ja auf jeden Fall ein Verfechter eines kritischen Konsums, soll heißen, jeder Einzelne sollte bei seinen Einkäufen überlegen, welchen Unternehmen er sein Geld überlässt und welche Geschäftspolitik er damit unterstützt; kurz: was die Folgen eines Griffs zu einem bestimmten Produkt oder eines Gangs zu einem Discounter sind. Einfach ist dies bei den Dingen, die wir direkt kaufen können – dass nichts von Firmen wie Nestlé, Coca Cola, Müller Milch, Kraft, Ferrero, Nike etc. im eigenen Einkaufskorb landet, sollte selbstverständlich sein, genauso wie das Ignorieren von Aldi, Lidl und Co. oder Tierquälerbuden wie McDoof oder Kentucky Fried Chicken.

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Aug
05
2011
4

Jean Ziegler – „Der Aufstand des Gewissens“

Jean Ziegler, seines Zeichens bekannter Globalisierungskritiker und UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, ist nicht nur ein umtriebiger Buchautor (siehe meine Rezension von „Das Imperium der Schande“, u.a. über Nestlé und andere Unternehmen, die viel Dreck am Stecken haben), sondern legt auch sonst gerne den Finger an die Wunden, die dieses Wirtschaftssystem weltweit schlägt und blutend hinterlässt.

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Jul
10
2011
2

Lesetipps: Kranke Kinder | Versuchskaninchen der Pharmaindustrie | Das Spiegel-Spektakel

Eigentlich gilt der Sommer ja eher als Saure-Gurken-Zeit in der Presselandschaft – weil Urlaub herrscht und Schulferien sind und die Hitze und die Sonne sowieso aufs Hirn schlagen und zu Müßiggang und Herumhängen animieren. Aus diesem Grunde erscheinen in so mancher Zeitung in den Sommermonaten auch eher unspektakuläre, vielleicht sogar langweilige oder künstlich aufgeblasene Meldungen, um das sogenannte „Sommerloch“ zu füllen. Leider hat der immer weiter voran schreitende qualitative Verfall der Mainstreammedien dafür gesorgt, dass das ganze Jahr hindurch inzwischen Zeilen geschunden und mit halbseidenen Themen um Aufmerksamkeit gebuhlt wird – und das auch abseits des Boulevard, der sowieso seit jeher auf diese Weise sein Geld verdiente.

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Jul
08
2011
7

Schönfärberei konkret bei Discountern

Wunderbar, da hat die CI Romero ja mal wieder eine schöne Kampagne zum leidigen Thema Discounter vorbeitet. Denn natürlich sind die Billigheimer mit ihren Billigangeboten nach wie vor, allen Charmeoffensiven im Fernsehen und ein paar Cent fuffzich mehr für die Angestellten, immer noch nur daran interessiert, möglichst viel möglichst billig ein- und weiterzuverkaufen. Nun hat CIR zusammen mit der Kampagne für Saubere Kleidung eine Mitmach-Aktion vorbereitet, die darauf abzielt, die verdummende Reklame der Discounter aktiv mit eigenen Texten zu demaskieren und zu verfremden – sowas kann ich natürlich voll und ganz unterstützen!

————-

Adbust der Kampagne für Saubere Kleidung: Schönfärberei konkret bei Discountern

Liebe AktivistInnen und UnterstützerInnen,

für nur 30 Euro kannst Du dich komplett bei KiK einkleiden. Verona Pooth bürgt bei KiK mit ihrem Namen für billige Qualität. Bei Aldi zahlst du nur 9,99 Euro für eine Jeans. Der Discounter-Pionier verspricht vollmundig: „Qualität ganz oben – Preis ganz unten.“ Und wenn es heißt „Lidl lohnt sich“, fragen wir uns doch nicht lange, für wen, wenn uns ein Pullover zum Preis von 5.99 Euro förmlich in den Einkaufskorb springt – oder? In Kampagnen werben die Discounter nicht nur mit Tiefstpreisen, sondern unterstreichen auch ihr grünes und soziales Image. Das Schönfärben der Unternehmen leitet KonsumentInnen in die Irre. Bei den Werbekampagnen geht es nicht um Information oder Kommunikation mit uns KonsumentInnen. Denn die Message geht nur in eine Richtung: In Deine. Du sollst haben wollen, was Aldi, Lidl und KiK verkaufen. Deine Bedürfnisse werden geweckt. Die sozialen und ökologischen Folgen der Billigprodukte werden verdrängt und totgeschwiegen. Für unsere Billigpreise zahlen die Näherinnen in den Produktionsländern und die Verkäuferinnen in den Filialen hier um die Ecke. Dass dies die Vorstände in den Konzernzentralen nicht interessiert, zeigt der Film Schön!Färber! von Peter Wedel, der mit der Unterstützung der Kampagne für Saubere Kleidung entstanden ist.

Adbust!

Deine Antwort heißt Adbust. Du bist die Zielgruppe der Werbeindustrie und jetzt hast Du die Möglichkeit kreativ die Werbung zu verfremden. Zeig es den Discountern! Es geht aber nicht darum Fernseher zu zerschlagen, Werbetafeln zu sprengen oder Zeitungskioske abzufackeln. Adbusters schlagen die Werbung mit ihren eigenen Mitteln. Entlarve die Werbung als das, was sie ist. Mit dem online-tool Schönfärben-jetzt kannst du kreative Adbusts zu Aldi, Lidl und KiK entwickeln und diese dann möglichst breit on- und offline streuen!

Hier geht’s zur Aktion: www.schönfärben-jetzt.de

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Jun
16
2011
8

Lesetipps: Grünes BIP | Globale Landnahme | Schüler foppen EnBW | Monsanto

© simeon, stock.xchng

Auch wenn Autoren wie Albrecht Müller von den NachDenkSeiten Wachtsumskritik nicht nachvollziehen können (siehe meine Ausführungen zu Müllers diesbezüglichen Tiraden HIER) und vermutlich gerne das BIP als Maßzahl für „Wohlstand“ beibehalten wollen, so gibt es doch zum Glück immer mehr Stimmen, die auf innovativere und angemessenere Modelle setzen. In Schleswig-Holstein haben die Grünen sich nun für ein „grünes BIP“ eingesetzt, das von dem starren, auf Massenproduktion schielenden herkömmlichen Bruttoinlandsprodukt abrückt und dafür andere, für das Wohlbefinden der Menschen eigentlich viel wichtigere und für die Umwelt weniger schädliche Aspekte in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt. Plötzlich ist Wirtschaftswachstum nicht mehr zwingend schädlich, weil es nun durch nützliche und positive Dinge gesteigert wird. Mit der schönen Nebenwirkung, dass das nach alten Maßstäben „strukturschwache“ Schleswig-Holstein mit einem Mal deutlich leistungsfähiger da steht – in der Zeit wird dieses Konzept näher vorgestellt – „… und plötzlich reich“:

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Mai
27
2011
6

Billig ist unfair – Ausbeutung sichtbar machen!

Nicht zum ersten – und sicherlich auch nicht zum letzten – Mal möchte ich heut das Thema Discounter bzw. die vielen negativen Auswirkungen unseres Billigwahns ansprechen. Denn die Supermarktmacht-Initiative, über die ich vor einer Weile schon mal berichtete und die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die gefährliche Entwicklung hin zu immer größeren, mächtigeren Ketten mit immer mehr „Knebelmacht“, die auf dem Rücken von Zulieferern und Angestellten ausgetragen wird, zu dokumentieren und anzuprangern, hat einen neuen Infofilm veröffentlicht.  „Ausbeutung sichtbar machen!“ heißt er:

Der von ecofilm für die Supermarktinitiative produzierte Film zeigt, welche Auswirkungen der Preiskampf der großen deutschen Supermärkte entlang der gesamten Lieferkette hat. Wir fordern, dass Unternehmen gesetzlich zu mehr Transparenz verpflichtet werden und die sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen offen legen müssen.
Es ist Zeit zu handeln! Wir fordern:

    1. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen
    2. Freie Betriebsratswahlen und ungehindertes Arbeiten der Betriebsräte
    3. Ökologische Mindeststandards in der gesamten Lieferkette
    4. Ortsübliche tarifliche Löhne für alle geleisteten Arbeitsstunden
    5. Ein Ende der unfairen Einkaufspraktiken der Supermarktketten
    6. Informationspflicht der Supermarktketten über die Umsetzung der Arbeits- und Menschenrechte bei ihren Lieferanten

      Heute startet die Supermarktinitiative gemeinsam mit dem CorA-Netzwerk (Corporate Accountability) eine Transparenzkampagne, mit der wir eine gesetzliche Offenlegungspflicht für Unternehmen fordern.  Damit die Kundinnen und Kunden ihr Kaufverhalten auf eine informierte Entscheidung gründen können, verlangen wir die Offenlegung von zentralen Informationen zur Unternehmenspraxis in Bezug auf Arbeitnehmerrechte, Korruption, Lobbyaktivitäten sowie Umwelt- und Klimaschutz. Außerdem sollen die Unternehmen ihre Lieferanten und Produktionsstandorte veröffentlichen. Den Auftakt der Transparenzkampagne bildet eine an Bundeskanzlerin Merkel gerichtete Unterschriftenaktion, in der diese Offenlegungspflicht gefordert wird.

      Informieren unter www.supermarktmacht.de und Appell unterzeichnen auf www.transparenz-jetzt.de

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      Apr
      29
      2011
      2

      Agropoly – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion

      Globalisierung ist heutzutage zwar ein in den Medien häufig auftauchender, oft aber doch eher abstrakt bleibender Begriff. Bananen aus Ekuador, Kiwi aus Neuseeland, Elektrokram aus China – ist das bereits die Globalisierung? Nein, es gibt natürlich noch viele weitere Facetten. Dass die Konzentration auf den Weltmärkten für Lebensmittel (und deren Produktion) inzwischen weit fortgeschritten ist, habe ich durchaus ansatzweise geahnt, jedoch machte mit erst die neue EvB-Dokumentation „Agropoly – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion“ klar, WIE weit dieser Prozess mittlerweile gekommen ist. Die Redaktion des Schweizer Vereins Erklärung von Bern hat sich in ihrem 17-seitigen, sehr übersichtlich und ansprechend gestalteten Heft einmal die Mühe gemacht, der Frage nachzugehen, wer unser Essen beherrscht. Dazu haben sie die einzelnen Märkte für z.B. Futtermittel, Saatgut, Pestizide, die Produktion, Verarbeitung und den Handel unter die Lupe genommen und zeigen, dass mittlerweile nur noch wenige Konzerne auf vielen Märkten dominieren – mit fatalen Folgen für Artenvielfalt, Umwelt und die Menschen.

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      Apr
      28
      2011
      4

      Strenge Regeln für Unternehmen

      Eine der ersten Dinge, die ich damals bei der Lektüre des Buchs „Culture Jamming“ gelernt habe und über die ich mir zuvor nie so wirklich Gedanken machte, war, dass die Art, wie Unternehmen heutzutage auftreten und mit welchen Rechten sie so ausgestattet sind, noch gar nicht so alt ist, sondern erst im 20. Jahrhundert in der amerikanischen Rechtssprechung festgelegt wurde. Seitdem genießen Firmen vergleichbare Rechte wie Einzelpersonen, ohne jedoch in gleichem Maße zur Verantwortung gezogen werden zu können. Ansonsten hätte man viele global agierende Konzerne für ihre Verbrechen längst auflösen müssen. Man kann Firmen in den USA zwar verklagen und auch Schadensersatz verlangen, aber leider ändert sich an den Strukturen der Konzerne dadurch herzlich wenig. In Europa sind oft noch nicht mal diese Klagemöglichkeiten gegeben.

      Im Mikrofairkel-Blog wurde ich jetzt unlängst auf eine aktuelle Petition/Aktion aufmerksam gemacht, in der es genau darum gehen soll, die Unternehmen an die Menschenrechte zu binden, statt sie teilweise über dem Recht stehen zu lassen. „Rechte für Menschen, Regeln für Unternehmen“:

      Multinationale Konzerne können für ihre teils menschenrechtsverletzende und umweltzerstörende Firmenpolitik oft nicht wirklich haftbar gemacht werden. Wir lassen also unsere Großunternehmen wie eine Heuschreckenplage auf die ganze Welt los, aber es nicht möglich hier in Europa gerichtlich gegen sie vorzugehen. (…)

      Erfreulicherweise hat die European Coalition for Corporate Justice, in Deutschland unter der Federführung von GERMANWATCH, sich endlich diesem Thema angenommen und eine Petition an die Staats- und Regierungschefs der EU und an den Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso gestartet:

      Unterstütze uns im Einsatz für klare Regeln für Unternehmen,
      um Menschen und Umwelt zu schützen!

      Das ECCJ-Projekt „Rechte für Menschen, Regeln für Unternehmen“ setzt sich dafür ein, dass die in der EU ansässigen Unternehmen für die weltweiten Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschen und Umwelt gesetzlich haftbar gemacht werden können. Nur durch klare Gesetze kann der Schutz von Menschenrechten verbessert und der Zerstörung der Umwelt entgegengetreten werden.

      Unterstütze uns dabei, in dem du die Petition unterzeichnest und an FreundInnen und Bekannte weiterleitest! (GERMANWATCH)

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      Apr
      19
      2011
      2

      Fernsehtipp: Gegenangriff – Wirtschaft im Fadenkreuz der Kunst

      Es gibt mal wieder was Tolles auf Arte zu bestaunen – die vierteilige Serie „Gegenangriff – Wirtschaft im Fadenkreuz der Kunst“, die leider schon läuft, aber zum Glück noch wiederholt wird (und zudem im Internet zu betrachten ist). Besonders spannend scheint mir Folge 3, „Konsum“ zu sein, die am 26.4. um 11:50 Uhr noch einmal ausgestrahlt wird:

      Künstler erforschen das Territorium der Ökonomie. Die vierteilige Dokumentationsreihe “Gegenangriff” verbindet auf einzigartige Weise das Abenteuer Kunst mit einer Entdeckungsreise in das Territorium der Wirtschaft. Zum ersten Mal zeigt eine ARTE-Dokumentationsreihe Wirtschaft als Objekt von Kunst, statt Kunst als Objekt von Wirtschaft

      Was bleibt von den Schlachtfeldern des Konsums?

      Konsum ist das Glücksversprechen des Kapitalismus. Wer sind wir ohne Dinge, ohne Konsum? Was, wenn da nichts mehr ist: keine Dinge, keine Waren, keine Marken, keine Projektionsflächen? Der britische Künstler Michael Landy eröffnet neue Perspektiven auf das “Konsumparadies” mit einem radikalen Selbstexperiment.

      Im Namen der Kunst zerstört er im Februar 2001 systematisch seinen gesamten Besitz. Landy stellt ein Inventar seines Lebens auf: mehr als 7.000 Objekte, von der Geburtsurkunde bis zum Schaffellmantel seines Vaters, werden in ihre Einzelteile zerlegt und pulverisiert. Titel der in einem Video dokumentierten Aktion: Breakdown. Die Vernichtungsaktion wird für Landy zur Befreiung auf Zeit aus einem System, das nicht aufhört, sich selbst zu reproduzieren. Sie ist eine Reflektion über die verborgene Beziehung zwischen Individuum, Besitz und Identität. Eine Meditation über Wert und Wesen der Dinge und den Kern unseres heutigen Konsums.

      Nach einem Jahrzehnt spricht Landy über die Prozesse der Zerstörung seines materiellen Lebens, die zu einer zweijährigen Schaffenspause führten. Ein Film über Paradies und Hölle des Konsums, über Schöpfung und das Nichts.

      “Gegenangriff” fordert auf zur radikalen Selbstbefragung: Was kaufen wir, wenn wir kaufen? Wer bin ich ohne die Dinge, die ich besitze? Wer bin ich ohne Konsum?

      Die vierteilige Dokumentationsreihe stellt vier zeitgenössische Künstler vor, die auf unorthodoxe Weise unser Wirtschaftssystem erkunden: vier Grenzgänger. Einen Italiener, der Geld zu Kunst verdaut, einen Klangkünstler, der die Dynamik des Finanzmarkts in Sound transformiert, einen Briten, der in einem Selbstexperiment seinen gesamten Besitz zerstört, eine Fotografin, die über Jahrzehnte den Habitus der ökonomischen Elite dokumentiert. Die Resultate reichen von humorvoller Subversion, akribischer Investigation, existentiellem Selbstexperiment, bis zu einfühlender Dokumentation.

      Mit ihren ungewöhnlichen Werken loten sie Fragen aus, die uns alle angehen: von Geld und Tausch, Börse und Spekulation, Konsum und Besitz, Armut und Reichtum. Wie funktioniert Geld? Was kaufen wir, wenn wir kaufen? Wer sind wir ohne Dinge? Warum wächst die Kluft zwischen Arm und Reich? Mit außergewöhnlichen Mitteln führt uns die Kunst vor Augen, aus welchen stillschweigenden Annahmen das Wirtschaftsgeschehen im 21. Jahrhundert seine Kraft bezieht. “Gegenangriff – Wirtschaft im Fadenkreuz der Kunst” eröffnet überraschende Perspektiven auf die Welt der Ökonomie.

      Sendetermine der vier Folgen:
      Geld – 19.4., 11:40 Uhr
      Spekulation – 28.4. 11:45 Uhr
      Konsum – 26.4. 11:50 Uhr
      Ungleichheit – 24.4. 23:35 Uhr

      Und wenn Ihr schon mal bei Arte seid, könnt Ihr ja heute, am Dienstag, auch gleich noch diese Sendung um 20:15 vormerken:

      Die Dokumentation „Dritte Welt im Ausverkauf“ erzählt, wie die Nahrungs- und Finanzkrise 2008 zu einem unfassbaren Wettlauf um die Kontrolle von Agrarflächen rund um den Globus geführt haben (anhand von Beispielen aus Äthiopien, Indien, Saudi Arabien und Latein Amerika). Mehr als fünfzig Millionen Hektar Land wurden bereits verkauft. Industrielle, Finanzinvestoren und sogar Regierungen produzieren nun in ärmeren Ländern. Doch diese Staaten schaffen es häufig noch nicht einmal, ihre eigene Bevölkerung zu ernähren…

      Gleichzeitig wird diese Dokumentation um 20h15 auf http://planete-a-vendre.arte.tv/de/ mit realtime Informationen von Twitter, Flickr, Google News und Wikipedia über das Thema gezeigt. Es ist unter Mozilla Firefox zu sehen.

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      Mrz
      10
      2011
      1

      Suchanfragen des Monats – McDonald’s, Nestlé, Katzenfutter und Billigfleisch

      Es wird mal wieder Zeit für einen kleinen Blick auf die interessantesten (oder sonderbarsten) Suchanfragen, die einige Besucher auf meinen Blog geführt haben – und damit die Fragen nicht ungeklärt im freien Raum stehen bleiben müssen, auch gleich meine Antworten dazu:

      „wo wird das essen von mcdonalds erzeugt“

      Naja, wenn man den Reklamespots des Konzerns glauben darf, ist alles bestens, quasi direkt vom deutschen Kleinbauernhof um die Ecke. Die Realität sieht leider doch oft anders aus, siehe auch den Markt-Beitrag „Dem Hamburger auf der Spur“.

      „mcdonald’s kindergeburtstag“

      Ach nein, bitte nicht! Tut Euren Kindern lieber was Gutes und veranstaltet selbst was, also sie in genormten Plastikambiente Plastikfood essen zu lassen!

      „wie betrifft mich die globalisierung“

      Diese Frage bedarf eigentlich eines eigenen Artikels, wenn nicht gar eines kompletten Buches. Aber kurz gesagt betrifft JEDEN von uns hierzulande die sog. „Globalisierung“, sowohl im Positiven (viele Waren sind für unsereins günstig, weil in ärmeren Ländern Menschen dafür schuften; viele Reisebschränkungen sind gefallen) wie auch im Negativen (Umweltverschmutzung, Arbeitsplatzabbau im Inland, einseitige Exportorientierung der Wirtschaft zu Lasten einer Selbstversorgung usw. usf.). Wenn die derzeitige Form der Globalisierung, also der neoliberale Kurs des ewigen Wirtschaftswachstums und Konsums, weitergeführt wird, werden wir am Ende alle Verlierer sein…

      „nestlé macht durch nahrung rezession“

      Also das ist mal ein interessanter Gedanke … dem ich allerdings nicht so ganz folgen kann. Nicht, dass ich Nestlé gegenüber positiv eingestellt wäre, und sicherlich richtet der Konzern durch sein Treiben in vielen Regionen der Welt auch genug Schäden an (z.B. durch die Wasserprivatisierung, das Vorantreiben der Genforschung, durch den Einsatz billiger Rohstoffe etc.), aber ob das nun gleich zu einer Rezession führt, hm. Wer mehr weiß, darf mich gerne aufklären. :-)

      „wer trägt die kosten für billigfleisch“

      Tja, die trägt am Ende die Gesellschaft, wie generell bei Billigprodukten (Discounter etc.). Von der miesen Behandlung der Tiere angefangen über den unnötig gesteigerten Fleischkonsum (weil’s ja soooo schön billig ist), den Ressourcenverbrauch für Futtermittel (Soja aus Südamerika), die Energie- und Wasserverschwendung bei der Fleisch„produktion“ bis hin zum Verbraucher, der bei besonders billigem Fleisch eben auch die entsprechend minderwertige Ware enthält, die – die Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre sprechen da ja Bände – am Ende sogar zur Gefahr für die eigene Gesundheit werden. Also wenn schon Fleisch, dann besser Qualität (Bio). Oder gleich was anderes essen – ich empfehle Seitan.

      „was ist in katzenfutter drin“

      Glaubt man der Reklame, dann natürlich nur das Beste! Gesunde Zutaten, schonend verarbeitet, damit das Haustier gesund und froh durchs Leben tollen kann. In der Welt der realen Welt lesen sich die Zutatenlisten dummerweise doch etwas anders – Schlachtabfälle, Geschmacksverstärker, Zucker. Deswegen: „Katzen würden kein Whiskas kaufen“!

      „bio bessere arbeitsumstände“

      Kommt drauf an, was man darunter versteht. Leider garantiert ein Bioladen nicht zwingend für gute Arbeitsbedingungen und auch beim Anbau kann so manches schief gehen. Aber zumindest wird mit weniger Giftstoffen hantiert etc., und bei manchen Anbauverbänden (Demeter, Bioland) wird auch Wert auf die sozialen Komponenten gelegt. Ob der Trend zum Massen-EU-Bio da förderlich ist, sei mal dahingestellt…

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