Okt
23
2009
1

Zwei Aktionstipps für den Samstag: Flashmob in Kiel und Carrotmob in Berlin

Was kann man an einem Samstag Besseres machen, als „schön shoppen“ zu gehen? Sehr viel. Für Leser in Kiel und in Berlin bieten sich morgen, am 24.10., konkret zwei Aktionen an, denen auch eine sinnvolle Absicht zugrunde liegt.

In Kiel wird am weltweiten Klimaaktionstag auf dem Rathausplatz versucht, gerade die Kieler Verantwortlichen aufzurütteln, die sich durch wenig klimabewusste Planungen (so wurde zusammen mit Vattenfall ein neues Kohlekraftwerk geplant und erst durch Bürgerinitiativen verhindert) nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Hier der Aufruf von BUNDjugend und Attac:

Attac wird mit einem Stand und vielen Leuten dabei sein, außerdem mit einer Mobilisierungszeitung für den Klimagipfel in Kopenhagen.
Vorab schon mal eine Internetseite mit vielen Links zu diesem Thema:
www.gegenstromberlin.net

Die Aktion wird in Kooperation mit der “Klimastadt” Kiel durchgeführt, ok, aber bisher hat diese Stadt sich in ihren Planungen nicht als besonders klimabewusst hervorgetan. Der Ausbau des Flughafens und des Kohlekraftwerkes wurden von Bürgerinitiativen blockiert und nicht von der tieferen Einsicht der Ratsversammlung od. eines Bürgermeisters. Von daher wäre eine große Beteiligung zu begrüßen, um Herrn Todeskino/der Ratsversammlung vor Augen zu führen, dass die Bürger sehr wohl eine Klimastadt wollen und unterstützen.

24.10.2009 weltweiter Klimaaktionstag
Großer Luftbild-Flashmob auf dem Kieler Rathausplatz, 11 Uhr gehts los!

ACT NOW! – Handelt jetzt!
Weltweit werden an diesem Tag Gruppen fordern, die Treibhausgaskonzentration weltweit auf 350 ppm zu reduzieren (heute 390 ppm), um sicherzustellen, dass die globale Erwärmung bei unter 2°C bleibt.
Auch die BUNDjugend Schleswig-Holstein ist dabei. Mit einem riesigen Luftbild wollen wir unsere Forderung deutlich machen. Und dazu brauchen wir Dich, Deine Familie, Freunde, Bekannte, Verwandte… Denn wir wollen mit Menschen die Forderung auf dem Rathausplatz in Kiel formen und wollen dabei die magische Zahl von 350 Aktiven knacken.
Für Musik, kleine Ansprachen und Infostände ist gesorgt! Auch unser Bürgermeister Herr Todeskino wird die Aktion begleiten und eine kleine Rede halten.
– In Kooperation mit der Stadt Kiel –
Zieh Dir etwas Buntes an. ;-)

carrotmob2_plakat_blogsize

Die zweite Samstagsaktion hat ebenfalls mit dem Klimaaktionstag zu tun – es geht um den 2. Carrotmob in Berlin. Über Sinn und Unsinn von Flash- und Carrotmobs kann man sicherlich vortrefflich streiten, aber es ist schon mal zu begrüßen, wenn Menschen sich engagieren, statt alles nur gedankenlos hinzunehmen und bräsig in der Sitzschnecke abzuhängen. Hier die Pressemitteilung der Veranstalter (siehe dazu auch diesen Beitrag in Blogpatenschaften):

Carrotmob Berlin
‘Sex sells’ war gestern – Carrotmob stürmt den heißesten Imbiss in Berlin-Mitte!

24. 10. 2009, 10 Uhr, Berlin-Mitte – Hunderte von Menschen schreiben wieder einmal Geschichte: nämlich Ihre eigene. Sie entern einen Laden im Zentrum der Hauptstadt mit einem simplen Ziel vor Augen: “Essen gehen und die Welt verändern!” Das geht – weil Sie nur das Geschäft mit Kundschaft belohnen, das bereit ist, ihre Forderungen umzusetzen. Aus der Machtlosigkeit des Einzelnen wird so die Macht der Konsumenten.

Die Suche nach einem geeigneten Imbiss landete einen Volltreffer: Mit satten 45 des Tagesumsatzes wird Jens Riewe, Inhaber von eve&adam’s, sein Geschäft energieeffizienter umbauen, seine CO2-Bilanz verbessern und damit direkt etwas fürs Klima tun. Und eine Masse “williger Konsumenten” wird ihm dabei helfen.

Ausgewählt wurde der Laden, der bereit ist, in einer Wettbewerbssituation mit 30 anderen Imbissbetrieben, mehr als die Anderen in energiesparende Maßnahmen zu investieren. Der Carrotmob gibt dem Besitzer die Chance, sein Nachhaltigkeits-Image und seine Bekanntheit zu steigern und außerdem an dem Tag der Aktion eine Menge Umsatz mehr zu machen! Für ihn heißt das ganz klar: Ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. Für den Konsumenten heißt das: Den “Erfolg und Misserfolg am Markt” mit sozialer und ökologischer Verantwortung zu verbinden.

Das Konzept überzeugt durch den hohen Nutzen für alle Beteiligten, den aktiven Ansatz, mit kleinen Schritten Großes zu erreichen und durch die fortschrittliche Organisation: Über das Internet schließen sich die „Carrotmobber“, wie bei einem Flashmob, zusammen und speisen alle zusammen. Jens Riewe wird 45 des durch den Mob generierten Umsatzes in Energiesparmaßnahmen in seiner „biosalad&smoothie bar“ investieren. Damit der Erlös sinnvoll angelegt wird, wurde Christian Reha, Energieberater der Kampagne “Klima-sucht-Schutz”, zu Rate gezogen. Energiesparmaßnahmen werden nun je nach Erlös der Aktion an der Beleuchtung, der Kühlung und der Warmwasseranlage ansetzen und die CO2-Bilanz durch Ökostrom verbessern.

Am Klima-Aktionstag, dem 24. Oktober, sollen Politiker an ihre Verantwortung für den Planeten erinnert werden, damit sie sich auf der UN-Klima-Konferenz im Dezember in Kopenhagen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz einsetzen. Die derzeitige Konzentration von CO² in der Atmosphäre muss auf 350ppm gesenkt werden, um den Klimawandel zu stoppen – aus diesem Grund steht die Zahl 350 beim Klima-Aktionstag im Mittelpunkt. Außer den 350ct Aktionen beim Carrotmob, werden ab 15 Uhr 350 Raver angestimmt von Dr. Motte in der „Silent Climate Parade“ vom Potsdamer Platz zum Alex tanzen, die Klimapiraten 350 Rosen an die Klimakanzlerin überreichen, 350 Tonnen CO² durch Emissionszertifikate gelöscht und 350 Taucherbrillen und Schnorchel für ein Berlin unter Wasser verteilt werden.

Mehr Infos zum Carrotmob Berlin: www.carrotmobberlin.com
Grafiken für Print- und Onlinemedien: www.carrotmobberlin.com/press + PM in RTF/DOC/PDF

Pressekontakt
Im Vorfeld: Tanja Peuker, +49 (0) 176 27 11 05 12
Am Carrotmob-Tag selbst: Alexander Steinhart, +49 (0) 178 198 46 50
Mail: berlin@carrotmob.de

Eventablauf
Beginn: 10 Uhr, Ende: 20 Uhr
Musik: u.a. 18.30 Uhr die Indie-Band New Found Land
Ort: eve&adam’s – biosalad&smoothie bar, Rosa-Luxembourg-Str. 24-26, 10178 Berlin

Zu Carrotmob Berlin
Ein Carrotmob ist ein Netzwerk von ökologisch bewussten Konsumenten, die durch strategischen Konsum die Unternehmenswelt nachhaltig zum Positiven verändern wollen. Dazu bieten wir Geschäften Anreize, umwelt- und sozialverträgliche Entscheidungen zu treffen. Es werden diejenigen Geschäfte unterstützt, die den vergleichsweise größten Beitrag dazu leisten werden. Bei der ersten Aktion im Juni wurde ein Berliner Späti gemobt: In nur drei Stunden wurde damit soviel Umsatz wie in normal drei Stunden generiert und 35 davon für umweltfreundliche Maßnahmen investiert. Die Carrotmobs in Berlin werden von einer Gruppe junger Leute freiwillig und unentgeltlich ins Rollen gebracht: „Für uns alle ist Nachhaltigkeit seit längerem ein wichtiges Thema und damit das jeder versteht, war es Zeit etwas Neues zu probieren.“

Zu 350.ORG
Gegründet vom Author und Umweltschützer Bill McKibben ist 350.org die erste großangelegte globale Kampagne gegen Klimawandel. Zu ihren Anhängern gehören führende Wissenschaftler wie Rajendra Pachauri (IPCC) oder James Hansen (NASA), Regierungen von 89 Ländern und sehr viele verschieden Nichtregierungsorganisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Entwicklung und Religion. Alle sind sich einig, dass die aktuelle Menge an CO2 in der Atmosphäre – 390 ppm – dem Planeten und seinen verletzlichsten Bewohnern Schaden zufügt und dass die Regierungen bei der Klimakonferenz in Kopenhagen handeln müssen, um den CO2-Gehalt der Atmosphäre schnell zu senken.  Mehr Infos: http://www.350.org

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Apr
20
2009
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Die „350 Challenge“

350-challenge_badge_125x140Diese schöne Aktion, auf die ich vor einiger Weile im Better and Green-Blog aufmerksam wurde, wollte ich schon längst mal posten, aber irgendwie kam bisher immer was dazwischen. Jetzt aber! Es geht um Brighter Planet’s 350 Challenge. Brighter Planet ist eine Initiative, die von vielen Einzelpersonen, aber auch von Firmen wie der Bank of America getragen wird (was mich gleich etwas skeptisch macht, denn sicherlich finanziert diese Bank auch jede Menge Umweltsünder und fördert prinzipiell dieses zerstörerische Wirtschaftssystem) und es sich zum Ziel gesetzt hat, die Menschen über die Klimaproblematiken, vor der wir mittlerweile stehen, aufzuklären und auch den CO2-Ausstoß zu vermindern. Dazu hat sie zusammen mit 350.org eine Kampagne ins Leben gerufen, die „350 Challenge“. Sie richtet sich speziell an Blogger, die nebenstehende Grafik auf ihren Blog einbinden können, wofür Brighter Planet im Gegenzug 350 Pfund CO2 kompensiert. Das ist zwar nicht viel, aber immerhin, und es kommt auch eher darauf an, damit generell weitere Aufmerksamkeit für die Thematik zu erreichen. (Natürlich ist das mit dem CO2 auch lange nicht alles, worum es bei der Umweltzerstörung geht, von daher finde ich diese Fokussierung auf diesen einen Aspekt manchmal etwas arg verengend. Die Natur ist zu komplex, um die Effekte auf einen Einflussfaktor zurückzuführen und atmosphärische Schwankungen hat es auch früher schon gegeben. Aber sei’s drum.)

Wieso eigentlich 350? Nun, dies ist wohl die Anzahl von Teilchen an CO2 pro einer Million Teile in der Atmosphäre, die diese noch verkraften kann. Mittlerweile liegen wir allerdings schon ein ganzes Stück darüber. Näheres dazu erläutert dieser kleine Film von Bill McKibben, dem Initiator von 350.org:

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