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Radiotipps für den August

radio_isolated_on_white_with_clipping_path [1]Ja, doch, es gibt im Radio auch noch was anderes zu hören als nur den kommerziellen Düdelfunk und „die größten Hits aus den 80ern, 90ern und von heute“, sprich: genormte Musiktapete. Sender wie Deutschlandradio-Kultur und der Deutschlandfunk werden dem Bildungs- und Informationsauftrag, den das Fernsehen irgendwann auch mal hatte, wenigstens streckenweise noch gerecht, und so gibt es dort immer wieder spannende Sendungen zu Themen wie Globalisierung, Konsumkritik, Politik etc. zu hören.

Vor einigen Tagen kam in der Zündfunk Generator-Reihe im Bayerischen Rundfunk der Beitrag „10 Jahre Gipfelsturm: Und jetzt? [2]“, den man sich HIER [3] als mp3 runterladen kann.

Zehntausende demonstrieren im November 1999 gegen den Millenniumsgipfels der Welthandelsorganisation WTO. Heftige Straßenschlachten rufen zum ersten Mal eine neue Protestbewegung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit: die Globalisierungskritik ist geboren. Schon ein Jahr zuvor hat sich in Frankreich der Verein Attac gegründet. Sein Motto: “Eine andere Welt ist möglich!” Was ist aus der globalisierungskritischen Bewegung geworden? Hat das Ringen um eine „andere Welt“ Erfolge gezeigt? Darüber hat der Zündfunk am 14. Juli in München im Café Muffathalle diskutiert.

TeilnehmerInnen:
KLAUS WERNER-LOBO
NICOLE GOHLKE,  Die Linke
ULRICH BRAND, Bundeskongress Internationalismus
HAGEN PFAFF, Attac München

Im August kommen dann z.B. die folgenden interessanten Sendungen (DLR-K ist Deutschlandradio-Kultur), wobei ich insbesondere auf die Sendung am 16.8. – „Shop till you drop“ hinweisen möchte:

DLF
So. 02.08.2009 · 17:05 Uhr
Die einstige Hegemonie Europas und der USA ist ins Wanken geraten.
Was aus Deutschland werden soll – Kulturelle Perspektiven für das 21. Jahrhundert
Mit dem Auftritt Chinas, Indiens, Brasiliens und der Arabischen Emirate auf dem globalen Markt haben sich die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Kräfteverhältnisse weltweit verändert. Die einstige Hegemonie Europas und der USA ist ins Wanken geraten und damit deren Selbstverständnis.
Mit der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise werden die tektonischen Verschiebungen wie selten zuvor spürbar. Die Eruption produktiver und kreativer Kräfte in zahlreichen Weltregionen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fordern die Industrienationen, ihre Gesellschaften und politischen Systeme in ungeahnter Weise heraus. Auch Deutschland befindet sich inmitten eines Anpassungs- und Gestaltungsprozesses. Hinzu kommen hier die spezifischen Herausforderungen der europäischen Integration und der deutsch-deutschen Vereinigungsgeschichte. Insgesamt acht “Kulturfragen”, vom 26. Juli bis zum 27. September, widmen sich den zentralen Fragen zu Perspektiven unseres Gemeinwesens. Dabei soll es weniger um utopische Visionen als eher um pragmatische Gestaltungsmöglichkeiten gehen. Zur Frage der “Kultur der Demokratie” wird sich der Verfassungsrechtler und Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio äußern. Der einstige Industriemanager und Buchautor Daniel Goeudevert befasst sich mit der “Kultur der Ökonomie”. Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wird die “Kultur der Medien” untersuchen. Weitere Themen sind Soziales, Bildung, Integration und Religion.

Christoph Schmitz
Sonntags 17:05
Kulturfragen
Ausgewählte Termine:
2. August: Der Industriemanager Daniel Goeudevert über “Kultur der Ökonomie”
9. August: Der Verfassungsrechtler Udo Di Fabio über “Kultur der Demokratie”
23. August: Der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher über “Kultur der Medien

DLR-K
Do. 06.08.09 – 19:30 Uhr
Forschung und Gesellschaft
“Kommunikative Stadtplanung”

Neue Impulse für die Demokratie
Von Ralf Bei der Kellen und Kai Steffen

DLF
Di. 11.08.2009 · 19:15 Uhr
Goldrausch
Oder: Vom Verschwinden eines Karpatendorfs (Ortserkundungen)

Von Lavinia Lazar und Carsten Dippel
In den rumänischen Karpaten, eingebettet in eine stolze Gebirgslandschaft, liegt das Goldgräberdorf Roşia Montană. Eine Vielzahl denkmalgeschützter Häuser, die vom einstigen Reichtum der Bewohner zeugen. Schon die Römer haben hier Edelmetalle gewonnen. Nun will eine kanadische Firma an dieser Stelle das größte Goldbergwerk Europas errichten.
300 Tonnen Gold und 2100 Tonnen Silber sollen innerhalb von 17 Jahren abgebaut werden. Um das zu leisten, muss die gesamte Region in eine Kraterlandschaft verwandelt werden. Es droht ein ökologisches Desaster. Zwist und Verfall hat die Firma in den Ort gebracht. Hunderte Familien wurden bereits umgesiedelt. Im jahrelangen Kampf um Roşia Montană sind Familien und Freundschaften zerbrochen. Eine vergiftete Atmosphäre schon heute, obwohl noch nicht einmal entschieden ist, ob das Projekt realisiert wird.

DLF
So. 16.08.2009 · 20:05 Uhr
Shop till you drop
Von Lust und Frust des Kaufens

Von Ingeborg Breuer und Peter Leusch
Die Zeiten, in denen Kaufen als Konsumterror verschrien und verpönt war, sind lange vorbei. Gerade jetzt während der globalen Wirtschaftskrise wird Konsumieren erste Bürgerpflicht, denn sonst brechen Wirtschaft und Gesellschaft zusammen – so zumindest argumentieren Ökonomen. Der Philosoph Norbert Bolz behauptet sogar, dass uns das Konsumieren immun mache gegen fanatische Religionen. Dagegen spricht der amerikanische Politikwissenschaftler Benjamin Barber kritisch von einem “Hyperkonsumismus”, der erwachsene Menschen infantilisiere und schlecht sei für die Demokratie.
Zwischen diesen ideologischen Extremen ist eine Menge Platz. Und so begegnet man in der Welt des Konsums ganz unterschiedlichen Typen. Die Skala reicht von den Konsum-begeisterten, für die es nichts schöneres gibt als einen Shopping-Tag, über Gelegenheitskäufer bis hin zu Konsummuffeln. Mancher Rentner, der noch von den Entbehrungen der Kriegszeit geprägt ist, hat sich zum Schnäppchenjäger entwickelt. Aber es gibt auch den erzwungenen Konsumverzicht für die steigende Zahl der sozial Schwachen, denen das Geld zum Shoppen fehlt. Und dann ist da noch der Konsumverweigerer, der auch die notwendigsten Anschaffungen hinauszuzögern versucht. Er lebt eher asketisch und will sich den inneren Werten zuwenden, sucht Kultur statt Konsum.
Der Ökonomie sind die unterschiedlichen Facetten des Konsums egal: Hauptsache, die Wirtschaft brummt.

DLR-K
Mo. 17.08.09 – 19:30 Uhr
Zeitfragen
Das politische Feature
“Achtung, Sie verlassen den demokratischen Sektor!”
Erkundungen im konservativen Grenzland. Wo endet konservative, auch rechte politische Einstellung und wo beginnt demokratiefeindliches Gedankengut?
Von Hannelore Daue

DLF
Do. 20.08.09 – 10:10 Uhr
Journal am Vormittag
Geschmack, Chemie und Gesundheit – Lebensmittelzusätze und Aromen
Am Mikrofon: Georg Ehring
So viele Erdbeeren kann man gar nicht anbauen, wie für sämtliche Erdbeerjoghurts der Welt erforderlich wären. Für den Geschmack sorgen nicht nur beim Joghurt Aromastoffe aus dem Labor: hergestellt mit Hilfe von Schimmelpilzen, Holzfasern oder Ausgangsstoffen aus dem Chemielabor – häufig unter Einsatz der Gentechnik. Vor allem in Fertigprodukten sorgen Zusatzstoffe und Aromen für Geschmack, Haltbarkeit und gleichbleibende Qualität. Viele Kunden fühlen sich allerdings getäuscht, und Ernährungswissenschaftler warnen: Risiken und Nebenwirkungen sind noch längst nicht umfassend erforscht. Welchen Sinn hat der Einsatz von Zusatzstoffen und Aromen? Was wird unseren Lebensmitteln wirklich zugesetzt, und wie wird es zugelassen? Wie kann ich mich darüber informieren, was ich esse? Und was macht der Ersatz von Natur durch Technik mit unserer Esskultur? Über diese und andere Fragen rund um Lebensmittel und ihre Zusätze diskutiert Georg Ehring mit Hörern und Experten.

DLR-K
Mo. 24.08.09 – 19:30 Uhr
Zeitfragen
Das politische Feature
“Es gibt keine christliche Straßenbeleuchtung oder Können die Freien Wähler mehr als Kommunalpolitik?”
Von Anja Schrum und Ernst Ludwig von Aster

DLR-K
Do. 27.08.09 – 13:07 Uhr
Länderreport
“Auf engstem Raum” Massentierhaltung in Niedersachsen
Von Christina Selzer

DLF
Fr. 28.08.09 – 19:15 Uhr
Dossier
Das Medienquartett:
Medien und Medienpolitik

zur Diskussion

DLR-K
Mo. 31.08.09 – 19:30 Uhr
Zeitfragen
Das politische Feature
“Parolen, Phrasen, Plattitüden”
Wie mit Sprache Politik gemacht wird
Von Thomas Klug

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