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PR-Berater: Geschäfte und Machenschaften

Das NDR-Magazin Zapp berichtet in „PR-Berater: Geschäfte und Machenschaften [1]“ aktuell über den Verlust an Seriösität und Objektivität in den Medien und den Einfluss der PR-Berater auf das, was uns tagtäglich so als „Nachricht“ und „Information“ dargereicht wird. Wie immer, wenn ich solch einen Einblick hinter die Kulissen der PR-Branche erhalte, wird mir ganz mulmig zumute, da es zeigt, wie wenig wir von dem, was wir so sehen und lesen, ungeprüft glauben können:

Es geht um ein kleines Gerücht und darum wie es zu einer großen Geschichte wird. Sie kennen das aus dem Job: Man sagt was zu einem Kollegen, der sagt es einem anderen. Manchmal stimmt das, was geredet wird, manchmal nicht. Manchmal fördert und manchmal zerstört es Karrieren. In Wirtschaft und Politik werden solche Gerüchte gezielt von Spezialisten und mit Hilfe der Medien plaziert. Mal mehr, mal weniger freiwillig. Zapp über die perfiden und manipulativen Methoden der PR-Branche. (…)

(…) Sie sind oft hochbezahlte Spezialisten, die aus dem Hintergrund ihre Auftraggeber in Wirtschaft und Politik gut aussehen lassen und den Gegner niedermachen wollen. Thomas Leif vom Netzwerk Recherche meint: “Es geht nicht, wie es der Journalismus als Aufgabe hat, um die ganze Wahrheit, sondern immer um Teilwahrheiten, um geschönte Wahrheiten und um gestellte Wahrheiten. Von daher ist PR strukturell eigentlich der Gegner und der Feind eines seriösen Journalismus.” (…)

(…) Public Relations, ob seriös oder unseriös, macht sich zunehmend vor allem in den mittleren und kleinen Zeitungen breit. Denn dort wird permanent Personal abgebaut, und die Agenturen rüsten auf. Heute stehen etwa 50.000 Journalisten rund 40.000 PR-Leute gegenüber. Das Verhältnis ist also schon fast 1:1. Klaus Kocks: “Wer seine Redaktionen aushungert, auf das absolute Minimum von Mitteln und Zeit, der liefert seine Blätter, seinen Sender, PR aus. Das ist so.” Klaus-Peter Schmidt-Deguelle: “Die Pressefreiheit ist zur Gewerbefreiheit verkommen, die Nachricht wird zur Ware.” Thomas Leif: “Die jetzige Medienkrise und der Spardruck ist quasi der Humus, auf dem sich PR entfalten kann.” (…)

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