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Noch mal ein paar Fakten zur Atomenergie

Bei der ganzen erhitzte Debatte rund um die Kernkraft, und bei den massiven Auseinandersetzungen bei den aktuellen Castor-Transporten kann es nicht schaden, noch einmal ein wenig Sachlichkeit einziehen zu lassen. Denn die Ablehnung der Atomenergie ist keineswegs nur eine emotionale Angelegenheit, sondern lässt sich mit vielen guten Gründen untermauern. Unlängst hatte ich ja schon die ZDF-Sendung WISO zitiert, die der Frage nachging, was uns als Steuerzahler und als Gesellschaft insgesamt der „billige“ Atomstrom wirklich kostet (HIER [1]). Drei neue kurze Beiträge will ich hier einmal aufführen, die in den letzten Tagen im Fernsehen liefen – für viele meiner Leser sicher nichts Neues, aber eventuell findet der eine oder andere darin ja doch noch ein paar Argumentationshilfen für die nächste Diskussion oder den nächsten Versuch der Überzeugungsarbeit bei Zweiflern und Zögerern. Und wer weiß, eventuell geschieht ja sogar das Undenkbare und ein schwarz-gelber Politiker kommt mal ins Grübeln, was er mit seiner Entscheidung zur Laufzeitverlängerung sich und den folgendenden tausend Generationen alles antut.

Die NDR-Sendung markt brachte in ihrer Reihe „Plietsch“ (für alle Nicht-Norddeutschen – plietsch bedeutet soviel wie aufgeweckt oder gescheit) ein paar unaufgeregte Fakten zur Kernenergie – „Warum strahlt Atommüll? [2]“:

Brennelemente erzeugen bis zu sieben Jahre Energie. Aber was passiert dann mit ihnen? Und warum ist Strahlung gefährlich?

Auch die Sendung Quarks geht den tatsächlichen Kosten und Auswirkungen der Atomkraft in diesem kurzen Beitrag näher auf den Grund:

Christoph Süß, Moderator der BR-Sendung quer, verdeutlichte anschaulich, was es mit der „Revolution“ der Energiepolitik, von der die Regierung fabuliert, tatsächlich auf sich hat und wieviel von den vermeintlich „abgeschöpften“ Milliarden, die die Atomkonzerne in den nächsten Jahrzehnten an zusätzlichen Gewinn durch ihre länger laufenden Meiler machen, wirklich für den Staat bzw. für den Steuerzahler übrig bleibt:

Übrigens machte gerade die Meldung die Runde, dass die Regierungskoalition angesichts der massiven Proteste im Wendland überlegt, den Atommüll zukünftig nach Russland zu exportieren [3] (schließlich ist/war Deutschland ja Exportweltmeister, gell?) – eigentlich unfassbar. Man hofft, dass man durch die deutlich laxeren Bestimmungen in Russland seine radioaktiv verseuchten Abfälle auf diese Weise los werden kann, also das Gift einfach in andere Regionen der Welt karrt, damit wir hierzulande ja nicht umdenken müssen. Dass die Russen da am Ende vielleicht sogar noch mitspielen, wirft ein weiteres bezeichnendes Schlaglicht auf die Moral der dortigen Politikerkaste…

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