Apr
27
2010
3

Zott „gewinnt“ den Goldenen Windbeutel 2010 und die Komplett-Kommerzialisierung der Sozialen Netzwerke

monte-drink_windbeutel_186x4101Da trifft es auf jeden Fall den Richtigen – der überzuckerte Monte Drink von Zott hat die Wahl zum Goldenen Windbeutel 2010, der dreistesten Werbelüge, „gewonnen“ – herzlichen Glückwunsch!

Das Ergebnis ist eindeutig: 81.451 Verbraucher beteiligten sich an der Wahl zur dreistesten Werbelüge des Jahres, und 37,5% stimmten für den „Monte Drink“ von Zott. Damit erhält die Großmolkerei aus dem bayerischen Mertingen den Goldenen Windbeutel 2010. Und das aus gutem Grund, denn Zott suggeriert Verbrauchern, bei Monte handele es sich um ein gesundes und ausgewogenes Produkt und einen „idealen Begleiter für Schule und Freizeit“. In Wahrheit aber steckt in dem „Milchmischgetränk“ vor allem eines: jede Menge Zucker. Umgerechnet 8 Stück Würfelzucker enthält ein Fläschchen Monte – mehr als die gleiche Menge Cola. Den Hersteller stört das nicht: Zott jubelt Eltern eine Zuckerbombe, die dazu noch mit Aroma und Zusatzstoffen aufgepeppt ist, als Zwischenmahlzeit für Kinder unter – unverschämter kann man nicht täuschen.

Am 23. April 2010 hat Zott anlässlich der Verleihung des Goldenen Windbeutels angekündigt, Rezeptur und Aufmachung von Monte Drink ändern zu wollen.

Die mittlereweile nicht mehr ganz so neuen großen Websites des Web 2.0-Zeitalters – allen voran Facebook, Twitter und Myspace – boomen wie nie zuvor. Es gehört immer stärker zum „guten Ton“, auch eine Facebookseite zu haben (wozu auch immer die gut sein soll). Im Hintergrund dieser ganzen Usereuphorie spielen sich allerdings die in unserem Wirtschaftssystem üblichen Prozesse ab: es geht um das kommerzielle Ausschlachten der Userinteressen, darum, möglichst früh einen möglichst großen Marktanteil zu sichern und auch in diesem Medium eine weitere Plattform zu entwickeln, die dem Abverkauf von Produkten und Images dient. Deshalb kann es gar nicht schaden, mal einen Blick auf die „andere Seite“ zu werfen, beispielsweise in den erfrischend offenherzigen Artikel „Kurzreklame: Das Vöglein Twitter wird flügge“ in der Financial Times Deutschland. Natürlich erwartet man von der FTD keine Analyse der sozialen Komponenten des Internets, dennoch lese ich solche Texte mit großem Unbehagen und Befremden:

[…] Die Werbebranche erkennt langsam den Nutzen der bisher wenig profitablen Netzwerke, zu denen etwa auch Myspace gehört. […] Investoren sind daher überzeugt, dass den reichweitenstarken Netzwerken künftig ein Milliardengeschäft sicher ist. […]

Pepsi und Co. setzen verstärkt auf das sogenannte virale Marketing, auf eine Werbeform also, bei der sich Botschaften allein über die Kommunikation der Nutzer wie ein Lauffeuer verbreiten. “Auf Twitter und anderen Netzwerken geht es weniger um die direkte Produktwerbung als um Imagepflege” […]. Das seien teilweise neue Formen der Unternehmenskommunikation. […]

[…] Marktneuling Twitter, geschätzter Unternehmenswert bislang rund 1 Mrd. $, hat nun am Dienstag erste Pläne für das Onlinewerbegeschäft veröffentlicht – und dabei gleich eine Reihe namhafter Kunden präsentiert: Die weltweit größte Kaffeehauskette Starbucks , der größte US-Elektronikhändler Best Buy sowie die Fluggesellschaft Virgin America bezahlen Twitter ab sofort für den Vertrieb ihrer Botschaften. […]

Bei der Gelegenheit, als  kleiner Kontrast zur Totalreklame noch ein Fernsehtipp: heute Abend von 20:15–21:45 Uhr im ZDF der Doku-Spielfilm „Dutschke“.

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Mrz
29
2010
2

Die dreisteste Werbelüge – Der Goldene Windbeutel 2010

Dass Werbung lügt ist eine tautologische Aussage, wie etwa „weißer Schimmel“ oder „dunkle Nacht“. Einige Reklametreibende aus dem Lebensmittelbereich sind allerdings besonders dreist bei ihren Imagekampagnen und täuschen und tricksen, was das Zeug hält. Deshalb hat sich Foodwatch bereits letztes Jahr daran gemacht, die dreisteste Werbelüge mit dem „Goldenen Windbeutel“ auszuzeichnen. Preisträger 2009 war übrigens Danone mit Actimel, einem überteuerten Industriejoghurt mit (wenn man der Reklame mit Kachelmann & Co. Glauben schenken würde) geradezu magischen Kräften.

Natürlich reißt der Strom an irreführender Werbung nicht ab und so gibt es auch dieses Jahr für eine der fünf nominierten Unternehmen den Goldenen Windbeutel zu „gewinnen“. Man kann nicht behaupten, dass die Frechheit der Konzerne geringer geworden wäre, im Gegenteil, wie man an diesem kleinen Informationsbeitrag sehen kann:

Noch bis zum 22. April kann man auf abgespeist – Etiketten lügen wie gedruckt noch für seinen Favoriten abstimmen. Verdient hätten diesen Preis natürlich alle vorgestellten Industrieprodukte („Lebensmittel“ kann man zu so einem gepanschten Zeug eigentlich ruhigen Gewissens nicht mehr sagen). Übrigens soll es dabei keineswegs darum gehen, nur ein paar „bedauerliche Einzelfälle“ anzuprangern, sondern vielmehr, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass der Konsument im Supermarkt grundsätzlich und systematisch durch Verpackungen und Reklame hinters Licht geführt werden soll und Firmen versuchen, uns vorzugaukeln, ihr billiger Industriemüll wäre etwa hochwertige gesunde Kost.

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Mai
15
2009
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Der neue Verpackungs-Schmu

Als ich vor einigen Wochen über die neue EU-Verpackungsverordnung berichtete, mutmaßte ich (und nicht nur ich), dass diese Aufweichungen der Richtlinien die Hersteller dazu animieren würde, eine gewisse Kreativität in Bezug auf Verpackungsgröße, geringerem Inhalt und gleichbleibendem Preis an den Tag zu legen. Nun schrieb mich gerade ein Leser an und wies mich auf die aktuelle Vorgehensweise bei der Zentis Fruchtkonfitüre hin – auf deren Website wird vollmundig vom „praktischen und formschönen 200-g-Schalenbecher“ geschrieben, allerdings lasse man die nicht unwichtige Information unter den Tisch fallen, dass der Becher bislang 225g enthielt. Ach so, der Preis sei natürlich gleich geblieben, trotz über 10% Gewichtsreduktion. Ich kann diese Information nun nicht aus eigener Anschauung verifizieren, da ich industriell gefertigte und gezuckerte Marmelade („50% Fruchtanteil“, na super…) seit vielen Jahren nicht mehr kaufe, aber so etwas passt eindeutig in die Strategien vieler großer Konzerne (siehe auch abgespeist.de).

Ich habe auf jeden Fall gleich mal bei Zentis angefragt, wie es sich denn mit dem Preis der neuverpackten Marmelade verhalte, also ob dieser dementsprechend auch um 10% gesenkt werde, und erhielt jetzt diesen erklärenden Brief, den ich auszugsweise wiedergebe:

Mit der Reduzierung der Bechergröße haben wir auf den allgemeinen Trend zu kleineren Verpackungen reagiert.

(…) Neben dieser Aufwertung müssen aber auch die gestiegenen Rohstoffpreise der Vergangenheit, die gestiegenen Energiepreise sowie andere Preisfaktoren für die neue Frühstückskonfitüre beachtet werden. Alle Faktoren zusammen machten eine Verteuerung unumgänglich.

(…) Da die grundlegende Überarbeitung aber bereits feststand, haben wir uns dazu entschlossen, die Preiserhöhung erst mit der neu gestalteten Verpackung umzusetzen.

Naja, es ist aber schon ulkig, dass man mit der Preiserhöhung so lange wartete, bis man eh eine kleinere Verpackung auf den Markt bringt, wahscheinlich in der (vermutlich berechtigten) Hoffnung, dass der normale Kunde die kleinere Verpackung nicht als solche wahrnimmt. Die NDR-Sendung Markt brachte Anfang der Woche übrigens einen passenden Bericht zum Thema Preisgestaltung – „Neue Mogelpackungen: Schmu beim Grundpreis“:

Seit dem 11. April 2009 ist diese 95-Gramm-Tafel nun erlaubt. Laut einer EU-Richtlinie müssen sich Lebensmittelhersteller nicht mehr an die bisher geltenden Verpackungsstandards für Grundnahrungsmittel halten. Diese Richtlinie wird in Deutschland in der sogenannten Verpackungsverordnung umgesetzt.

Wurde Milch bisher in den festen Größen 0,5, 0,75 oder 1 Liter verkauft, sind nun auch 0,85 oder 0,96 Liter möglich. Mehl oder Zucker können in 275-Gramm-Packungen, Butter in 75 Gramm, Wasser in 1,25 Liter-Flaschen verkauft werden. Gleiches gilt für Kaffee oder Schokolade. Einzig in der Spirituosen-Abteilung ist Verlass auf alte Größen. Die Verpackungsgrößen für Alkoholisches sind noch nicht freigegeben.  Verbraucherschützerin Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg befürchtet, dass “die Verpackungen alle verkleinert werden, ohne dass man das auf den ersten Blick erkennt. Das ist ein deutlicher Nutzen für den Anbieter, denn er verkauft weniger Ware für den gleichen Preis, und für uns eine versteckte Preiserhöhung.“

Beispiele dafür gibt es genug: Anbieter von Kosmetik-, Hygiene-, Putz- oder Süßwaren können schon seit Jahren freie Mengen wählen: Die ehemalige Pampers-Packung hatte zum Beispiel 44 Windeln, die neue hat nur noch 40. Der Preis ist gleich geblieben: 8,95 Euro. Beispiel Calgonit, Spezialsalz für den Geschirrspüler: Die alte Packung beinhaltet 1,8 Kilo Salz, die neue nur noch 1,5 Kilo. Beide kosten aber 5,99 Euro. Der alte Bärenmarke Schüttel-Shake hat einen Inhalt von 475 Milliliterb, der neue nur noch 400 Milliliter – beide kosten aber 76 Cent.

(…) Besonders wachsam sollten Kunden sein, die meist zu den gleichen Produkten greifen. Sie achten aus Gewohnheit meist weder auf den Preis noch auf die Packungsgröße. Doch auch für alle anderen Verbraucher gilt: Augen auf im Supermarkt. Um nicht auf Mogelpackungen reinzufallen, ist es wichtig, sowohl die Füllmenge als auch den Grundpreis zu kontrollieren.

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Apr
21
2009
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Werbung gegen Realität, Teil 12: Yogurette

bild-7„Ja, die Yogurette, die schmeckt so himmlich joghurt-leicht“, tralala. Wer kennt ihn nicht, diesen grenzdebilen Singsang aus dem Fernsehen, mit dem Ferrero seit Jahren (Jahrzehnten?) ihre Erdbeer-Joghurt-Schokolade bewerben und sie in den Rang einer natürlich-leckeren, sportlich-aktiven und damit eigentlich gesunden Schleckerei zu erheben versuchen. Sicher sind auch schon Millionen Gutgläubiger auf diesen Reklameschmarrn reingefallen – denn mit der Realität hat das Image dieses Produkt leider nur wenig zu tun. Tatsächlich ist dies mal wieder ein sehr „schönes“ Beispiel dafür, wie Werbung funktioniert und den Verbraucher in die Irre führen soll. Auf die Idee, zu suggerieren, dass man durch das Verzehren gezuckerter Produkte etwas für seinen Körper, für seine Fitness gar täte, muss man auch erst einmal kommen, Hut ab vor dieser Dreistigkeit der Marketingabteilung.

Die Foodwatch-Initiative Abgespeist hat sich dieses Treiben nun lange genug mit angesehen und zerlegt die Reklameversprechen von Ferrero aktuell gerade in ihre Einzelteile. So erfahren wir, dass Yogurette mehr Kalorien und Fett enthält als eine normale Vollmilchschokolade, der Käufer darüber auf der Packung aber gar nicht aufgeklärt wird. Nur über den Nährwert von Erdbeeren, von denen in dieser Schokolade sicherlich bestenfalls Spurenelemente enthalten sein dürften, lässt sich der Hersteller hier aus. Genauer gesagt besteht die Yogurette zu 5.5% aus Erdbeergranulat, eine Mischung aus Zucker, Fett und etwas Erdbeerpulver. Lecker, was? Gesunde Nahrung sieht natürlich anders aus, und wer tatsächlich glaubt, sich mit dem Verzehr dieses Produkts etwas Gutes zu tun, befindet sich ganz schön auf dem Holzweg. Alles weitere erfahrt ihr auf der entsprechenden Seite von Abgespeist, dort kann man dem Hersteller auch mit einem vorbereiteten E-Mail-Formular seine Meinung zu dieser Irreführung geigen.

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Apr
15
2009
2

Unerfreuliche Neuigkeiten für uns Bürger, Teil 2: Aufweichung der Verpackungsverordnungen

shampoo_packagingNa großartig, als wenn die Reklameindustrie und die Konzerne nicht schon genug Möglichkeiten hätten, den Konsumenten mit falschen Versprechungen und bunten Bildern hinters Licht zu führen – offenbar reichen den Firmen normale Werbung und auch Manipulationen in Form ihrer bisherigen Verpackungen (siehe die Initiative Abgespeist, die die Werbelügen, die dem Verbraucher auf Etiketten begegnen, regelmäßig aufdeckt) noch nicht aus. Denn seit dem 11. April entfallen nun die bisherigen EU-Verpackungsvorschriften,

die bisher die Einheitsgrößen für verschiedene alltägliche Produkte vorschrieben. Das heißt, dass z.B. Zucker, Milch, Butter oder Schokolade ab sofort in unterschiedlichen Größen angeboten werden dürfen. Das macht es dem Verbraucher natürlich viel schwerer, den günstigeren Preis zu erwischen oder den Schmuh hinter dem Ganzen zu entdecken. Schlaue Beobachter dürften in diversen Supermärkten schon bemerkt haben, dass z.B. kleinere Packungen höhere Preise haben als größere Packungen des selben Produkts. Oftmals erkennt der Verbraucher die Verarsche, wenn er mit dem 100 Gramm-Preis vergleicht, der im Miniformat am Preisschild im Regal angebracht ist. [via]

Das alles natürlich im Namen der angeblichen Konsumentenfreiheit… Darauf bezieht sich auch der Artikel „Mogelpackungen im Anmarsch“ in der Zeitung Neues Deutschland:

Vielen Verbraucherschützern bereitet die Umstellung Bauchschmerzen. Sie trauern der auslaufenden Regelung nach, die den Herstellern Verpackungsstandards vorschrieb. Schokolade beispielsweise gab es in der 100-Gramm-Packung. Auch 85-Gramm-Varianten fanden sich in den Supermarktregalen. Nicht aber 90-Gramm-Packungen. Künftig gelten solche Vorgaben nur noch für Wein und Spirituosen. Armin Valet von der Hamburger Verbraucherzentrale befürchtet nun mehr Tricks und Täuschungen im Supermarkt.

Solche Tricksereien beobachtet er bei Produkten wie Marmelade, Putzmitteln oder Kosmetika, für die schon jetzt keine Vorgaben mehr bestehen. Die Masche ist simpel und funktioniert nach dem Prinzip: Weniger drin, gleicher Preis. Ein Windelhersteller belässt bei der Packungsgröße und beim Preis alles beim Alten, packt aber drei Windeln weniger rein und erhöht so unbemerkt den Preis. »Das merkt der Verbraucher meist gar nicht«, sagt Valet. Versteckte Preiserhöhungen von mehr als 20 Prozent hat der Verbraucherschützer in den vergangenen Jahren aufgedeckt.

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Mrz
02
2009
2

Der Goldene Windbeutel 2009 – Die Wahl zur dreistesten Werbelüge

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Abgespeist, die Initiative von foodwatch, die ein kritisches Auge auf die Verschleierungen wirft, die uns die Firmen auf ihren Etiketten angedeihen lassen, um den Verbraucher z.B. ein zuckriges Müsli als gesund und natürlich vorzugaukeln, ruft derzeit auf, sich an der Abstimmung zum Goldenen Windbeutel, der Wahl der dreistesten Werbelüge 2009 zu beteiligen. Noch bis zum 19 .März kann jeder seinen „Favoriten“ aus den vorgeschlagenen Etikettenschwindel-Fällen herauspicken – nominiert sind diesmal:

Actimel von Danone
Danones angebliches Wundermittel plündert zwar ordentlich die Haushaltskasse, ist aber kaum wirkungsvoller als ein normaler Naturjoghurt – nur doppelt so süß. Activer Etikettenschwindel!

Bahlsen Gourmet-Genießerkuchen von Bahlsen
Beworben als eine „besondere Kombination erlesener Zutaten”, enthält der Bahlsenkuchen vor allem Zusatzstoffe und Aromen. Und aus welcher Haltungsform die verwendeten Eier stammen, erfahren Verbraucher nicht. Verbrauchtransparenz, Verbraucherservice – für Bahlsen Fremdwörter!

Biene Maja von Bauer
Was wie ein gesundes Milchprodukt für Kinder aussieht, ist in Wirklichkeit eine echte Zuckerbombe. Insgesamt 44 Stück Würfelzucker enthält der Trinkjoghurt pro Liter. Das ist mehr als in einem Liter Cola.

Frucht-Tiger von Eckes-Granini
Frucht-Tiger ist kein „gesunder Durstlöscher”, sondern ein Getränk, das die zahnschädigende Citronensäure (E330) und den umstrittenen Süßstoff Aspartam enthält. Eckes-Granini scheint sich Irreführung bis zur Zahnfäule vorgenommen zu haben!

Bertolli Pesto Verde von Unilever
Obwohl sie ausdrücklich beworben werden, sind Pinienkerne und Olivenöl nur in winzigen Alibi-Mengen enthalten. Ersetzt werden sie durch billigeres Sonnenblumenöl und Cashewnüsse. Aufgepeppt mit Aroma und einem Säuerungsmittel ist der angebliche „Klassiker” also vor allem eines: eine Mogelpackung.

Und dazu noch ein kurzes Video mit Thilo Bode von foodwatch und Tobi Schlegl:


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Jan
07
2009
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Surftipp: Abgespeist

Meinen heutigen Surftipp hätte ich auch unter das Motto „Werbung gegen Realität“ stellen können, denn das neue Projekt des Foodwatch-Teams hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vollmundigen Werbeversprechen der Konzerne auf den Verpackungen ihrer Produkte einmal genau zu durchleuchten und zu hinterfragen. Abgespeist heißt die Website, auf der eine ganze Reihe von bekannten Produkten namhafter Hersteller seziert werden – ein Klick auf einen „Hotspot“ auf der Packung offenbart die Realität hinter dem Reklameaufdruck. Gerne wird ja mit „gesund“-Versprechen gearbeitet, die sich bei näherem Hinsehen als pure Augenwischerei entpuppen. Mit bei den hier untersuchten Täuschern sind (natürlich) Nestlé, sowie Danone, Schwartau oder Unilever. Über viele der Etikettenbehauptungen macht man sich als Kunde vermutlich gar keine Gedanken (mehr), man nimmt sie einfach so hin. Dabei sollte eigentlich jedem klar sein, dass beispielsweise zuckriges Industriemüsli wie Nestlé Fitness Fruits nicht wirklich gesund sein kann, aller „Vollkorn-Garantie“ (dieses Müsli enthält nur ca. 30% Vollkorn) zum Trotz.

(Edit: Die WDR-Sendung markt berichtete in Februar 2009 unter dem Titel „Geduldige Etiketten“ übrigens auch über den Etikettenschwindel.)

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