Jan
27
2009
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Nachtrag zu Werbung schadet (2): auto, motor und sport

ams_annoncenDiese Beobachtung des u.a. vom Greenpeace Magazin betriebenen Klima-Lügendetektors (dessen Lektüre ich nur empfehlen kann, werden dort doch regelmäßig aktuelle Werbelügen der großen Konzerne aufgedeckt) passt hervorragend zu meiner kleinen Aufklärungsserie über die Schädlichkeit von Werbung – im zweiten Teil ging es bei mir ja um die unheilvolle und von außen kaum noch zu erkennende Vermischung von Reklame und redaktioneller Arbeit. Früher nannte man so etwas ganz offen „Schleichwerbung“, heute hat diese Industrie – u.a. auch Dank fleißiger PR-Agenturen (den Totengräbern der freien demokratischen Zivilgesellschaft) – sehr viel umfassendere Dimensionen und subtilere Methoden entwickelt, um Lesern und Zuschauern objektive Information vorzugaukeln, wo doch eigentlich nur plumpe Produktanpreisung herrscht. Die Autolobbyzeitschrift auto, motor und sport besticht ja seit jeher durch ihre Nähre zur Autoindustrie, so dass man alle „Informationen“, die man dort liest, generell besser mit Vorsicht genießen sollte.

Der Klima-Lügendetektor hat nun jüngst eine neue und sehr offensichtliche Reklameplatzierung mitten im redaktionellen Teil ausgemacht – „Werbung für die Werbung“:

Die aktuelle Ausgabe des Vorzeigeblatts der Dienstwagenfahrer, auto, motor und sport, bestätigt dies Vorurteil auf erschreckende Weise: Die Autohersteller hätten längst verstanden, schreibt Chefredakteur Bernd Ostmann da in seinem Editorial, dass Umweltfreundlichkeit ein Wettbewerbsargument sei. Sein Beleg dafür: schlicht zwei Anzeigen von BMW und Audi. Und deren Inhalt wird in der redaktionellen Bildzeile kritiklos übernommen.

(…) Leider erklärt Ostmann in seinem ganzen Editorial nicht, warum der Flottenverbrauch (nicht nur von BMW) heute trotz dieser Wundertechniken noch weiter über der einstigen Selbstverpflichtung liegt. Dabei beweisen Autojournalisten seit Jahren, dass sie durchaus kritisch sein können: Die Fortschritte bei der passiven und aktiven Fahrsicherheit sowie die immer komfortableren, schnelleren und dickeren Autos gehen wesentlich auf ihr Drängen zurück.

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