Sep
12
2010
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Widerstand gegen Atompläne und Geheimverträge

Nun ist sie also beschlossen, nach viel Trara, die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, von der schwarz-gelben Koalition als große Energiewende gefeiert. Von einem undursichtigen „Geheimvertrag“ (s. auch HIER) begleitet, rufen die verantwortungslosen und wahnwitzigen Pläne, mit der längeren Laufzeit der Atommeiler den großen Energiekonzerne in den nächsten Jahrzehnten Abermilliarden zuzuschustern und den Ausbau regenerativer Energien letztlich zu behindern, eine Welle des Protests hervor. In Berlin wird am nächsten Wochenende, am 18. September, zum großen Protestmarsch aufgerufen, und 1 Million Menschen aus der ganzen Republik werden erwartet, um für eine zukunftsträchtigere Energiepolitik zu demonstrieren – „Anti-Atom-Demo“.

Außerdem gibt es im Internet verschiedene Petitionen, die sich direkt an die Regierung richten und gegen den Lobbyisteneinfluss.

Campact! will „Merkels Atompläne stoppen“ und bittet um Unterzeichnung der Online-Petition – HIER.

Angela Merkel will Atomkraftwerke durchschnittlich 12 Jahre länger am Netz lassen. Am 28. September soll das Bundeskabinett darüber entscheiden. Dann wollen wir unseren Appell in bundesweiten Zeitungen veröffentlichen – mit mehr als 100.000 Unterschriften.

Auch die NGO Avaaz.org, ein weltweit operierendes Projekt, das sich für viele soziale und politische Aktionen einsetzt, hätte gerne Eure Stimme – „Bürger gegen die Atomlobby“:

Hinter verschlossenen Türen drängt Kanzlerin Merkel auf ein neues Energiekonzept, maßgeschneidert auf die Atomlobby.

Sie nennt es eine “Energie-Revolution”, doch in Wahrheit ist es ein gewaltiger Erfolg für die Profite der Atomkonzerne und ein riesiger Rückschlag für wichtige Investitionen in erneuerbare Energielösungen und den Klimawandel.

Die Unterstützung der Bevölkerung für die Regierung ist gering – Wenn jetzt also genug von uns diesen Skandal aufdecken und unsere Opposition kundtun, könnte der Wille der Bürger die Atomlobby übertrumpfen. Doch wir sind in einem Wettlauf mit der Zeit – die Regierung wird ihr endgültiges Konzept noch diesen Monat vorlegen.

Und schließlich kämpft auch der Berliner Verein Lobby Control seit längerem schon gegen den undemokratischen Einfluss der großen Lobbyverbände auf die Politik. In ihrer aktuellen „Aktion: Atom-Geheimabkommen widerrufen!“ setzt sie sich insbesondere gegen die Klauseln der Absprachen mit den Energiekonzernen zur Wehr:

Fernab von Öffentlichkeit und Parlament hat die Bundesregierung ein Geheimabkommen mit den großen vier Energiekonzernen getroffen, dass den Konzernen längere Laufzeiten und Milliardengewinne zusagt. Nur nach öffentlichem Druck wurde der Vertragsinhalt mit seinen Schutzklauseln für EnBW, EON, RWE und Vattenfall jetzt öffentlich. Diese Nacht- und Nebel-Politik ist undemokratisch und nicht akzeptabel. Es darf nicht sein, dass die Energiekonzerne einseitig die Politik bestimmen und mit der Bundesregierung hinter den Kulissen Deals über Laufzeiten und ihre Besteuerung aushandeln. Fordern Sie jetzt Bundeskanzlerin Merkel auf, das Abkommen zu widerrufen und für demokratische Entscheidungsprozesse zu sorgen! Unterschreiben Sie jetzt den Appell!

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Aug
09
2010
9

BP plant neue Bohrung im Mittelmeer

„Aus Schaden wird man klug“, so fabuliert der Volksmund. Dass dies leider nicht immer stimmt, beweist BP gerade auf besonders ignorante Weise – gerade erst hat man im Golf von Mexiko eine Ölkatastrophe unbekannten Ausmaßes zu verantworten, da will der Konzern schon die nächste Tiefseebohrung vornehmen, diesmal im Mittelmeer an der Küste vor Lybien. Unglaublich… Campact ruft dazu auf, diesem Treiben die rote Karte zu zeigen, indem man an ihrer Online-Protestaktion teilnimmt. Also bitte alle mitmachen, um den Wahnsinn zu stoppen! (Und natürlich nie mehr bei Aral tanken, das ist klar.)

Vor rund zwei Wochen gelang es BP endlich, das Bohrloch im Golf von Mexiko zumindest provisorisch zu verschließen. Monatelang demonstrierte der Ölkonzern, wie wenig er Tiefseebohrungen im Griff hat. Doch anstatt hieraus Konsequenzen zu ziehen, will BP bereits in wenigen Wochen die nächste Bohrung starten. Im Mittelmeer, vor der Küste Libyens, will der Öl-Multi in noch größerer Tiefe als am Golf von Mexiko eine neue Ölquelle erschließen.

Gemeinsam können wir die dreisten Pläne von BP durchkreuzen! Das Unternehmen kämpft schon jetzt mit seinem ramponierten Image und wird auf Protest der hiesigen Konsument/innen sehr sensibel reagieren. Schließlich ist BP mit der Marke Aral bundesweit Marktführer beim Betrieb von Tankstellen.

Der Hunger nach neuen Ölquellen hat in den letzten Jahren zu einer enormen Zunahme von Tiefseebohrungen geführt. Dabei existiert für Bohrungen ab 200 Meter Tiefe keine Technik, mit der Störfälle zuverlässig behoben werden könnten. Taucher können hier auf Grund extremen Drucks, völliger Dunkelheit und eiskalten Temperaturen nicht zum Einsatz kommen und die eingesetzten Roboter scheiterten im Golf von Mexiko regelmäßig.

Die Rechte für die Bohrungen in der Mittelmeerbucht Große Syrte hat BP vor drei Jahren von Libyen für 900 Millionen Dollar erworben – die bis dato größte Einzelinvestition in der Geschichte des Konzerns. Doch noch ist offen, ob BP sich wirklich traut, nach der gigantischen Ölpest im Golf von Mexiko die nächste Tiefseebohrung in über 2.000 Meter Tiefe zu starten. Jetzt kommt es auf unseren Protest an!

Verlangen Sie von BP, die Tiefseebohrungen zu unterlassen!

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Apr
09
2010
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Noch ein Veranstaltungstipp: Morgen, 10.4. Anti-Atomkette in vielen deutschen Städten

campact-kette_2_450Wer am morgen Samstag mal was Sinnvolles machen will, also sinnvoller als z.B. „shoppen“ zu gehen, kann sich ja an der bundesweit von Campact geplanten Aktion gegen die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke beteiligen. Die Anti-Atom-Kette soll am 24. April für Aufsehen sorgen, und am 10. April, also morgen, gibt es bereits Auftaktveranstaltungen:

Mit zehntausenden Menschen wollen wir am 24. April eine große Aktions- und Menschenkette gegen eine Aufkündigung des Atomausstiegs entstehen lassen – vom Pannenreaktor Krümmel über Hamburg bis zum AKW Brunsbüttel. Zum richtigen Zeitpunkt: Nach der NRW-Wahl Anfang Mai gehen die Atom-Verhandlungen zwischen Regierung und Konzernen in die heiße Phase. Unterstützen Sie die Aktion!

In Berlin und in bundesweit über 50 Orten werden zwei Wochen vor der großen Aktions- und Menschenkette, am 10.4.2010, bereits Auftakt-Menschenketten entstehen – und die Werbetrommel für den 24. April rühren. Kommen Sie zu einer Auftakt-Menschenkette in Ihrer Nähe!

>> Wo finden Auftakt-Menschenketten vor Ort statt?

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Feb
04
2010
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Den Kopfpauschalen-Wahnsinn stoppen!

Die Regierungskoalition ist ja drauf und dran, eines der Lieblingskinder der FDP – die unselige Kopfpauschale bei der Krankenversicherung – umzusetzen. Dass die FDP ihrem Klientel damit was Guts tun will, ist klar, denn fortan sollen alle Menschen, unabhängig vom Einkommen, die gleiche Summe für ihre Krankenversicherung berappen. Noch ungerechter geht es wohl kaum. Glücklicherweise regt sich bei CDU/CSU Widerstand und auch die Aktionsplattform Campact hat eine neue Online-Unterschriftenaktion dazu gestartet – also bitte alle mitmachen! >> hier entlang

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Dez
11
2009
3

Vom Strippenziehen – Die Folgen von Lobbying & Korruption für Umwelt und Gesellschaft

Wie Lobbyismus funktioniert, sehen wir momentan gerade sehr „schön“ an einem aktuellen Beispiel der internationalen Politik – während die Staatsführer der Welt in Kopenhagen ihre Köpfe zusammenstecken, um (vermutlich halbherzige) Lösungen für die Umwelt- und Klimaprobleme der Erde zu finden, arbeitet man im Hintergrund schon eifrig daran, dass diese „Lösungen“ nicht gar zu spürbar für die Wirtschaft werden. So lässt sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Rüttgers vom Energieriesen E.On einpannen, einen entsprechenden Paragraphen in NRW zu kippen, damit das Unternehmen neu geplante Kohlekraftwerke bauen darf. (Siehe dazu auch die neue Kampagne von Campact „Keine Lex E.On“ – bitte mitzeichnen!)

politische-okologie-lobbyismus

Auch die Zeitschrift politische ökologie befasst sich in einer ihrer letzten Ausgaben mit dem Schwerpunktthema Lobbyismus – „Vom Strippenziehen – Die Folgen von Lobbying und Korruption für Umwelt und Gesellschaft“:

In der politischen ökologie117 erfahren Sie, mit welchen Mitteln wirtschaftliche Eliten ihre Interessen in die Gunst der Politik rücken und was für mehr Transparenz zu tun ist.

Industrieberater verwässern in Brüssel Umweltgesetze. AKW-Betreiber finanzieren Umweltgruppen, die Atomkraft reinwaschen. Marktradikale Denkfabriken schleusen Expert(inn)en ins Fernsehen ein, die neoliberale Reformideen propagieren, um den Weg zu ebnen für Privatisierung und Sozialabbau. Greenwashing, eine unkritische Berichterstattung, Nebenanstellungen von Abgeordneten oder schlicht Bestechung machen es der Öffentlichkeit nicht leicht zu durchschauen, wer welche Interessen verfolgt.

Die Autorinnen und Autoren der politischen ökologie117 nehmen die Lobbygruppen und ihre Methoden unter die Lupe, decken Umweltskandale auf und heben grüne Deckmäntelchen hoch. Sie bieten Strategien gegen den Filz und Ansätze für mehr Demokratie sowie eine kritischere Öffentlichkeit.

_ Warum sorgt die Politik nicht für mehr Transparenz?
_ Welche negativen Folgen für Mensch und Umwelt zeitigt der Lobbyismus?
_ Ist die derzeitige Krise ein Nährboden für Korruption?

Einen Artikel daraus gibt es sogar online als kostenloses pdf – Thomas Leif geht in seinem Beitrag „Lobbyismus und Demokratie – Die Politikflüsterer“ (>> pdf) scharfzüngig den Folgen auf den Grund, den diese Einflussnahme der Wirtschaft auf unser politisches und gesellschaftliches System hat.

Sie regieren mit, lautlos, aber hocheffektiv: Lobbyisten der Energie-, Pharma- oder der Zigarettenindustrie schreiben an Gesetzen mit und setzen Abgeordnete unter Druck. Der massive Einfluss der Lobbys gefährdet die Integrität der Politik – und damit auch die Demokratie.

(…) Parlamentsfolklore und politischer Alltag
Deutschland lebt mit einer Lebenslüge. Mit der Lüge, dass unsere Gesetze im Wesentlichen von den dafür gewählten und vom Volk legitimierten Abgeordneten entworfen, beraten und bestimmt werden. Tatsächlich schwindet der parlamentarische Einfluss auf die Gesetzgebung seit Jahren. Immer häufiger segnen die Fraktionen im Deutschen Bundestag das ab, was über die starken Lobbyorganisationen rund um den Reichstag erdacht, erwünscht und über viele Kanäle frühzeitig in den parlamentarischen Prozess eingebracht wurde. Was viele Abgeordnete hinter vorgehaltener Hand zugeben, verdrängt die politische Klasse, ignoriert die Wissenschaft, übersieht die Medienszene und verschweigt die zunehmend mächtige Lobby. (…)

In den deutschen Sozialkunde- und Politiklehrbüchern wird in der Regel Parlamentsfolklore vermittelt. Kaum ein Wort über die geschickte Platzierung wichtiger Lobbyist(inn)en in den Minist erien, die der Bundesrechnungshof in einer bahnbrechenden Studie analysiert und scharf kritisiert hat. (…)

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Okt
18
2009
3

Gutes aus dem Netz

p-magazin-cover_18Heute möchte ich Euch als Gastbeitrag einen interessanten Artikel von Jacob Chromy (dem Mann hinter Antipreneur) präsentieren, der ursprünglich im Stadtkulturmagazin P, Ausgabe September 2009, www.p-magazin.net erschienen ist.

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Gutes aus dem Netz

Kinderschänder, Terroristen, Raubkopierer – im Internet tummeln sich angeblich nur noch die Gesetzlosen. Das schreien in letzter Zeit immer wieder die Internetausdrucker (Politiker) und Mainstream-Medien. Höchste Zeit einmal die “guten” Seiten im WWW zu betrachten – denn davon gibt es jede Menge.

Wer Gutes tun will, aber von Spendenständen und “Schlechte Gewissen”-Briefen der Wohltätigkeitsorganisationen genervt ist, kann sich im Netz engagieren.  Betterplace.de, helpedia.de und wikando.de sind Webseiten, die das Spendensammeln im Netz revolutionieren wollen.

Im hippen Web 2.0-Look können Nutzer eigene Hilfsprojekte eintragen, mit Hintergrundinformationen versehen und den nötigen Finanzierungsbedarf erklären. User und Spender sehen sofort, wie viel Geld schon gesammelt wurde, wer ihr Geld bekommt und was mit ihren Moneten erreicht wird. Die Nutzer der Spendenportale können sich ähnlich wie auf Social Network Seiten vernetzen und austauschen.

Auf betterplace.de sucht zum Beispiel der Darmstädter Verein “Zündholz – Hilfe zur Selbsthilfe e.V.” für sein Projekt “Kaufhaus der Gelegenheiten” Unterstützung. Der Verein “BBK Darmstadt e.V.” nutzt helpedia.de zum Spenden sammeln. Auf den beschriebenen Hilfsseiten kann man aber nicht nur sein Geld spenden, sondern auch seine Zeit. Denn nicht alle Organisationen oder Projekte suchen nach finanzieller Unterstützung, sondern manchmal auch nach Wissen, Erfahrung und helfenden Händen.

Wer nicht so der Spendertyp ist und eher die “Hilfe zur Selbsthilfe” propagiert, der kann einen Mikrokredit vergeben. Seit der Verleihung des Friedensnobelpreis im Jahr 2006 an Mohammed Yunus und seine Grameen Bank ist diese Form der Entwicklungshilfe weltbekannt. Dabei werden Kleinstkredite von wenigen Dollars an Unternehmer in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt, die bei keiner “normalen” Bank eine Finanzierung bekämen oder bei Kredithaien Wucherzinsen von 100 Prozent oder mehr berappen müssten.

Auf kiva.org können solche Mikrokredite jetzt auch von Jedermann vergeben werden. Angemeldete Nutzer können Kleinstunternehmern 25 Dollar oder mehr leihen. Die Kreditnehmer stellen sich und ihre Projekte auf der Plattform vor, wie z.B. eine peruanische Bierverkäuferin, die 100 Dollar für einen neuen Kühlschrank brauchte.

Wem die Kohle zum Spenden oder Mikrokredit vergeben fehlt, kann sich dennoch im Netz engagieren. Kampagnenplattformen wie campact.de und greenaction.de bieten Nutzern die Möglichkeit sich online politisch zu äußern oder Mitstreiter für aktiven Umweltschutz zu finden. Mit ein paar Klicks kann man zum Beispiel auf campact.de einen Appell gegen das AKW Krümmel unterzeichnen oder sich gegen Kohlekraftwerke auf greenaction.de aussprechen. Je mehr Unterstützer die Appelle finden, desto größer wird die mediale Aufmerksamkeit und der Druck auf die Politik.

Man kann aber auch direkt den Politikern seine Meinung geigen. Seit 2005 können Netzbürger auch im Web mittels einer öffentlichen Petition auf Missstände und Gesetzeslücken hinweisen oder eine E-Petition mit ihrem Namen unterstützen. Wer binnen drei Wochen 50.000 Bürger zum Mitzeichnen bewegt, darf sein Anliegen persönlich vor dem Petitionsausschuss des Bundestags vortragen und bekommt mediale Aufmerksamkeit für sein Vorhaben.  Erfolgreiche E-Petitionen waren “Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten” mit mehr als 130.000 Unterstützern oder der “Antrag für ein bedingungsloses Grundeinkommen” mit mehr als 50.000 Mitzeichnern.

Wer von einem Fremden plötzlich in einer Bar einen Drink oder eine Capputchibo spendiert bekommt, sollte nicht gleich das Schlimmste oder Schönste denken. Der oder die Beschenkte könnte in diesem Moment teil eines Spieles werden. Und zwar des ersten “Social Reality Game” der Welt: Akoha. Das aus Kanada stammende Spiel versucht spielerisch Gutes zu tun und verknüpft dabei die Offline- mit der Onlinewelt. Doch wie funktioniert das?

Auf akoha.com kann für fünf Dollar ein Kartenspiel mit 20 so genannten “Missions” bestellt werden. Dieses Kartenset hat einen Code, der mit dem eigenen Akoha-Profil auf der Webseite verknüpft wird. Im Kartenset sind verschiedene Missionen enthalten wie z.B. “Give Someone a Book”, “Donate an Hour of Your Time” oder wie anfänglich erwähnt “Invite Someone for Drinks”. Für jede Mission gibt es “Karma Points”.

Auf jeder Missions-Karte ist ebenfalls ein Code aufgedruckt. Wird die Karte “Invite Someone for Drinks” gespielt und der Beschenkte gibt dann den Karten-Code auf der Akoha-Webseite an, werden dem Kartenbesitzer 175 Karma-Punkte gutgeschrieben. Weitere Details wie Foto, kurze Story oder Lokalisierung auf einer Landkarte geben Extrapunkte.

Der eigentliche Clou: die Karte wechselt nach der Registrierung den Besitzer und kann weiter gespielt werden. Auf der Webseite sieht man dann, wer alles die Karte gespielt und wo auf der Welt jemand auf einen “Drink” eingeladen wurde. Außerdem  gibt es auf akoha.com eine Weltkarte mit allen bisherigen Missionen – in Darmstadt wurden schon zehn Karten der Nettigkeiten gespielt.

Wer die vorgegeben Akoha-Missionen nicht so prickelnd findet, der spielt einfach die “Wild Mission Card”. Mit dieser Karte kann mich sich selber eine Aufgabe stellen und sie ausspielen – z.B. den Flohmarkt auf dem Karolinenplatz retten oder einen Artikel für das P-Magazin schreiben. Auch dafür gibt es dann Karma-Punkte.

Auf einen Klick:

Spenden & helfen
http://betterplace.de
http://helpedia.de
http://wikando.de

Mikrokredit vergeben
http://kiva.org/

Appelle unterzeichnen
http://campact.de
http://greenaction.de
https://epetitionen.bundestag.de

Spielerisch Gutes tun
http://akoha.com/

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Okt
02
2009
7

Den Ausstieg aus dem Ausstieg verhindern!

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Nach der absolvierten Bundestagswahl gilt es, die schlimmsten Konsequenzen von Schwarz-Gelb zu verhindern oder doch zumindest zu bremsen. Die Internetaktivistenplattform Campact! hat derzeit eine neue Kampagne gestartet, in der es darum geht, den von CDU & FDP angepeilten Ausstieg aus dem Atomausstieg bzw. die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke (die, seien wir ehrlich, doch ausschließlich den Gewinnen der großen Energiekonzerne zugute kommt und nicht etwa zu niedrigeren Stromkosten führt) zu vermeiden. Also bitte alle mitmachen (>> HIER) – das geht schnell und einfach und unkompliziert, und je höher die Zahl der Unterzeichner, desto stärker auch das damit gesendete Signal. Man muss es zumindest versuchen, auch wenn man ja schon bei der E-Petition zu diesen Kinderpornographiesperren gesehen hat, wieviel sich „die Politik“ um die Wünsche der Bürger kümmert – nämlich gar nicht…

Zum Thema passt auch die aktuelle Meldung aus der Süddeutschen Zeitung: „Schavan hält angeblich brisante Atomstudie zurück“:

Ein bislang unbekanntes Gutachten könnte die Debatte um die Kernkraft in Deutschland neu befeuern. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hält laut einem Zeitungsbericht seit zwölf Wochen ein brisantes Gutachten zur Atomenergie unter Verschluss, das sie selbst in Auftrag gegeben hat.

Nach Angaben der Financial Times Deutschland regen in der Studie rund hundert Forscher unter anderem den Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland an.

Außerdem werben sie dafür, an anderen Standorten als Gorleben nach atomaren Endlagern zu suchen. Schavan, die als Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gilt, seien die Atom-Empfehlungen offenbar zu heikel.

Ergänzung: Statt nur auf die Politik zu warten, kann natürlich jeder auch von sich aus schon einen Teil zum Atomausstieg beitragen – indem er den Stromanbieter wechselt und die vier großen Konzerne mit ihren Ablegern wie Entega oder e wie einfach hinter sich lässt. Mehr Infos dazu gibt es, wie ich schon mal berichtete, auf www.atomausstieg-selber-machen.de.

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Sep
26
2009
3

Jungwähler

Am Vorabend der Bundestagswahl möchte ich zwei gelungene Beiträge der letzten Frontal 21-Sendung auf die Tagesordnung heben – den Anfang macht „Wähler ab 50 entscheidend“, in der es um die Überalterung der etablierten Parteien geht und um die neuen Formen, die jüngere Menschen für ihr politisches Engagement finden, sowie den verzweifelten Kampf der Altparteien, die Jungwähler dennoch an sich zu binden (symbolisch hier die Szene am Ende, wo der kleine Junge den CDU-Luftballon ablehnt, hehe):

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Jan
08
2009
3

Genmanipulation – Folgen und Gefahren – Bayer & Monsanto

campact-gen-kopfbild_no0Es gab einmal eine Zeit, da war das Thema „Genmanipulation“ in aller Munde und Gegenstand auch der öffentlichen Mainstream-Diskussion. Doch irgendwie haben es die großen Konzerne geschafft, dass Genfood im Schatten der „Finanzkrise“ nun tatsächlich und im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde gelangt ist, jedoch ohne den medialen Aufschrei früherer Tage. Damit diese gefährliche Entwicklung nicht komplett in den Hintergrund tritt, hilft es nur, das Thema immer wieder auf die Tagesordnung und ins Bewusstsein zu hieven. Glücklicherweise bietet das Internet eine ideale Plattform zum Verbreiten von Information auch gegen den Mainstreamblabla. In den vergangenen Wochen und Monaten fand  ich so doch eine Reihe von interessanten und auch erschreckenden Beiträgen über die Konzerne, die ihren Profit über die Gesundheit jetziger und zukünftiger Generationen setzen und den Erdball mit genmanipulierten Produkten überziehen, allen voran Bayer, Monsanto und Nestlé (letztere setzen sich ja auch offen für die Förderung des Genfoods in der EU ein).

Über den Blog Für eine bessere Welt wurde ich auf eine neue Studie von foodwatch aufmerksam, die untersucht haben, ob die genveränderte Reissorte „Golden Rice“ wirklich Vorteile bringt, in diesem Falle die versprochene zusätzliche Anreicherung des Reis mit Vitamin A. Sie kommen zu dem ernüchternden Schluss:

Insgesamt stellt sich das ‘Golden Rice’-Projekt als eine Kampagne zur Durchsetzung gentechnisch veränderter Nahrungsmittel dar, der öffentlichkeitswirksam ein humanitäres Kleid übergestreift wurde: Ein Projekt, mit dem gleichermaßen die Standards für die Risikoprüfung von gentechnisch verändertem Saatgut abgesenkt und die Kritiker der Gentechnik-Nahrung moralisch unter Druck gesetzt werden sollen sowie die Ablehnung der Verbraucher durchbrochen werden soll. Vor allem für die Politik sollten die Vorgänge um den ‘goldenen Reis’ eine Mahnung sein. Denn sie greift nur zu gerne die Heilsversprechen der Gentechnikindustrie auf, um sich vor den geeigneten, aber unbequemen Maßnahmen – wie etwa den Welthunger durch ein faires Welthandelsystem für Agrarprodukte zu bekämpfen – zu drücken.

Und wirklich, die von den Befürwortern der genveränderten Lebensmittel so oft beschworene Verbesserung der Lebensumstände der Menschen erweist sich leider als reines leeres Versprechen – aus dem sich allerdings hervorragend Profit schlagen lässt. Die längerfristigen Folgen auf die Gesundheit von Natur & Mensch sind jedoch noch gar nicht richtig erforscht und bekannt; hier scheint ähnlich naiv-dreist und kurzsichtig vorgegangen zu werden wie einst bei der Atomkraft, welche in den 50ern auch mal als saubere Energiegewinnung galt. Alarmierende Studien über gesundheitliche Schäden auf Grund von Genmanipulationen gibt es zuhauf, aber die passen natürlich nicht ins saubere Bild der Genlobby. Duckhome berichtet, wie Monsanto und Bayer mit der Risikotechnologie Genmanipulation zum Schaden vieler Leute auch in den ärmeren Ländern vorgehen. Das Perfide an beispielsweise genmanipuliertem Getreide ist, dass diese Firmen nach der Änderung auch nur eines Gens der ursprünglichen Pflanzen diese zum patent anmelden und somit fortan Lizenzen dafür verlangen können. In Verbindung mit der sog. „Terminierung“ der Gene, die verhindert, dass Bauern wie seit vielen Generationen üblich einen Teil der Ernte für die nächste Aussaat zurücklegen, sondern sich wieder für teures Geld neues „Wundersaatgut“ kaufen müssen, erzeugt dies einen immensen Druck. Auf Duckhome finden sich viele weitere Artikel über die mehr als fragwürdigen Methoden der Gen-Weltkonzerne, die man sich gar nicht alle durchlesen kann, ohne dass einem schlecht würde…

Wem das noch nicht genügt, der sollte sich vielleicht mal die 44minütige französische Arte-Dokumentation „Genmanipulation, Folgen und Gefahren“ anschauen:

Also, was kann man tun? Sicher ist es sinnvoll, nichts von bekanntermaßen Genfood propagierenden und produzierenden Unternehmen wie Nestlé zu kaufen (>> Auflistung einiger Marken, die inzwischen zu Nestlé gehören) und sich vor allem mit Bionahrungsmitteln zu ernähren (sofern es der eigene Geldbeutel hergibt). Aber man kann auch aktiv Aktionen und Kampagnen unterstützen, die diesen Wahnsinn stoppen wollen.

bild-1Bantam Mais will herausfinden, wo zur Zeit in Deutschland überall schon genmanipulierter Mais angepflanzt wird. Dazu soll jeder in seinem garten oder auf dem Balkon Bantam Mais anpflanzen, woraufhin er das Recht hat, zu erfahren, wer in seiner Nachbarschaft Gentechnikmais anbaut. Außerdem soll in einer Online-Unterschriftenaktion das Verbot des Monsanto-Genmais Mon810 bewirkt werden.

Natürlich setzt sich auch die Plattform für Online-Demokratie Campact! für ein Verbot von Gennahrungsmitteln aus und fördert eine Vielzahl von Aktionen, seien es Unterschriftensammlungen oder großflächige Plakate.

Greenpeace darf in dieser Aufzählung nicht fehlen – die Umweltschützer haben absendefertige Protest-E-Mails im Angebot, mit denen man den Politikern Druck machen kann (aber ob diese auf den Bürger statt auf die Wirtschaftslobbys hören, darf leider bezweifelt werden, jedenfalls beim derzeitgen politischen Personal, sie informieren aber auch sonst ausführlich zu dieser Thematik und bieten Nachrichten und Hintergrundberichte. Der Firma Müller Milch / Weihenstephan widmen sie sogar eine eigene Seite

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