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Wie sich der DWS-Fonds der Deutschen Bank am „Land Grabbing“ beteiligt

Man kann ja nicht gerade behaupten, dass die Deutsche Bank zu den sympathischeren Unternehmen des Landes zählen würde. Banken haben eh spätestens seit der sog. „Finanzkrise“ (die offiziell ja vorüber sein soll) einen schlechten Ruf, den sie sich durch entsprechendes Geschäftsgebaren auch „hart“ „erarbeitet“, auf jeden Fall wohl verdient haben. Wenn ein Konzern wie die Deutsche Bank ein Renditeziel von 25% ausgibt, sollte es auch dem schlichtesten Gemüt klar sein, dass solche Raten nicht durch nachhaltiges oder umsichtiges kaufmännisches Handeln erreicht werden können, sondern letzten Endes nur durch Spekulation. Und dass diese in aller Regel nur einer kleinen Anzahl von Menschen nützt (meist den Anteilseignern/Aktionären), dafür aber auf dem Rücken der restlichen Gesellschaft erwirtschaftet wird, ist auch kein Geheimnis, auch wenn die Banken selbst dies natürlich durch Reklame und Imagekampagnen, die eine vermeintliche Kundenorientierung suggerieren, zu vertuschen versuchen. Zinsen sind ja generell eine Erfindung, die automatisch einen Umverteilungsprozess von unten nach oben sicherstellen – dies will ich in meinem heutigen Beitrag aber gar nicht thematisieren, das ist Stoff für weitere Beiträge.

Heute möchte ich, wie angedeutet, vielmehr die zum wiederholten Male ins Blickfeld geratene Geschäftspolitik der Deutschen Bank ansprechen. Ich hatte diese in meinem Blog ja schon mehrfach kritisiert – so, als die Bank offen für Spekulation auf Nahrungsmittel warb (HIER [1]) oder sich an dubiosen Firmen beteiligte (HIER [2]). Die SWR-Sendung Report Mainz brachte nun ein weiteres Beispiel für die Morallosigkeit des Gewerbes, in der die Rendite vor Menschlichkeit geht: „Brutale Landnahme – Wie sich der DWS-Fonds der Deutschen Bank am Land Grabbing beteiligt [3]“. Das Perfide daran ist ja, dass sicherlich kaum jemand, der DWS-Fondsanteile besitzt, solche Praktiken konkret gutheißen würde, aber über die Vielzahl oft undurchschaubarer Finanzprodukte, von der Riester- bis zur Rüruprente, sind viele Leute auch ohne ihr Wissen an diesen Umtrieben beteiligt. Solange die Rendite stimmt, scheint dies auch nur wenige ernstlich zu bekümmern. Erst, wenn das eigene Geld durch Fehlspekulationen futsch ist wie vor zwei Jahren, hebt das Jammern an.

Große, multinationale Konzerne vertreiben in Asien, Afrika und Lateinamerika Bauern gewaltsam von ihren Feldern. An solchen Firmen beteiligen sich, einer neuen Studie zufolge auch DWS-Fonds der Deutschen Bank.

In Kambodscha enteignen internationale Unternehmen viele Reisbauern mithilfe von bestochenen Soldaten und Polizisten. Die betroffenen Familien verlieren ihre Lebensgrundlage. Entschädigungen werden ihnen nicht gezahlt. Der thailändische Zuckerkonzern KSL ließ so 2006 nach UNO-Angaben 400 kleinbäuerlichen Betrieben die Felder wegnehmen.

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